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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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genau.«
    Sie tauschten ein kleines Lächeln, und damit war das Thema erledigt. Reign fühlte mit dem armen Clarke. Er wusste nur nicht recht, ob er ihn wirklich verstand. Er begriff, dass es unfair für Vampire war, nicht ins Sonnenlicht hinausgehen zu können - aber mit einem anderen Mann Sex haben? Das verstand er schlicht nicht.
    Wer wollte sich mit einem Mann ins Bett legen, wenn er die freie Wahl zwischen all den weichen, wohlgerundeten, köstlichen Frauen hatte?
    Reign setzte sich auf die andere Seite des Schreibtisches in seinen gepolsterten Sessel, der sich perfekt seinem Körper anpasste und geradezu unanständig bequem war. Er zündete sich eine Zigarre an, ohne Clarke eine anzubieten, denn sein Kammerdiener rauchte nicht, und nahm einen Schluck aus dem Kristallkognakschwenker. Dann schlug er ein Bein halb über das andere.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Clarke schmunzelnd. Er amüsierte sich stets, dass Reign alles nach einer bestimmten Fasson wollte, bevor sie anfingen.
    Für Reign indessen waren gewisse Formen unverzichtbar, um den Schein von Menschlichkeit zu wahren. Und Clarke wäre nicht halb so amüsiert, sollte diese Fassade zu weit wegbröckeln.
    »Alles bestens«, antwortete Reign. »Was haben Sie für mich?«
    Clarke setzte sich seine Brille auf und schlug ein kleines ledergebundenes Buch auf.
    »Es ist wahr, dass Ihre Frau zum Vormund ihres Neffen James Andrew Winscott Burnley bestimmt wurde, nachdem seine Mutter Rosemary gestorben war - ein Kutschenunfall.«
    Das wusste Reign bereits. »Was ist mit dem Vater des Jungen?«
    Clarke schüttelte sein ergrauendes Haupt. »Soweit ich sehen konnte, wird er nirgends erwähnt. Ich kann in der Geburtsurkunde des jungen nachschauen, ob er dort aufgeführt ist.«
    »Ja, tun Sie das.« Falls der Vater noch lebte, konnte er in James’ Entführung verwickelt sein - vor allem falls der Mann auf Rache an der Frau aus war, die ihm den Sohn genommen hatte. Aber darüber konnte Reign bis zum Morgengrauen spekulieren, ohne einen Deut klüger zu werden. »Was sonst?«
    »Der junge Mr. Burnley war ein guter Schüler, wurde allerdings mehrfach wegen der üblichen Streiche beurlaubt.«
    Zweifellos hatte Olivia dem jungen gehörig den Kopf gewaschen. »Wie steht es mit seinen Freunden und Schulkameraden?«
    »Er hatte einen großen Freundeskreis an der Schule, aber die letzten sechs Jahre verbrachte er hauptsächlich mit einigen jungen Burschen aus den oberen Klassen.«
    Clarke sah auf sein Buch. »Die Herren Binchley, Haversham und Dashbrooke. Ich glaube, Sie kennen den älteren Mr. Dashbrooke.«
    Reign nickte. »Ein stattlicher Mann. Glatze. Wollte mich zu Investitionen in Goldminen in den Amerikas überreden. «
    Clarke lächelte, und Reign hielt inne. Hatte er etwas Falsches gesagt? Verdammt, war Amerikas der falsche Ausdruck?
    »Ja«, antwortete Clarke, »das ist der Mann.«
    »Konnten Sie etwas über die jungen oder ihre Väter herausbekommen?«
    »Nein, nichts - abgesehen davon, dass sie wohlhabend sind, ziemlich mächtig und veritable Glückspilze.«
    »Glückspilze?« Interessant. »Wie das?«
    Clarke zuckte mit den Schultern. »Pferde. Politische Gefälligkeiten. Geschäfte.
    Entweder sind sie alle ausgesprochen geschäftstüchtig oder treffen extrem günstige Entscheidungen.«
    »Oder sie haben viele Freunde, die bereit sind, für sie Fäden zu ziehen. Vielleicht ist James jemandem auf die Füße getreten. Was ist mit Olivia?«
    Wieder sah Clarke in sein Buch. »Sie verhält sich überall sehr ruhig, wo sie sich aufhält. Gegenwärtig wohnt sie im Süden, in Clovelly.«
    Reign schloss die Augen und atmete ein. Clovelly. Ja, er hätte es wissen müssen.
    Als er seine Augen wieder öffnete, bemerkte er, dass Clarke ihn beobachtete.
    »Kennen Sie den Ort?«
    »Ja.« Sie hatten dort einige Zeit ein Haus gemietet, ein kleines Versteck, in dem sie sich keine Sorgen um Klatsch oder gesellschaftliche Regeln machen mussten. Olivia hatte den Strand geliebt, den Geruch und die Wildheit des Meeres. Nachts schwammen sie nackt und liebten sich im Sand, während um sie herum die Wellen ans Ufer schlugen. Dumme Dinge, die Clarke nicht zu wissen brauchte. Verflucht dumme Dinge, die Reign auf keinen Fall laut aussprechen würde. »Was sonst?«
    »Nun, selbstredend konnte ich nicht hingehen und mit allen sprechen, und meine Kontakte ergaben nichts Aufregendes. Das einzig Interessante ist, dass Clovelly und die Nachbardörfer eine beträchtliche Anzahl junger Männer vorweisen,

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