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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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auf dem alten Pell’s-Point-Anwesen, ehemals im Privatbesitz von Samuel Rodman?«
    »Jemand hat auf uns geschossen, Mike. Warum musst du immer alles ins Lächerliche ziehen?«
    Die Cops lachten. »Hey, Loo. Ich bin am Schießstand. Hier gab es gerade einen Vorfall. Sie geben besser im Präsidium Bescheid.« Mike schilderte seinem Boss, was passiert war. »Kein Grund, es persönlich zu nehmen«, sagte Mike. »Coop? Abgesehen davon, dass sie etwas Staub gefressen hat, geht’s ihr gut. Diese Woche kriegt sie mal mit, wie es in den Außenbezirken zugeht.«
    Er lauschte Petersons Fragen.
    »Pete Acosta - er ist einer der Ausbilder hier - wird seinem Kommandanten Bericht erstatten, sobald dieser zur Spätschicht erscheint. Pete vermutet, dass es einer von uns ist. Ein Kollege, der Probleme hat. Sie geben besser dem Polizeipräsidenten Bescheid. Und lassen Sie überprüfen, wer in letzter Zeit in die Gummigeschossabteilung versetzt worden ist.« So nannte man die Cops, die aus psychischen Gründen ihre Dienstwaffe abgeben mussten.
    »Der Schütze hatte es auf uns abgesehen«, sagte ich.
    Mike legte den Finger an die Lippen, während er Peterson zuhörte.
    »Schwer zu sagen«, sagte Mike. »Sie wissen ja, dass die Schießanlage etwas abseits liegt. Derjenige hätte sich gut und gern auf einer Lichtung verschanzen können, und man hätte ihn wegen des Gestrüpps nicht gesehen. Wir haben bei der Verfolgung ziemlich viel niedergetrampelt. Die Spurensicherung muss sich noch mal genau umsehen und auch nach leeren Patronenhülsen suchen. Das Dumme ist nur, dass die hier herumliegen wie Sand am Meer.«
    Er beendete das Telefonat.
    Ich wandte mich an Mike und Pete. »Vielleicht kann mir einer von euch mal erklären, warum ihr mich ignoriert.«
    »Ich habe dich doch gefragt, ob jemand weiß, dass du hier bist.«
    »Nur Mercer und Laura.«
    »Siehst du? Nur deine Freunde. Und bist du getroffen worden?«
    »Nein, aber es fehlte nicht viel.«
    »Ich habe allein unter meinen Kollegen mehr Feinde, als du jemals haben wirst. Deine sitzen alle hinter Schloss und Riegel im Cooper-Flügel des Staatsgefängnisses in Attica«, sagte Mike. »Meine laufen alle schwer bewaffnet frei herum.«
    »Alex, unter der Woche sind hier Hunderte von Cops, und am Wochenende kommen sie auch noch zu ihrem Privatvergnügen hierher«, sagte Pete. »Und alle sind bewaffnet. Eine Dienstwaffe, ein, zwei Privatwaffen. Bei siebenunddreißigtausend Cops gibt es immer einige Spinner, denen das Schießeisen etwas lockerer sitzt. Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich hat es jemand auf mich abgesehen, und Sie waren zufällig in der Nähe. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Mike kratzte sich noch immer am Nacken. »Lassen wir die Jungs wieder ihre Arbeit machen.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle. Ich wollte Pete noch einmal meine Sichtweise darlegen.
    Mike zeigte auf die Tür. »Was ist? Traust du dich nur mit kugelsicherer Weste zurück zum Auto?«
    Ich riss einen Zettel vom Telefonblock ab, schrieb meinen Namen und meine Telefonnummer darauf und reichte ihn Pete. »Ich würde später auch gerne mit Ihrem Kommandanten sprechen.«
    »Geht klar.«
    Mike verließ als Erster das Pförtnerhäuschen. Ich blickte von der obersten Stufe noch einmal zu den Bäumen und Sträuchern auf der anderen Seite des Parkplatzes. Da ich nichts Ungewöhnliches entdecken konnte, folgte ich Mike zum Auto.
    Wir fuhren langsam zurück zu dem Kreisverkehr, der zur I-95 führte, und hielten Ausschau, ob wir im Staatsforst zu beiden Seiten der Straße etwas Auffälliges sahen.
    »Kaum zu glauben, dass wir hier in der Bronx sind«, sagte ich.
    Keine zehn Minuten später befanden wir uns wieder auf dem sechsspurigen, von Sozialbauten und Mietshäusern gesäumten Highway, mitten im dichten Wochenendverkehr in Richtung Manhattan und New Jersey.
    »Was machst du heute noch?«, fragte ich.
    »Nachdem ich dich abgesetzt habe, fahre ich ins Büro, um ein paar Telefonate zu erledigen und mich mit Dickie Draper kurzzuschließen. Und dann sehe ich mir das Vorstrafenregister von Amber Bristols Hausmeister an.«
    »Dem Typen, der uns letztens in ihre Wohnung gelassen hat? Der meinte, sie hätte immer Ärger und Probleme gehabt?« Ich musste an sein schmieriges Lächeln und sein Fingerknacken denken, als er uns von Ambers Lebensstil erzählt hatte. »Ich wusste, dass ihr ihn überprüft, aber du hast mir nicht gesagt, dass er vorbestraft ist.«
    »Gestern hatten wir auch noch nichts.

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