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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Schwiegermutter zusammen zu leben. Der Gedanke war allerdings derart unschön, dass David ihn sofort wieder verdrängte.
    Kevin war in der Küche und butterte sich einen Toast. Er hätte lieber ein richtiges Frühstück gehabt, aber es war nur noch ein Ei da, kein Bacon, zwei matschige Tomaten und keine Würstchen. Jemand müsste heute einkaufen gehen. Wenn David doch endlich aufhören würde, sich so stur zu stellen! Er muss unbedingt herausfinden, wo Olive steckt, sie nach Hause holen unddafür sorgen, dass hier alles wieder seinen normalen Gang geht, dachte Kevin. Ein Mann wie er war für die Liebe und das süße Leben geschaffen, nicht um für andere die Minna zu machen.
    »Weißt du inzwischen, wieso Olive dich verlassen hat, David?«, fragte er und biss in seinen Toast. »Hast du dich nicht ordentlich um sie gekümmert?« Er zwinkerte seinem Cousin zu.
    »Was soll die Frage und das dämliche Zwinkern?«, konterte David verärgert. Der Toast roch köstlich, aber es war die letzte Scheibe gewesen, die Kevin auch noch mit der allerletzten Scheibe Käse belegt hatte.
    »Na, im Schlafzimmer natürlich. Beim Salamiverstecken, meine ich.« Kevin biss wieder in seinen Toast, und Davids Magen knurrte vor Hunger. »Frauen, die im Bett auf ihre Kosten kommen, laufen nicht weg.«
    »Die kommt auf ihre Kosten!«, ranzte David.
    »Also seit ich hier wohne, habe ich nichts von irgendwelcher Action mitgekriegt. Das Einzige, was ich aus eurem Schlafzimmer höre, ist dein Gefurze.«
    »Lauschst du an der Wand?« David war entsetzt.
    »Nein! Lauschen ist nicht dasselbe wie Hören«, entgegnete Kevin hochnäsig.
    »Wir machen   … alles Mögliche«, brummelte David wenig überzeugend. »Bloß keinen Lärm dabei. Ich will nicht, dass meine Mutter was hört.«
    »Alles Mögliche? Du und Olive?« Irgendwie fand Kevin das schwer zu glauben. »Was? Verschiedene Stellungen, Spielzeuge und Rollenspiele?«
    »Zu meiner Zeit gab es nur eine Stellung«, rief Doreen aus dem unteren Bad. »Da hieß es Licht aus und Nachthemd hochziehen.«
    »Verflucht, die hat Ohren wie ein Luchs!«, rief David. Er musste sofort das Bild seiner Eltern beim Sex wieder loswerden, vor allem in dem Zimmer, neben dem er und Olive schliefen.
    »Obwohl«, fuhr Doreen fort, »meine Tante Maud immer gesagt hat: ›Du wirst nie wirklich glücklich, wenn dein Mann nicht alle deine Höhlen erforscht.‹«
    »Mum!«, schrie David und schlug die Hände über die Ohren.
    »Gönnst du ihr reichlich Vorspiel?«, stocherte Kevin weiter. »Du sagst ihr doch wohl nicht einfach, sie soll die Beine breit machen, und bespringst sie, oder? Weiber müssen ewig gestreichelt und gekitzelt werden, um in Fahrt zu kommen. Die müssen triefend feucht sein und drum betteln, ehe du drauf steigst.«
    »Selbstverständlich mach ich   … warte mal, wieso zum Teufel soll ich dir eigentlich erzählen, was bei uns im Schlafzimmer läuft? Deine Ex-Schnecken stehen ja auch nicht draußen Schlange, weil sie’s dringend wieder mit dir machen wollen.«
    »Ach, um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, sagte Kevin mit einem schmierigen Grinsen. »Ich komm schon nicht zu kurz. Jetzt, wo ich ungebunden bin, kann ich viele Frauen beglücken, ohne das ganze Theater mit über Nacht bleiben oder angekettet sein. Obwohl das manchmal okay ist, falls du verstehst, was ich meine.« Er lachte dreckig.
    David dachte an ein paar von den Frauen, mit denen Kevin zusammen gewesen war, und schüttelte sich. Julie, die gerade noch zwei Zähne im Schnabel gehabt hatte, oder Kathleen aus Ketherwood, die zu keinem Spiel mitgehen konnte, weil sie mit ihrem fettenArsch nicht durch die Drehkreuze passte; Caroline mit dem Blumenkohlohr   – und der Blumenkohlnase; die fischig miefende Diane, die gerade einen Prozess wegen Ladendiebstahls im Rhythm-and-Booze-Schnapsladen hinter sich gehabt hatte, und seine neueste Ex, die wüste Wendy, die eigentlich nicht schlecht aussah, wenn man mal ihren Damenbart großzügig vergaß. Bäh, er musste dringend damit aufhören. Der Gedanke an diese Schnecken war noch schrecklicher als der an seine Eltern im Bett.
    »Dein Dad, Gott hab ihn selig, war ein netter Mann, aber was Vorspiel ist, hat er erst kapiert, als er schon im Heim war«, rief Doreen, nachdem sie einen alles andere als damenhaften Furz gelassen hatte. »Da hat er es in so einem Film gesehen, in dem ein Paar ganz viele Sachen aus einem Kühlschrank gegessen hat. Bis dahin dachte er, sein Grunzen reicht, um mich

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