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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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erkannt.
    »Du wolltest ein Vampir sein, nun bist du einer«, sagte sie. »Das ist das Leben, das du dir ausgesucht hast, James. Die Entscheidungen, die du trafst, haben dich dahin gebracht, wo du jetzt bist. Und nun musst du die Konsequenzen akzeptieren.«
    Er schmollte finster. »Ich wollte doch bloß wissen, wie dein Leben ist. Und ich wollte es mit dir gemeinsam erleben.«
    Olivia verstand ihn, was ihr das Herz umso schwerer machte. »Du bist mein Junge«, flüsterte sie. »Und du wirst immer Teil meines Lebens bleiben.«
    George Haversham und Fitzhugh Binchley sahen sich unsicher an. »Können wir nach Hause?«, fragte Fitzhugh.
    Reign nickte. »Clarke hat Ihnen Fahrkarten für den Nachmittagszug nach London besorgt.« Dann wandte er sich an Reggie. »Es ist auch eine für Sie da, falls Sie wollen.«
    Fitzhugh und George blickten auf ihre Füße hinab, während Reggie stumm verneinte und zu James sah. »Ich gehe mit James nach New York, denn für mich ist es hier auch nicht mehr sicher. Die Freunde meines Vaters werden nach mir suchen, entweder um mich zu rekrutieren oder um seinen Tod zu rächen.«
    Immerhin munterte diese Ankündigung James ein wenig auf. »Ich danke dir, Reggie«, sagte er, bevor er wieder zu seiner Tante sah. Er machte sich besonders gerade und wirkte so erwachsen, dass es Olivia die Kehle zuschnürte. »Werde ich dich wiedersehen?«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Nach einer Weile, ja, wenn wir sicher sind, dass es nicht mehr gefährlich ist. Dann kommen Reign und ich dich besuchen.«
    James biss die Zähne zusammen und nickte. Seine Augen glänzten, doch er hielt die Tränen zurück. Olivia hoffte, sie konnte genauso stark sein, aber als er sie umarmte, rollte ihr doch eine Träne über die Wange.
    »Es tut mir leid, Tante Liv.«
    »Ich weiß.« Verdammt, ihre Stimme klang schon erstickt!
    »Ich habe dich lieb.«
    Jetzt strömten ihr die Tränen über das Gesicht. »Ich habe dich auch lieb.«
    Reign reichte ihr ein Taschentuch, mit dem sie sich die Augen abtupfte, während er sich von James und den anderen jungen verabschiedete. Danach legte ihr Mann einen Arm um sie. Er gab ihr Kraft und Halt, während der zweitwichtigste Mann in ihrem Leben sie verließ.
    »Denkst du, es wird ihm gutgehen?«
    Nicht zum ersten Mal stellte sie sich diese Frage, allerdings war es das erste Mal, seit James und die anderen jungen heute Morgen abgereist waren, dass sie ihre Sorge aussprach. Seit der Nacht in Dashbrookes Haus waren vier Tage vergangen, und Reign und Olivia waren von seinem Edinburgher Haus in ein kleines gemietetes Cottage in den Highlands umgezogen.
    Olivia dachte, sie würden sich verstecken, was jedoch nur teils stimmte, denn Reign wollte vor allem mit seiner Frau allein sein, weit weg von allen Intrigen und Problemen.
    Er nannte es verspätete Flitterwochen, was er Olivia klarmachte, indem er sich so viel wie möglich mit ihr im Bett aufhielt. Dort waren sie auch jetzt und eben erst aufgewacht. Draußen brach die Nacht mit einer frischen Brise und dem Geruch von Dunkelheit herein.
    »Ja, es wird ihm gutgehen«, versicherte er ihr in demselben beruhigenden Ton, den er jedes Mal anschlug, wenn sie fragte. Eigentlich hatte er keine Ahnung, wie es James ergehen würde. Falls er jahrhundertelang mit dem Aussehen eines jungen leben konnte, mit der Tatsache, dass ihn alle wie einen jungen behandelten, dann würde es ihm bestens gehen. Falls nicht … Er dachte an den Selbstmord seines Freundes Dreux. »Doch, ich bin ganz sicher, dass es ihm gutgehen wird.« Er sprach ein stummes Gebet - diese Gewohnheit schien sich bei ihm festzusetzen.
    »Denkst du, er hasst mich?« Ihre Stimme wurde von seiner Brust gedämpft, auf der ihre Wange lag, aber er hörte ihre Traurigkeit.
    »Liv, er hätte fast deinen Tod verschuldet und wollte uns beide an Dashbrooke ausliefern, um seine Ziele zu erreichen. Der kleine Unhold kann von Glück reden, dass du ihn nicht hasst!«
    Nun hob sie den Kopf und sah ihn an. Ihr dichtes Haar fiel zerzaust über ihre nackte Schulter und weckte Reigns niedere Instinkte. »Wenn du eine so schlechte Meinung von ihm hast, warum hast du ihn dann verwandelt? Du hättest ihn auch sterben lassen können.«
    Er wollte sie schütteln. Musste er diese Frage denn wirklich beantworten? »Nein.

    Sein Tod wäre furchtbar schmerzlich für dich gewesen - schlimmer als seine Wandlung es je sein kann.« Wäre es jemand anders als James, würde Reign sogar so weit gehen zu behaupten, dass ihn

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