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Leichenschrei

Titel: Leichenschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Stiefel
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mir.«
    Kranak grunzte wieder. »Hab ich’s nicht gewusst? Und wie läuft’s mit den Nachforschungen über deinen Dad?«
    Wie zum Teufel …
    »Mein Dad? Wovon redest …«
    »Jetzt komm aber, Tal. Wie könnte ich nicht davon wissen?«
    »In diesem Laden ist auch nichts mehr heilig. Es läuft nicht so gut.« Ich seufzte. »Tatsache ist, dass ich hier inkognito rumlaufen muss …«
    »Verdammt und zugenäht! Du holst dir wieder einen Tritt in den Arsch, ich sag’s dir. Hast du deinen letzten Undercover-Einsatz schon vergessen?«
    »Das hier ist doch was ganz anderes, Rob. Versteh doch, ich tue, was ich tun muss. Das ist alles. Ich muss einfach die Wahrheit darüber erfahren, was vor zwanzig Jahren mit meinem Vater geschehen ist. Und wenn das bedeutet, dass ich erst mal nicht zugeben darf, dass ich hier aufgewachsen bin, ist das eben so. Ich will nicht noch mehr Schwachsinn von dir hören. Wie geht’s dir übrigens? Mit dem Diabetes?«
    »Nicht schlecht. Ganz gut. Hab ihn unter Kontrolle. Hör zu, Tal, du solltest jemanden haben, der dir den Rücken frei hält.«
    »Ja. Danke. Du besorgst mir den Bericht so bald wie möglich, abgemacht?«
    Ein lautes Seufzen. »Abgemacht.«
    Während ich auf Kranaks E-Mail wartete, nahm ich eine schöne heiße Dusche und blieb dann noch einige Minuten draußen, in denen mir der Wind über die Haut strich. Oh Laura, was ist bloß mit dir geschehen?
    Drinnen schlüpfte ich in meine ausgebeulte Jeans und ein frisches Oberteil, bevor ich meine wilden Locken bürstete.
    Kranaks E-Mail traf kurz danach ein. Als Erstes musste ich lesen, dass er Lauras Ergebnisse nicht vor Montag bekommen würde. Mist. Penny kratzte an der Tür, um hinauszukommen. Ich befahl ihr, in der Nähe zu bleiben, statt irgendetwas hinterherzujagen, bevor ich zu der E-Mail zurückkehrte.
    Mein Herz machte einen Sprung. Ich hatte mir schon gedacht, dass Hank etwas verbarg, aber die Wirklichkeit war noch schlimmer. Er hatte die Ergebnisse von Lauras Obduktion bereits seit gestern Morgen. Und er hatte mir nichts davon gesagt.
    Ich setzte mich abrupt hin. Was zum Teufel war nur los mit dieser Stadt? Und mit mir? Meine Schwärmereien konnten tödlich sein, wenn ich nicht aufpasste.
    Ich kam immer wieder auf die Frage zurück, ob Drew Jones wohl Laura Beal umgebracht hatte, und darauf, dass alle und jeder ihn deckten und beschützten. Sogar seine grässliche Noch-Ehefrau steckte da mit drin. Was eigentlich überhaupt keinen Sinn ergab.
    Niemand schien es eilig zu haben, Laura Beals Mörder zu fassen. Die Cops waren überzeugt, dass Gary Pinkham sie umgebracht hatte. Genau genommen waren sie sogar sehr zuversichtlich. Drew war also aus dem Schneider.
    Vielleicht sollte ich sowohl das als auch die Geschichte mit meinem Vater ruhen lassen. Es könnte Zeit für mich werden, meine Zelte hier abzubrechen. Vielleicht. Aber zuerst …
    »He, Penny! Ke mne! Komm!« Ich lud sie ins Auto und fuhr los.
    Auf dem Weg in die Stadt fing ich mich wieder, zumindest so weit, dass ich Hank gegenüber nicht austicken würde, obwohl ich stinksauer war, so viel stand fest.
    Vor dem Gerichtsgebäude entdeckte ich Hanks Wagen. Ich öffnete die Fenster für Penny, ließ ihr einen Napf mit gekühltem Wasser da und machte mich auf die Suche nach ihm.
    Als ich gerade die Steinstufen hinaufstieg, kam er durch die Flügeltür. Ich winkte und ging auf ihn zu. Ich könnte schwören, dass er die Stirn runzelte, als er mich bemerkte.
    »Hi«, sagte ich und tat ganz beiläufig. Hatte er den Kuss vergessen?
    Er sah auf mich herab und knurrte. »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, zu Laura Beal zu fahren? Das ist verdammt noch mal ein Tatort.«
    »Oh, ich hoffe, auch Sie haben einen schönen Tag. Ich kann einfach nicht glauben, dass Carmen Sie wirklich angerufen hat.«
    »Was? Einer von meinen Jungs hat Sie aus Lauras Einfahrt kommen sehen und Ihr Nummernschild notiert.«
    Also gut, auf Carmen war Verlass. Aber dieser Obduktionsbericht machte mich noch ganz verrückt. Ganz ruhig, reiß dich zusammen, sagte ich mir. »Frage – warum sollte Laura, eine so umsichtige Malerin, einen teuren Zobelpinsel nicht zurück ins Glas stellen?«
    Hank richtete sich auf. Er setzte seine Sonnenbrille auf und seufzte. »Sie fragen die abwegigsten Sachen. Was zum Teufel meinen Sie damit?«
    »Na, das Terpentinglas.«
    »Wer weiß, warum sie den Pinsel draußen gelassen hat!«
    »Was ist mit ihrem Laptop?«
    »Den haben die Kollegen von der State Police. Sie gehen mir

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