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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ihn.
    »Schade, dass wir nichts wussten, sonst hätten wir eine Karte besorgt«, sagte Ven.
    »Ach, macht nichts«, sagte Royston und lachte. »Sie können uns ja in Spanien ein Geschenk kaufen.«
    »Auf jeden Fall bekommen Sie ein Ständchen«, versprach Eric. »Und, ob Sie’s glauben oder nicht, aber egal welches Schiff oder welche Kellner, es hört sich überall gleich an.«
    »Richtig schrecklich«, sagte Royston grinsend.
    Das musste ein Insider-Scherz sein, dachten die vier Freundinnen, denn sie hatten keine Ahnung, wovon Eric und Royston redeten.
    »Haben die Damen schon Ausflüge gebucht?«, fragte Royston, nachdem Aldrin, den Royston in »Buzz« umgetauft hatte, seine Bestellung aufgenommen hatte. Royston nahm heute Abend das Wildbret.
    »Oh Mist, das haben wir vergessen!«, antwortete Ven. »Vor lauter Nichtstun haben wir gar nicht daran gedacht.«
    »Müssen wir etwas bezahlen, um vom Schiff zu kommen?«, fragte Roz.
    »Nein«, antwortete Eric. »Sie checken einfach mit Ihrer Karte aus. Je nachdem, wie weit die Städte vom Hafen entfernt sind, gibt es Shuttle-Busse, die Sie hinbringen. Irene und ich machen nur noch selten die organisierten Ausflüge mit. Die meisten kennen wir ja schon, da gehen wir lieber auf eigene Faust los und schauen uns um.«
    »Wir fahren nach Marbella«, erzählte Royston.»Freunde von uns haben dort ein Ferienhaus, und da sind wir zum Hummeressen eingeladen.«
    »Sagenhaft, Marbella«, sagte Eric. »Entsetzlich teuer allerdings. Wie dem auch sei, wir wollen uns nur für eine Stunde die Beine an Land vertreten. Wir waren schon häufiger in Marbella, und da gibt es nicht so viel, was wir uns ansehen möchten. Wenn alle anderen von Bord sind, ist es auf dem Schiff herrlich ruhig und friedlich. Dann haben wir den Pool für uns.«
    Er wandte sich wieder an die vier Freundinnen. »Sie müssen unbedingt einen der Ausflüge machen, die sind toll, wenn man zum ersten Mal auf Kreuzfahrt ist. Einige sind ein bisschen teuer. In Kefalonia bieten sie einen wunderschönen zur Melissani-Höhle, einem ehemals unterirdischen See. Sagenhaft.«
    Olive fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden, als könnte Eric das Bild in ihrem Kopf sehen, von ihr in einem Boot auf ebenjenem See mit Atho Petrakis   – und was sie in dem Boot getan hatten.
    »Was haben Sie heute gemacht?«, fragte Eric Stella. »Waren Sie an Land?« Er lachte, während sich sieben von den acht Leuten am Tisch fragten, wie oft er diesen albernen Witz noch bringen wollte.
    »Ich war beim Bingo und habe gleich beim ersten Durchgang dreiundzwanzig Pfund gewonnen«, erzählte Stella.
    »Hier gibt es auch Bingo?«, fragte Ven.
    »Ja, jeden Tag, sogar zweimal am Tag, aber ich gehe nur zu dem um vier im Flamenco. Ist ja nur ein bisschen Spaß, aber wenn der Jackpot bis zum Ende der zweiten Woche noch nicht geknackt ist, wird es ganz schön ernst.«
    Sie sieht viel zu schick für Bingo aus, dachte Ven, die sich in Stellas perfekt manikürten Hände schwerlich einen Bingostempel vorstellen konnte.
    Angel kam mit zwei Flaschen Rosé-Champagner an den Tisch.
    »Trinken Sie ein Glas mit uns«, forderte Royston die anderen auf.
    »Ist ein Glas für acht Leute nicht ein bisschen wenig?«, landete Eric den nächsten flachen Witz.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Irene.
    »Na ja, man ist ja nicht alle Tage neununddreißig Jahre verheiratet, oder?« Royston zwinkerte seiner Frau zu.
    »Du meine Güte«, sagte Eric, und keinem entging, dass er diesmal nicht versuchte, Royston zu übertrumpfen. Offensichtlich war Eric diesmal überboten worden.
    Nachdem acht Gläser eingeschenkt waren, brachte Eric den ersten Trinkspruch aus.
    »Mögen Sie noch viele gemeinsame Jahre erleben«, sagte er und hob sein Glas. »Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag, Royston und Stella.« Die anderen stimmten ein und tranken Champagner, während sie sich ein weiteres königliches Essen aussuchten. Roz blieb bei Suppe und Lendensteak.
    Nach dem Dessert begannen alle Kellner, sich in Richtung ihres Tisches zu bewegen.
    »Ah, jetzt kommt’s!«, lachte Eric. »Der Chor.«
    Auf ein Zeichen von Supremo schmetterten die Kellner das schlechteste »Congratulations«, das die vier Frauen jemals gehört hatten. Es war so schief, dass es schon wieder gut war. Viele Leute an den anderen Tischen klatschten mit; vermutlich waren auch sie erfahrene Kreuzfahrer, die das Ritual kannten. Roystongenoss die Aufmerksamkeit, wohingegen Stella sie mit einem gequälten Lächeln und

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