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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Bäume gaben ihm Deckung. Irgendwo hier unten musste auch Halef Omar sein.

70. Kapitel
    Rebekka sah von Steinborn noch einen Augenblick lang hinterher. Sie versuchte, sich vorzustellen, wie er sich jetzt fühlen mochte. Sie selbst hatte ihre Kräfte nach und nach entdeckt. Über Wochen und Monate hatte sie sich verändert und Zeit gehabt, sich daran zu gewöhnen und zu lernen, damit umzugehen. Von Steinborn musste ohne Üben damit klarkommen. Aber sie hatte anderes zu tun. Draculea musste aufgehalten werden!
    „Kommt, Attentäter, gehen wir Vampire besiegen!“, rief sie Nazir zu. Der Werwolf gab den toten Truppen den Marschbefehl. Wie eine gut gedrillte Kompanie folgten die Untoten seiner Order. Der Wolf hatte sich nach von Steinborns Vorbild lederne Hosen und einen passenden Harnisch angelegt. Er trug eine lange Axt und sein Krummschwert am Gürtel und ritt auf einem Rappen an der Spitze der Armee der Toten.
    Rebekka schwang sich in den Sattel ihrer braunen Stute und bildete die Nachhut. Die toten Soldaten marschierten schweigend. So konnte sie trotz der schweren Stiefel, die die meisten trugen, hören, ob sich ihnen jemand näherte. Aber der Weg war frei. Dann sahen sie Poenari. Die Festung brannte. Dichter Rauch stand über der Zitadelle. Unten am Fuß des Burgbergs konnte Rebekka Vlads Vampirsoldaten erkennen. Es waren viele, aber doch weniger, als Rebekka befürchtet hatte. Vielleicht hatten sie wirklich eine Chance.
    Dann gab Nazir den toten Soldaten den Befehl zum Angriff. Rebekka konnte seinen Ruf deutlich hören. „Macht die Vampire nieder, zum Angriff!“ Wie ein Mann senkten die Toten ihre Lanzen, gaben die Reiter den Tieren die Sporen und sie rückten vor. Anfangs reagierten die Vampire kaum, als interessiere sie der Angriff der Toten nicht. Ein Reiter kam den Hang heruntergeprescht und erst jetzt bewegte sich die Vampirarmee. Vlad! Rebekka erkannte ihn sofort. Das war der Vampir selbst. Die Vampirsoldaten folgten seinem Befehl. Aus eigenem Antrieb würden sie sich erst verteidigen, wenn der erste Schlag gefallen war.
    Es war ein unheimlicher Anblick. Die Vampire grunzten, fauchten, knurrten und auch der eine oder andere Schrei kam aus ihren Reihen, aber die toten Soldaten, die Nazir befehligte, gaben keinen Laut von sich. Nicht, wenn sie angriffen, nicht, wenn sie getroffen wurden. Rebekka sah einen der toten Infanteristen unter den Schwerthieben eines Vampirs zu Boden gehen, aber der Tote stand unbeeindruckt wieder auf, hob sein Schwert auf und hieb erneut auf den Vampir ein, bis er ihn völlig zerstückelt hatte. Der Kopf des Vampirs rollte beiseite. Sofort wendete sich der Tote dem nächsten Vampir zu.
    Rebekka sprang aus dem Sattel und schwang ihr Schwert. Sie war schneller als die Vampire, die Vlad erschaffen hatte und mähte sie reihenweise nieder. Dabei hatte sie selbst nicht einmal das Gefühl, sie bewege sich schnell. Rebekka erschien es, als bewegten sich die anderen sehr, sehr langsam. Sie hatte das Gefühl, sie könne in aller Ruhe den verhassten Blutsaugern die Köpfe von den Hälsen trennen.
    Ein Schatten raste über sie hinweg und fegte in die Reihen der Vampir auf Rebekkas linker Seite. War das von Steinborn gewesen? Sie hieb einem Angreifer einen Arm ab, vollführte eine Drehung und trennte den Kopf von den Schultern. Einem anderen schlug sie die Klinge erst links, dann rechts in den Hals. Erst ein dritter Schlag ließ den Schädel rollen. Sie steckte mitten unter ihnen. Dann sah sie Nazir rechts neben sich. Auch er focht wie ein Berserker und hackte und stach um sich. Mit unglaublicher Effizienz durchtrennte er Hälse. Aber er blutete am Arm. Die Vampire hatten auch einen Treffer gelandet. Rebekka bleckte ihre Fangzähne. Etwas Seltsames geschah. Die Vampire wichen vor ihr zurück. Erkannten sie in ihr einen Artgenossen? Schließlich war sie ein Vampir von der gleichen Art wie ihr Herr, Vlad Draculea. Rebekka sprang vor und hieb nach den Vampirsoldaten, aber die Blutsauger versuchten, ihr auszuweichen. „Nazir, alle hierher, zu mir!“, rief sie. Da kaum einer sprach, war sie gut zu hören. Nazir brüllte den Befehl und die toten Soldaten scharten sich links und rechts und hinter Rebekka. Unerbittlich schritt sie vorwärts. Die Vampire versuchten, ihr aus dem Weg zu gehen, behinderten einander, fielen und strauchelten. Rebekka hieb einem nach dem anderen den Kopf ab und links und rechts von ihr taten es ihr die Toten gleich. Sie trieben die Vampire vor sich her den Hang

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