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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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ihnen nicht. Sie drangen weiter auf die ein, die zur Zitadelle flüchteten. Wir hatten gesiegt! Ich konnte Rebekka nirgends sehen. Nazir stand unter den toten Soldaten und führte sie den Hang hinauf.
    Ich flog mit meiner Last zurück zu dem Lager, von dem wir aufgebrochen waren. Rebekka würde dort hinkommen, dessen war ich gewiss. Hier konnten wir, nein, konnte Rebekka der Sache ein Ende machen und den letzten Drachen töten. Den letzten, außer ihrem eigenen. Nazir focht wie ein Berserker. Er war immer ganz vorn und führte die Toten gegen die Vampire. Sie trieben die Blutsauger vor sich her, den Hang hinauf, zurück in die Festung. Ohne jedes Vorzeichen hörten die Vampire auf zu kämpfen. Sie senkten ihre Waffen und flohen. Was war geschehen? Nazir warf einen Blick über seine Schulter hinunter ins Tal. Die Vampire flüchteten in alle Richtungen. Er konnte einen Schatten erkennen, wie eine riesige Fledermaus, die aus der Nacht auf den Boden fällt. Der schwarze Schatten, den Nazir erkennen konnte, hob etwas in die Höhe und flog damit davon.
    Ein breites Grinsen zog über das Gesicht des Werwolfs. Von Steinborn hatte den Woiwoden besiegt! Deshalb flohen die Vampire. Sie trieb nicht die Angst, sie hatten einfach keinen Grund mehr, zu kämpfen. Ihr Wille war der Wille Vlads gewesen. Sie hatten keine Ambitionen, was Eroberungen oder den Krieg anging. Sie wollten Blut trinken. Dafür waren sie bereit zu kämpfen! Aber hier waren ihre Gegner schon tot. Es gab kein Blut, das sie hätten trinken können. Nur der Wille des Pfählers trieb sie an. Hatte sie angetrieben … nun tat er das nicht mehr.
    Nazir drehte sich um. Noch gab es Vampire zum Töten für ihn. Die Toten machten einen nach dem anderen nieder, trennten ihnen die Köpfe ab und wandten sich dann sofort dem nächsten zu. Die Vampire zogen sich in die Festung zurück. Ohne die Leitung durch ihren Herrn mochten sie ziellos geworden sein, aber sie hatten noch genug Selbsterhaltungstrieb, um das eiserne Fallgatter herunterzusenken. Die Vampire waren auf Poenari eingeschlossen. Einige hatten es nicht mehr geschafft, unter dem sich senkenden Gatter hindurchzukommen. Nazir und die Toten brauchten kaum mehr als ein paar Atemzüge, dann war der letzte Vampir seines Kopfes ledig. Die Toten blieben stehen und senkten ihre Waffen. Ihr Auftrag war ausgeführt.
    Hinter dem Gatter drängten sich die Vampire und knurrten, brüllten, fletschten ihre Zähne. Sie waren dort sicher vor den toten Soldaten, aber sie waren auch Gefangene der Zitadelle. Und sie waren allein. Schon jetzt nagte der Durst an ihnen. Aber auf Poenari gab es keine Wesen außer Vampiren. Niemanden, den sie aussaugen konnten. Ihren Durst hatten die Vampire in den umliegenden Ortschaften gestillt, als Vlad noch an ihrer Spitze gestanden hatte. Aber es gab keine Orte mehr in der Umgebung von Poenari. Die Bewohner waren geflohen, wenn sie nicht von den Vampiren ausgesaugt worden waren. Die Dörfer waren verlassen.
    Nazir spie den Vampiren vor die Füße. Er konnte hier oben nichts mehr ausrichten. Der Werwolf gab den Toten einen neuen Befehl: „Wacht hier, vor dem Tor der Zitadelle und töten jeden Vampir, der die Festung verlassen will.“ Die Toten stellten sich auf, einer neben dem anderen, alle den Blick auf das Fallgatter gerichtet. Der Befehl war klar. Hier würde kein Vampir durchkommen.
    Nazir lief zurück zu ihrem Lager. Er bewegte sich schnell wie der Wind. Den anderen hätte er fast nicht wahr genommen. Sie verfehlten einander nur um wenige Zoll. Nazir riss seine Klinge heraus und ging sofort zum Angriff über. Was war das für ein Wesen? Ein Schakal mit Menschenkörper? Nazir sprang vorwärts und ließ seine Klinge waagerecht vor sich einen Halbkreis beschreiben. Der Schakal wich mühelos aus und hieb nun seinerseits nach dem Wolf. Sie tauschten einige Schläge aus, wichen zurück und suchten Lücken in der Deckung des Gegners. „Im Namen Allahs!“, brüllte Nazir auf Arabisch und führte einen Hieb nach dem Kopf des Gegners. Der Schakal bog sich zurück und die Klinge sirrte dicht vor seinem Gesicht vorbei. Er sprang zurück und hob seine Hand. „Haltet ein, Ich … Ihr seid kein Vampir und Ihr seid Muslim. So wie auch ich!“ Der Schakal senkte sein Schwert. „Seid Ihr ein … Assassine? Gehört Ihr zu Hassan-i-Sabbah? Ihr seid ein Werwolf, oder? Ich sah Euresgleichen schon zuvor ...“
    Halef Omar trat einen Schritt zurück und blickte dem Werwolf tief in die Augen. Nazir ließ sein

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