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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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und steckte den Bon ein.
    »Warte, lass mich«, rief Frankie.
    »Auf keinen Fall«, entgegnete Ven. »Ich hole es mir von den Leuten mit dem Preisausschreiben wieder. Die zahlen alles, schon vergessen? Und jetzt kommt.« Sie bedeutete den anderen, ihr zu folgen. Auf dem Platz war es brüllend heiß. Sie waren erst vierzig Meter weit gegangen und hätten sich am liebsten gleich wieder irgendwo in den Schatten gesetzt und eiskalte Cola getrunken. Ven wollte keine Spielverderberin sein, doch im Moment wünschte sie sich sehnlichst aufs Schiff zurück. Sie vermisste es jetzt schon.
    »Wir könnten an den Strand«, schlug Roz vor. »Obwohl ich weder Handtuch noch sonst etwas mit habe.«
    »Ich werde hier gerade bei lebendigem Leib gekocht«, sagte Olive. »Und ich bin erledigt.« Wie konnte es sein, dass sie normalerweise vierzehn Putzstellen bewältigte, jetzt aber nach einem Stück Schokoladenkuchen geschafft war?
    »Tja, wie wär’s, wenn wir zum Schiff zurückfahren, unsere Badeanzüge und Badelaken holen und dann zum Strand fahren?«, fragte Ven.
    Da niemand einen besseren Vorschlag hatte, machten sie sich auf den Weg zur Shuttle-Haltestelle. Auf halber Strecke kamen ihnen Royston und Stella entgegen. Royston trug ein gelbes T-Shirt, schwarze Shorts und grellgelbe Sandalen. Er sah wie eine zu lang geratene Biene aus. Stella hingegen hatte ein kurzes cremeweißes Sommerkleid an, das großzügigen Ausblick auf ihr nachgebessertes Dekolleté gewährte.
    »Hallo, die Damen! Wir sind unterwegs, um ein paar Fotos zu schießen«, erklärte Royston. »Also, um genau zu sein, die Chefin will das. Ich bin nur hier draußen in der Hitze, damit ich durstig werde und irgendwo unterm Sonnenschirm ein paar San Miguels zwitschern kann.«
    Stella verdrehte die Augen. »Komm jetzt, du Jammerlappen«, sagte sie. Royston ließ sich willig von »der Chefin« abführen.
    Kaum waren die vier Frauen an Bord des Schiffes, wurden sie von deutlich kühlerer Luft begrüßt und seufzten erleichtert. Ven kam der Gedanke, zurück in die Mittagshitze zu stapfen und an einem Strand zu hocken, sofort absurd vor. Sie sah die anderen an, dass sie dasselbe dachten.
    »Topaz Pool und Cocktails?«, fragte sie.
    » Perfecto «, antwortete Olive.
    Es stimmte, was Eric gesagt hatte: Wenn die meisten Passagiere an Land waren, konnte man frei zwischen den Sonnenliegen wählen, stand nicht zum Mittagessen an und hatte zwei leere Jaccuzis vor dem Topaz Pool. Ven, Olive und Roz setzten sich in einen davon, während Frankie auf einem Liegestuhl leise vor sich hinschnarchte   – im Schatten, wie Roz bemerkte. Anscheinend war sie auch keine Hardcore-Bräunerin mehr. War das wirklich dieselbe Frankie? Dieselbe Frankie, die ihren Manus verführen wollte   … Roz verdrängte den Gedanken schnell, bevor er ihr noch den Tag verdarb.
    »Haben wir vier sie eigentlich noch alle?«, fragte Ven, im blubbernden Wasser des Jaccuzis. »Wir sind in Spanien und hocken auf dem Schiff! Ich habe das Gefühl, dass ich mir dringend ein paar architektonische Meisterwerke angucken müsste.«
    »Tja, ich finde es hier wunderbar«, sagte Olive und hob den Kopf, so dass er in der Sonne war. »Falls ich die Zeit verschwende, na wenn schon? Ich habe Ferien!«
    »So entspannt habe ich dich seit Jahren nicht erlebt«, stellte Ven fest. Und tatsächlich sah Olive in diesem Moment aus wie damals als Schülerin: frisch und fröhlich.
    Dann aber seufzte sie, denn ihr kam ein ärgerlicher Gedanke. Wie viele Tage noch, bis sie wieder zu Hause war? Nein, lieber nicht zählen. Sie wollte weder wissen, welcher Tag war, noch welche Neuigkeiten es in Barnsley gab oder auch nur was sie als Nächstes tun würde. Es galt, jeden Augenblick hier voll auszukosten. Plötzlich bekam sie riesige Lust auf eine Kanne Tee und einen sahnegefüllten Scone.
    Als wären ihre Gedanken über den Pool geschwebt, richtete sich Frankie plötzlich auf, blickte sich nach ihren Freundinnen um und zeigte ihnen mit einer Geste, dass sie etwas trinken wollte.
    »Das ist mein Stichwort«, sagte Olive und stieg aus dem Jacuzzi. »Ich gehe auf einen Happen in die Buttery. Kommt ihr mit?«
    »Nein, ich bleibe hier«, antwortete Roz.
    »Ich auch«, sagte Ven.
    »Okay, dann bis später.« Olive winkte ihnen zu, bevorsie zu Frankie lief, sich einen Sarong überwarf und nach oben ins Restaurant ging.
    »Hast du Manus angerufen?«, fragte Ven.
    »Nein. Wir haben abgemacht, uns nicht zu kontaktieren, und ich halte mich daran.« Sie

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