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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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als Reign, wo Saint sich aufhielt. Die Vampire selbst kommunizierten selten untereinander - nicht, weil sie nicht wollten, sondern weil sie es nach sechshundertjähriger Freundschaft nicht mehr mussten.
    In dem Brief steckte eine Geldsumme, die Bezahlung für eine Wette, die er vor langer Zeit mit Samt abgeschlossen hatte. Saint hatte gewettet, dass Olivia eines Tages zurückkäme, was Reign als blanken Unsinn abgetan hatte. Bei ihrem Handschlag war Reign sicher gewesen, dass sie beide ihren Weg in die Ewigkeit fortsetzen würden, ohne dass die Wette jemals entschieden würde.
    Saint würde sich auf Reigns Kosten herzlich amüsieren, ohne Frage, aber wenigstens wusste er so auch, wen er um eine Erklärung bitten sollte, falls Reign nicht aus Schottland zurückkam.
    Glaubte er ernsthaft, Olivia könnte ihn umbringen? Dieser Gedanke ging ihm durch den Kopf, als er im Takt der Kutschenräder draußen durch seine Diele schritt. Er hatte alles erledigt und musste nun nur noch auf Olivia warten.
    Die Antwort lautete nein. Er glaubte nicht, dass Olivia ihn selbst töten könnte. Wenn sie es vor dreißig Jahren nicht getan hatte, würde sie es jetzt auch nicht. Nicht so sicher war er allerdings, dass sie nicht jemand anders erlaubte, ihn zu ermorden.
    Ungern hielt er sie dessen für fähig, aber er hatte sie auf die schlimmstmögliche Weise verletzt, und es war durchaus vorstellbar, dass sie ihn wirklich genügend hasste, um ihn eigenhändig den Löwen zum Fraß vorzuwerfen.
    Umso mehr Grund, sie gut im Auge zu behalten und alle ihm verfügbaren Waffen zu nutzen, um hinter ihr Geheimnis zu kommen. Nach dem, was er getan hatte, schuldete er ihr seine Hilfe, ihren Neffen zu finden, doch sein Vertrauen? Nein, das schuldete er ihr keineswegs. Sein Vertrauen musste sie sich erst verdienen.
    Die Tatsache, dass sie zugestimmt hatte, mit ihm zu schlafen, bewies, wie wenig er ihr trauen durfte. Keine Frau würde sich einem Mann hingeben, den sie zu verachten behauptete, wenn das Resultat es nicht wert war. Wie zur Hölle konnte ihr mit ihm zu schlafen helfen, ihren Neffen zurückzubekommen?
    Es sei denn, sie hoffte, ihn mit weiblicher List zu unterwerfen.
    Weibliche List? Sagten die Leute heute noch so etwas? Manchmal war es schwierig, mit der sich dauernd wandelnden Sprache Schritt zu halten.
    Doch wenn sie ihn mit weiblicher List hintergehen wollte, warum hatte sie sich dann gestern Abend geweigert, mit ihm auszugehen, als er zu ihr gekommen war?
    Entweder hatte sie sich bisher nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass sie Blut trinken musste, oder sie wurde blass, weil sie nicht wollte, dass er sie dabei sah.
    Das verstand er nicht. Es war ja nicht so, dass er ihr sein Blut angeboten hatte, was sehr viel intimer als Sex gewesen wäre und sie gewiss nie annehmen würde.
    Ausgenommen, es passte zu ihrem Plan.
    Alles in allem war es sinnlos, Olivia durchschauen zu wollen, solange er nicht mehr über das wusste, was sie während der letzten dreißig Jahre getrieben hatte. Anfangs ließ er sie observieren, doch sie schickte ihm einen Beobachter nach dem nächsten mit gebrochenen Knochen nach Hause. Am Ende zwang ihn sein Stolz - und Mitgefühl mit den armen Männern - dazu aufzugeben.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte er, als er die Tür zum Arbeitszimmer öffnete. Clarke wartete in einem Sessel vor dem Schreibtisch auf ihn, genau wie Reign es erwartet hatte. Außerdem standen eine Flasche Brandy und zwei Gläser bereit. Clarke kannte ihn gut.
    »Einiges«, antwortete der Mann und schenkte ihnen ein. »Ich bin jedoch nicht sicher, ob etwas davon hilfreich für Sie sein wird.«
    »Falls ich ein bisschen mehr über meine Frau erfahre, hilft es. «
    Clarke lächelte matt, wobei die Falten um seinen Mund und seine Augen sich vertieften. »Ist das nicht die traurige Hoffnung aller Ehemänner dieser Welt?«
    Reign zog die Brauen hoch. »Da spricht der überzeugte Junggeselle.«
    »Wie könnte ich keiner sein, verweigert man meiner Art doch die Eheschließung.
    Ehrlich gesagt, fürchte ich mich nach dem Schlamassel mit Wilde maßlos, einen Mann anzusprechen, geschweige denn, mich auf eine Beziehung einzulassen.«
    »Wilde endete nicht dort, wo er endete, weil er Knaben mag, sondern weil er die falschen mochte. Queensbury fasste die Beziehung als persönlichen Affront auf; deshalb geriet Wilde in Schwierigkeiten.«
    »Demnach bin ich nicht gefährdet, solange ich mich nicht in den Sohn eines Marquess verliebe?«
    »Stimmt

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