Leidenschaft der Nacht - 4
nun niemand mehr benutzen oder übervorteilen könnte, aber das wäre eine Lüge.
Lächelnd beugte sie sich zu ihm und küsste ihn. »Ich danke dir.«
Er schlang beide Arme um sie und drückte sie fest an sich. »Dank mir auf andere Art.«
Leise lachend schmiegte sie sich an ihn. »Reggie passt auf ihn auf, nicht wahr?«
Himmelherrgott! Er liebte sie, aber mittlerweile war er es gründlich leid, über James zu sprechen. In den letzten paar Wochen hatte er wahrlich mehr als genug über den jungen gehört. »Ja. Hör auf, dich zu sorgen! Du musst ihn gehen und erwachsen werden lassen.«
Und damit sie wirklich nicht weiter über ihren Neffen redete, küsste er sie leidenschaftlich und streichelte jeden warmen, weichen Millimeter ihres Körpers.
Als er sie auf den Rücken rollte und sich zwischen ihre gespreizten Schenkel begab, stellte er fest, dass sie feucht und bereit für ihn war. Er blickte in ihr wundervolles Gesicht hinab und war so unendlich dankbar für die zweite Chance, die er bekommen hatte, dass er es gar nicht in Worte fassen konnte.
»Ich danke dir, dass du mir vergeben hast«, raunte er mit belegter Stimme.
Olivia lächelte verführerisch und streckte ihm ihre Hüften entgegen, auf dass sein Glied vollständig in sie eindrang. Ihr Seufzen mischte sich mit seinem Stöhnen. »Ich werde dir immer vergeben, denn ich liebe dich.«
Seine Kehle war zu eng, um zu sprechen, deshalb versuchte Reign es gar nicht erst.
Er beugte seinen Kopf zu ihrer duftenden Halsbeuge, vergrub seine Zähne darin und nahm sie in sich auf, während sein Körper sich mit ihrem vereinte.
Olivia biss ihm in die Schulter, wodurch ihre ohnehin schon intensiven Empfindungen noch stärker wurden. Alles wurde schärfer, klarer, überwältigender.
Reign hielt so lange durch, wie er konnte, wiegte langsam seine Hüften an ihr und erschauderte, als ihre Schoßmuskeln sein Glied drückten. Seinen Orgasmus hinauszögern zu wollen war zwecklos, wenn sie ihn auf diese Weise umfing, ihren Venushügel an ihm rieb und ihre Wonneseufzer auf seiner Haut vibrierten.
Er kam, sobald er fühlte, wie Olivia den Höhepunkt erreichte, denn nun wollte und konnte er nicht länger an sich halten. Mit geschlossenen Augen gab er sich dem Rausch der Sinnlichkeit hin, der ihn vergessen ließ, dass es wahrhaft Böses auf der Welt gab und der Silberhandorden noch nicht mit ihnen fertig war. Noch lange nicht.
Mehrere Wochen waren seit ihrer Abreise vergangen, als Reign und Olivia nach London zurückkehrten.
Da der Silberhandorden Reigns Adresse am Belgrave Square kannte, wollten sie nur so lange bleiben, wie Reign brauchte, um seine Angelegenheiten zu regeln und alles zu packen, was er mitnehmen musste. Anschließend würden sie zu Olivias Cottage in Clovelly reisen, wo sie das Gleiche tun würde, bevor sie mit einem Schiff nach Frankreich übersetzten. Hatten sie sich erst dort eingerichtet, fanden sie hoffentlich heraus, was zum Teufel der Orden von ihnen wollte.
Reign saß an seinem Schreibtisch in der Bibliothek, wo er seine Korrespondenz durchging, während Olivia mit einem Block und Stift auf dem Sofa saß und einige Briefe schrieb, als Clarke das Zimmer berat.
»Sie haben Besuch«, informierte er sie. Olivia gegenüber gab er sich nach wie vor unterkühlt, aber immerhin sah er sie inzwischen an. Reign mischte sich nicht ein. Am Ende würde Olivia ihn schon noch für sich gewinnen.
»Wer ist es?«, wollte er wissen. Olivia sah ein wenig besorgt auf.
»Ein alter Freund«, kam die Antwort von der Tür.
Ruckartig blickte Reign auf. Diese Stimme würde er Überall erkennen.
»Ich glaube es nicht!« Er sprang auf, durchquerte den Raum mit wenigen großen Schritten und begrüßte den dunkelhaarigen Mann, der in der Tür stand. »Saint!«
Sein alter Freund lächelte zwar, doch Reign entging nicht, dass er angespannt wirkte. Saints Missvergnügen galt jedoch nicht ihm, wie Reign sofort erkannte.
»Die Morde«, murmelte Reign. Er war so sehr mit seiner eigenen Situation beschäftigt gewesen, dass er die entsetzlichen Geschehnisse hier in London vollkommen verdrängt hatte. Ein kurzer Blick in die Zeitung hatte ihn auf den neuesten Stand gebracht, und ihm war übel geworden. »Ich wollte heute Abend zu Maddie. Wie hält sie sich?«
»Meiner Mutter geht es gut, danke.« Erst jetzt bemerkte er die junge Frau, die neben Saint trat.
»Ivy?« Sie war Madelines Tochter. Sofort blickte Reign Saint empört an. Dieser Mistkerl! »Du hast doch nicht…
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