Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Verbrecher informierte.
    »Keinen, auf den diese Vorgehensweise zutrifft?«, fragte Dickie. »Vielleicht ist er gerade aus der Armee entlassen worden. Oder eben erst von einem Kampfeinsatz zurückgekehrt. Bis die Bundesbehörden mit den Unterlagen rausrücken, wird es noch ein paar Dutzend Tote geben.«
    »Das können Sie laut sagen«, sagte Mercer. »Es dauert ewig. Und Scully muss sich auf die Frage gefasst machen, warum wir keine DNA-Spuren haben.«
    »Der Mörder ist gut organisiert«, sagte Mike. »Er ist intelligent, geht systematisch vor, er hat Ahnung von Forensik und behält die Kontrolle über die Tatorte. Er entführt seine Opfer an einem Ort und entledigt sich ihrer an einem anderen.«
    Das FBI unterschied bei Serienmördern zwischen gut und schlecht organisierten Tätern, wobei Letztere als weniger intelligent und impulsiver eingestuft wurden.
    »Wie steht’s mit Coops Theorie, dass der Typ vielleicht auf Frauen in Uniform steht?«, fragte Mike.
    »Wenn das die Profiler hören, wird man uns auf alle möglichen Gruppierungen ansetzen«, sagte Dickie Draper. »Bedienungen in Restaurants und Cafés, Girl-Scout-Truppen und Busfahrer in Frauenkleidern. Diesen Gedanken behalten Sie besser für sich, Alex, abgemacht?«
    »Ich verstehe nur nicht, dass Amber Bristols Wohnung leergeräumt war«, sagte Mercer. »Stimmt’s, Mike? Keinerlei persönliche Gegenstände.«
    Dickie schüttelte den Kopf. »Das gibt dem Begriff ›gut organisierter Serienmörder‹ eine ganz neue Bedeutung. Die Typen stehen an sich ja nicht so aufs Reinemachen. Trophäen und Souvenirs: ja, aber Putzen: niemals!«
    »Vielleicht hatte er beim ersten Mal noch einen Komplizen«, sagte Mike. »Und danach hat er dann auf eigene Faust weitergemacht.«
    »Die anderen Opfer wohnten nicht allein«, sagte Mercer. »Vielleicht konnte er nur dieses eine Mal in eine Wohnung hineinkommen.«
    »Wenn ich’s euch sage«, sagte Dickie. »Es ist noch zu früh, um von einem Serientäter auszugehen.«
    »Was zum Teufel sagen wir Scully?«
    »Das, was wir sicher wissen. Leute wollen Gewissheiten.« Dickie zählte die Eigenschaften des Täters an den Fingern der linken Hand ab. »Der Typ ist jung, okay? Achtzehn bis fünfunddreißig, höchstens. Für so eine Scheiße muss man fit und stark sein.«
    Ich musste an Floyd Warren denken, der irgendwann zu alt geworden war, um sich weiterhin als Serienvergewaltiger zu betätigen.
    Draper umklammerte seinen Zeigefinger. »Er ist weiß.«
    »Kee und Jones waren schwarz.«
    »Ja, aber das ist ungewöhnlich, Mercer. Im Großen und Ganzen ist es eine Sache von Weißen. Außerdem kriegt Scully es sonst mit Racial Profiling zu tun, und das kann richtig hässlich werden. Bis wir etwas Gegenteiliges wissen, sagen wir besser, er ist weiß.« Sein Doppelkinn wackelte, als er die dritte Eigenschaft nannte. »Und er ist kein Jude. Darauf kann man wetten. Ihre Leute tun so etwas nicht, Ms Cooper.«
    »Berkowitz«, sagte Mike. »Rifkin.«
    »Machen Sie Ihre Hausaufgaben, Mikey. Berkowitz war adoptiert. Sein richtiger Name war Falco. Rifkin war ebenfalls ein Adoptivkind.«
    Guido Lentini blickte zur Tür herein und schob sich die Brille auf die Stirn. »Chapman, der Polizeipräsident will mehr Informationen über den Fundort von Amber Bristol. Das alte Battery Maritime Building.«
    Mike nahm die Füße vom Tisch und richtete sich auf. »Was genau?«
    »Er will über die Fähranlegestelle Bescheid wissen. Wann die Schiffe fahren. Wohin sie fahren.«
    »Nach Governors Island.«
    »Sonst nirgendwohin?«
    »Nein, und nur tagsüber. Nachts ist kein Fährverkehr«, sagte Mike.
    »Früher gingen die Fähren von dort aus auch nach Brooklyn, stimmt’s?«
    »Ja, aber das war noch lange vor meiner Zeit.«
    »Governors Island war ein Militärstützpunkt, richtig?«
    »Ja, zweihundert Jahre lang.«
    »Nach wem ist die Insel benannt, Chapman? Nach welchem Gouverneur? Wahrscheinlich wird man ihn das auch fragen.«
    »Als die Briten den Holländern Neu-Amsterdam abknöpften, diente die Insel als Sitz der königlichen Gouverneure. Sie hätten in der Schule besser aufpassen sollen, Guido.«
    »Sie haben sich dort umgesehen, oder?«
    Mike runzelte die Stirn und fuhr sich durch die Haare. »Ich? Sie meinen, ich persönlich?«
    »Ja, Sie - Mike Chapman. Jemand vom Morddezernat. Jemand, auf den sich der Polizeipräsident verlassen kann.«
    »Bristols Leiche wurde hier in Manhattan gefunden, Guido. Der Mörder war nicht mit ihr auf der Insel, glauben Sie

Weitere Kostenlose Bücher