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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Vargas Candera. Der Lieutenant war so schlau, den Namen umzudrehen. Candera Vargas. Bingo! Zwei Festnahmen in Bronx County, weil er seine Freundin grün und blau geschlagen hat. Ein zweiter Besuch kann nicht schaden.«
    »Kann ich -«
    »Peterson kümmert sich drum. Ich sag dir Bescheid, wenn du dich nützlich machen kannst. Und danach fahr ich wahrscheinlich noch zum Krankenhaus und plaudere mit Herb Ackerman.«
    »Willst du mich nicht dabeihaben?«
    »Du hast dir eine Auszeit verdient.«
    »Nicht bei meinen Schießkünsten.«
    »Aber wegen deiner Wendigkeit unter Beschuss. Gar nicht auszudenken, wenn dir unter meiner Aufsicht etwas passiert wäre. Battaglia würde mir nie wieder eine Zigarre schenken«, sagte Mike. »Freu dich über den gestrigen Schuldspruch. Genieß das Wochenende. Mal sehen, wie Herb drauf ist. Vielleicht kann ich ihm noch das ein oder andere aus der Nase ziehen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich hab das Gefühl, dass du bei eurem Gespräch nicht ganz bei der Sache warst, weil du ins Gericht musstest.« Ich hatte Mike von meiner Unterredung mit Ackerman erzählt. »Du hast ein paar Dinge ausgelassen - das ist alles.«
    »Du denkst, er wird dir mehr sagen?«
    »Es wäre hilfreich zu wissen, ob Amber Bristol auf eigene Rechnung oder für einen Begleitservice gearbeitet hat, oder?«
    »Du hast recht. Das habe ich nicht gefragt. Ich hatte es eilig.«
    »Hat er bar, mit Scheck oder mit Kreditkarte bezahlt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie war wahrscheinlich nicht die Erste, deren Dienste er in Anspruch genommen hat. Ich bezweifle, dass du ihn nach den anderen gefragt hast. Mit denen sollten wir uns auch unterhalten.«
    Mike hatte recht. Ich hätte Ackerman stärker unter Druck setzen sollen. Wäre sein Selbstmordversuch gelungen, hätte Mike keine zweite Chance bekommen.
    »Und dann ist da noch die große Frage.«
    »Und die wäre?«
    »Stoff, Papier oder Plastik.«
    Ich lächelte und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe.
    »Im Ernst, Coop. Stell dir vor, Amber wäre mit Plastikwindeln erwürgt worden. Dann wäre Herb Ackerman geliefert gewesen. Ein klarer Fall«, sagte Mike. »Es ist alles in Ordnung, Kid. Ich bring dich nach Hause. Du solltest dich für ein Stündchen hinlegen.«
    »Ja, das wird mir guttun.«
    »Schnapp dir eine deiner Freundinnen und geh ins Kino. Lenk dich ab.«
    »Ich bin heute Abend schon zum Essen verabredet.«
    »Doch nicht mit Nina oder Joan? Du verheimlichst mir doch nichts, oder?«
    Meine besten Freundinnen liebten Mike. Sie mochten seine Intelligenz und seinen Humor, seine Unduldsamkeit gegen Dummschwätzer und Bürokraten, die Ausdauer und den Enthusiasmus, mit denen er seit Jahren einen der schwierigsten Jobs machte, den es gab.
    »Als ob ich sie dir vorenthalten würde, wenn sie in der Stadt wären! Nie im Leben.« Ich hatte bisher weder Mercer noch Mike von Luc erzählt. »Und du, springst du heute Abend für jemanden ein?«
    »Du kennst mich doch, ich bin immer auf der Suche nach Überstunden.« Überstunden wurden gut bezahlt, und Mike war meist gern bereit, eine Doppelschicht zu übernehmen.
    Eine halbe Stunde später, um zwei Uhr nachmittags, setzte mich Mike vor meiner Haustür ab. Ich dankte ihm noch einmal, dass er mich beschützt hatte. »Ruf mich an, falls sich am Wochenende irgendetwas Interessantes tut, ja?«
    »Ein uninteressantes Wochenende wäre mir lieber, Coop. Ohne Knochen, Kugeln, Leichen oder Larven.«
    Als er aus der Auffahrt fuhr, reichte mir der Portier einen Umschlag. »Der Bote meinte, es sei dringend.«

17
    Die Nachricht in dem gepolsterten Umschlag war in einer Handschrift verfasst, die mir in den vergangenen zwei Monaten vertraut geworden war.
    »Bestätigung der Lieferung an das Plaza Athénée , Bar Seine, heute Abend um halb acht. Braucht sofort Essen und Wein … und gelegentliche Liebkosungen. Wird von Fahrer abgeholt. Den Inhalt bitte sorgfältig verpacken, damit er beim Transport nicht schmilzt.«
    Ein großer Messingschlüssel war mit einem roten Band an der Karte befestigt.
    Ich fächelte mir mit Luc Rougets Nachricht Luft zu, während ich im Aufzug nach oben fuhr. Wir hatten uns im Juni auf der Hochzeit einer meiner besten Freundinnen, Joan Stafford, kennengelernt. Sie konnte nicht mehr mitansehen, wie ich von einer unglücklichen Beziehung in die nächste stolperte, seitdem mein Verlobter Adam Nyman kurz nach meinem Studium bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Joans Ehemann kannte Luc seit Jahren, und ihr beider Plan, mich mit

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