Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
Frau an Bord befindet, die aussieht wie Barbara Cartland. Was bin ich auch so neugierig, nicht?«
    Vaughan lachte wieder. Er hatte ein nettes, freundliches Lachen, das nicht zu seinem bedrohlichen Wikinger-Äußeren passen wollte.
    »Ich hoffe sehr, es hat Ihnen den Urlaub nicht komplett verdorben«, sagte er.
    »Nein, ich werde mich bemühen, mich davon nicht runterziehen zu lassen«, antwortete Frankie lächelnd. Sie wettete, dass Vaughan unter dem ganzen Gesichtshaar ein echter Hingucker war.
    »Bis bald«, sagten sie beide, ehe Vaughan in die Vista Lounge ging. Frankie bemerkte, dass er immer noch leise lachte.
    Als Roz beim Bauchtanzkurs erschien, fiel ihr gleich auf, dass einige Frauen abgesprungen waren. Aber es gab noch genug Teilnehmerinnen für einen passablen Kurs. Gwen hatte eine Kiste voller Schals mit klimpernden Münzen und kleine Fingerzimbeln mitgebracht. Einige der Frauen guckten sich die Sachen an und spielten damit.
    »Ich dachte, wir verkleiden uns heute«, sagte Gwen. »Meiner Erfahrung nach hilft es, wenn die Hüften klimpern. Also, meine Damen, nehmen Sie sich einen Schal und wickeln Sie ihn sich so um.« Sie machte es vor und schwang die Hüften, so dass die Münzen hübsch bimmelten. Auf einmal war der ganze Raum von metallischem Klimpern erfüllt. Erstaunlich, wie sehr ein simpler Schal die Teilnehmerinnen anspornte.
    Am Ende der Stunde hatte Roz Schweißperlen auf der Stirn, und ihre Oberschenkelmuskeln fühlten sich wie nach einem gründlichen Workout an. Am nächsten Tag fand der Kurs nicht statt, weil sie den ersten Hafen anliefen: Malaga. Roz fragte sich, ob Manus versucht hatte, sie anzurufen oder ihr eine SMS zu schicken. Nach dem Kurs ging sie in ihre Kabine und stellte ihr Handy an. Es war keine Nachricht eingegangen.
    Frankie traf zufällig in der Market Avenue auf Olive, die sich dort Bücher ansah.
    »Kauf dir einen heißen Schmachtroman«, empfahl Frankie, die sich ihr leise von hinten genähert hatte, so dass Olive jetzt vor Schreck zusammenfuhr. »Dann erfährst du mal, was du bisher alles verpasst hast.«
    »Ach, hör auf!«, sagte Olive.
    »Hast du heute schon was gegessen?« Frankie nahm einen der erotischen Frauenromane in die Hand, zu denen sie Olive gerade geraten hatte. Früher hatte Frankie nie viel gelesen, was sich allerdings änderte, als sie ihren Job aufgeben und plötzlich sehr viel Zeit totschlagen musste.
    »Ich bin eben erst aufgestanden«, gestand Olive beschämt. »Ich fasse es nicht, wie lange ich hier schlafe, und dabei tue ich den ganzen Tag nichts anderes als herumsitzen, essen und trinken.«
    »Man nennt das Entspannen, Olive. Dein Körper sagt dir, dass sein Motor über Jahre heiß gelaufen ist und dringend runterkühlen muss.«
    »Apropos runterkühlen, draußen ist es noch ziemlich kalt, nicht? Ich dachte, hier wäre es schon wärmer. Wir müssen doch schon an Frankreich vorbei sein.«
    »Keinen Schimmer, wo wir sind«, sagte Frankie. »Wollen wir was essen gehen?«
    »Wenn es sein muss.« Olive grinste. »Eigentlich verdaue ich immer noch mein Essen von gestern Abend.«
    Sie gingen nach oben in die Buttery, wo auf einer Seite Brunch, auf der anderen Mittagessen serviert wurde. Ein Mann in braunen Shorts kam an ihnen vorbei, auf dessen Tablett sich ein Teller mit Essen hoch genug türmte, um einen Blauwal auszustopfen, und daneben lag noch ein Stück Käsekuchen. Er trottete hinter seiner Frau her, deren Tablett nicht minder beladen war.
    »Ein komplettes englisches Frühstück und Kuchen?« Olive wurde bei dem Gedanken, solche Mengen auf einmal zu vertilgen, fast übel.
    Frankie schnalzte mit der Zunge. »Sicher nehmen sich einige Leute bewusst vor, hier ganze Berge zu vernichten, weil es ›umsonst‹ ist.«
    »Und das von dir! Weißt du nicht mehr, wie du dir früher beim chinesischen ›All you can eat‹ für fünf Pfund den Bauch vollgeschlagen hast?«, lachte Olive. »Ich habe nie jemanden gesehen, der mehr Bratreis in sich reinschaufeln konnte als du.«
    »Ups, das hatte ich total vergessen«, kicherte Frankie.
    Sie entschieden sich für Ofenkartoffeln und Salat, was köstlich war. Dann, als Frankie ihnen zwei Kaffees holte, sah sie Vaughan, der gerade ging, und ein wohliges Kribbeln durchfuhr sie, als er ihr lächelnd zuwinkte. Sie malte ihn sich genüsslich in Shorts mit freiem Oberkörper aus, als Olive sie anstupste.
    »Guck dir das an, diese Gierhälse sind wieder am Büffet und holen sich Nachschub.«
    »Das müssen die

Weitere Kostenlose Bücher