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Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit (German Edition)

Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit (German Edition)

Titel: Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Shipstead
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Arbeitsfläche und betrachtete die drei Frauen. Es hatte ihm immer Freude gemacht, Biddy mit ihren Schwestern zu vergleichen, weil er gern daran erinnert wurde, dass er die beste erobert hatte. Von der Grundausrüstung her waren sie fast identisch, alle drei hochgewachsen und schlank mit langen, eleganten Knochen und einer angeborenen, sparsamen Art sich zu bewegen. Sie hatten schmale, gebräunte, behutsame Finger, Handgelenke, die mit kleinen, geschickten Drehungen zum Ausdruck brachten, dass Fragen offen waren. Als junge Frauen waren sie alle flachbrüstig gewesen, mit einer sportlichen Figur, doch war Celeste zu ihrem vierzigsten Geburtstag in die Schweiz gereist und mit einem vollen, einladenden, verwirrenden Busen zurückgekehrt. Ohne Eingriff hätten Tabitha und Celeste genauso zwei senkrechte Falten zwischen den Augenbrauen gehabt wie Biddy und auch die gleichen freundlichen Deltas aus Lachfältchen um die Augen, doch Temperament und Scheidungenund Liebhaber hatten die älteren Schwestern reich und unzufrieden gemacht, und ihre Stirnen waren straff und unbeweglich. Biddy beschwerte sich zwar über ihre Haut und verbarg sorgfältig die geheimen grauen Ansätze ihrer schlicht braun gefärbten Haare, hatte sich aber, durch Winn ermutigt, entschlossen, den Erniedrigungen des Älterwerdens mit einem Minimum an Aufwand zu begegnen. Sie trug Sonnenschutz auf, aber schminkte sich sonst nur wenig, und da ihre Haut von Natur aus dunkel und elastisch war, wirkte sie nicht etwa nachlässig, sondern reinlich und pragmatisch. Er hätte sie nicht anders haben mögen und sagte ihr das auch, um sie davon abzuhalten, mit ihren kaum benutzten Vorräten an Rouge und Lippenstift zu hantieren, doch manchmal sprach sie trotzdem sehnsüchtig von den Fahrten ihrer Schwestern zu Ärzten in Europa und der Karibik und von ihren mit teuren Salben und Cremes gefüllten Schatzkistlein.
    »Ist was mit Livia?«, fragte Tabitha. »Sie ist vor einer Minute hier durchgesaust. Und hat mich nicht einmal begrüßt. Ich wollte die Geschichte vom Wal hören.«
    »Sie sollte draußen duschen«, sagte Winn. »Und nicht hier drinnen.«
    »Habt ihr euch gestritten?«, fragte Biddy. Das hätte sie vor niemandem als ihren Schwestern gefragt, aber er hatte auch etwas dagegen, in deren Gegenwart über Dinge zu reden, die nur ihn etwas angingen.
    »Nein, wir haben uns nicht gestritten.«
    »Warum war sie dann so aufgelöst?«
    »Ich weiß es nicht. Das ist eben Livia. Tabitha, wie geht’s Dryden?«
    »Ach«, sagte Tabitha. »Du kennst ihn doch. Es geht ihm prima. Er ist hier – auf der Insel –, aber sobald die Fährefestgemacht hatte, musste er sich mit Freunden in der Bar treffen. Zack, war er weg. Er kennt überall Leute. Meint ihr, ich soll mal nach Livia schauen?«
    »Das ist bestimmt nicht nötig«, sagte Winn in künstlich munterem Ton.
    Celestes Gesicht strahlte vor Neugier. »Du verbirgst etwas«, sagte sie. »Heraus damit, Winn.«
    Unter normalen Umständen hätte er länger widerstanden, wenigstens so lange, bis er es Biddy zuerst unter vier Augen berichtet hätte, doch er hatte keine Kraft für das übliche Geplänkel mit den Hazzards. Deswegen sagte er: »Da ihr es vermutlich sowieso herausfinden werdet – wir sind in die Garage gegangen, um Wein zu holen, und da haben wir Agatha und Sterling ...« Er knirschte mit den Zähnen und konnte den Satz nicht vollenden.
    »In flagranti erwischt?«, fragte Celeste.
    Winn neigte das Haupt zu einem halben Nicken.
    »Nein!«, sagte Biddy. »Wirklich?«
    »Wer sind Agatha und Sterling?«, fragte Tabitha.
    Celeste klatschte in die Hände. »Jetzt haben wir eine richtige Hochzeit.«
    »Nein«, sagte Winn. »Eine Hochzeit ist keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen.«
    »Wer sind Agatha und Sterling?«, fragte Tabitha abermals.
    »Agatha kennst du«, sagte Biddy. »Das ist Daphnes Freundin aus Deerfield. Die kleine Hübsche.«
    »Ach ja«, sagte Tabitha schelmisch. »Die.«
    »So etwas ist schlicht unmöglich«, sagte Winn.
    »Tu nicht so finster, Winnifred«, sagte Celeste. »Und sei nicht so ein Spielverderber.«
    Biddy sagte: »Und Sterling ist Greysons ältester Bruder.«
    »Oh.«Tabitha wirkte so wenig beeindruckt, als hätte Winn erzählt, er habe sie beim Tischtennis erwischt. »Wie hast du reagiert?«
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen den Wein reinbringen, wenn sie fertig sind.«
    »Nett von dir«, sagte Biddy leichthin. »Dass sie fertig machen durften.«
    Weil er nicht wusste, ob sie auf

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