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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Steindecken? Würden sie den Brand aufhalten? Und wenn schon, sagte er sich. Dann macht der Qualm zumindest die Vampire scheu! Stabener beschloss, auch die untersten Etagen zu erkunden. Wer konnte sagen was da unten war? Vielleicht ein Vorrat an Schießpulver? Dann würde er das verdammte Nest einfach in die Luft jagen!
    Aber es fanden sich keine Fässer mit Schießpulver. Je tiefer Stabener kam, desto kleiner wurde der Grundriss der Stockwerke, desto dicker wurden die Mauern und desto feuchter wurden sie. Das siebte Untergeschoss war das letzte. Stabener war schon immer für Gründlichkeit gewesen. Er öffnete auch hier jede Tür, jede Kammer, jeden Verschlag, zur Not mit Gewalt. Aber es gab kaum verschlossene Türen hier unten.
    Die letzten Kammern. Eine war leer bis auf ein paar vermoderte Bretter, die andere voller Fässer. Wein. Seit Jahren vergessen. Seltsam kam Stabener vor, dass die Rückwand des Raumes glatt war. Hier unten gab es sonst nur unverputzte Wände. Die Wände waren aus Fels und Flussgestein gemauert oder gleich in den massiven Fels geschlagen worden. Stabener schob sich an den Fässern vorbei, die in drei Lagen übereinander auf beiden Seiten des Gewölbes liegend gestapelt worden waren. Er hielt die Fackel hoch. Die Rückwand bestand nicht aus Stein. Das war rostiges Eisen. Der Rost fiel in dicken Platten ab, als Stabener dagegen klopfte. Dahinter war ein Hohlraum. Eine weitere Kammer? Stabener untersuchte die Platte, die die Rückwand bildete, so genau es bei Fackellicht möglich war. Aber er konnte keinen Mechanismus oder ein Schloss entdecken. Die Platte war glatt. Rostig, aber glatt, ohne Naht oder Niete. Wie dick mochte sie sein? Stabener hob den Fuß und trat gegen die Mitte der Platte.
    Ein Regen von Rostteilchen flog in den Raum dahinter. Die Platte wies ein großes Loch auf, in dem Stabeners Stiefel steckte. Ein Luftzug verteilte die stickige, abgestandene Luft im Gewölbe. Stabener trat noch mehr von der Platte fort, bis er in den Raum dahinter hineinleuchten konnte. Ein Gang, der weiterführte. Zugluft, scharf, kalt und frisch. Stabener hatte eine Idee. Er rannte so schnell er konnte die Stockwerke wieder hinauf. Im vierten angekommen begann er, die Zimmer in Brand zu setzen. Die alten Möbel und Truhen brannten wie Zunder. Weiter unten musste er seine restlichen Fackeln in den Räumen lassen. Vielleicht kam so noch der eine oder andere Raum in Brand. Die letzte Fackel behielt er, um den Weg in den Weinkeller wiederzufinden. Er kroch gebückt durch das Loch in der Eisenplatte in den dahinter liegenden Gang. Der Luftzug war stärker geworden. Das Feuer entwickelte einen Sog, der die Luft in den Gang saugte.
    Das bedeutete zum einen, dass der Brand groß genug war und zum anderen, dass der Gang ins Freie führen würde. Nach einigen Schritten waren Stufen in den Fels geschlagen worden. Der Gang führte abwärts. Stabener lief, so schnell der rutschige Untergrund es zuließ. Dann war der Gang zu Ende. Vor ihm ragte eine gewölbte Wand auf. Er leuchtete den Fels vor ihm an. Ein massiver Fels. Ohne Fuge, aus einem Stück. Verdammt, sollte der Weg hier enden? Stabener hielt die Fackel an den Rand des Felsens. Unten flackerte die Flamme kaum, aber oben fauchte Luft in den Gang. Er prüfte den Strom mit den Fingern. Dort war ein Spalt. Stabener legte die Fackel auf den Boden. Das flackernde Licht irritierte das Auge. Nach einem Augenblick hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Ja! Durch den Spalt konnte Stabener den Nachthimmel sehen!! Der Halbmond leuchtete die Wolkendecke an.
    Stabener stellte den Rücken gegen den Fels und stemmte die Füße gegen den Boden. Die Oberschenkelmuskulatur ist die stärkste. Stabener drückte mit aller Macht und der Stein bewegte sich. Es knirschte, knackte und der Fels rollte den Abhang hinunter. Stabener trat ins Freie. Er befand sich auf halber Höhe des Faragasch und unter ihm tobte eine Schlacht. Er warf einen Blick nach oben. Über Poenari standen zwei Rauchwolken, die sich gegenseitig durchdrangen. Eine von fettigem, schwarzem Qualm und eine hellgraue Rauchsäule, die von unten her hochdrang. Es hatte geklappt! Das würde die Vampire wieder beschäftigen!
    Stabener sah wieder hinunter zu den Kämpfenden. Die Vampire wurden von irgendjemandem angegriffen. Er konnte nicht erkennen, wer das sein mochte, aber die Angreifer drängten die Vampire zurück, hoch zur Burg. Stabener packte sein Schwert und rutschte den Hang hinunter. Die Büsche und

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