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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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eigenen befeuerte. Sie wollte mit ihm kämpfen, physisch wie emotional, und danach wollte sie ihn in sich spüren, bis sie beide zu erschöpft waren, um zu denken, geschweige denn zu kämpfen.
    »Du bist meine Frau, Liv. Das bedeutet mir etwas, auch wenn es für dich offenbar nichts heißt.«
    Weshalb klangen seine Worte wie eine Herausforderung? Oder waren sie gar ein Ultimatum?
    Er fuhr fort: »Ich bin es leid, mich schuldig für etwas zu fühlen, das nicht rückgängig gemacht werden kann. Ich war einverstanden, dir zu helfen, weil ich dachte, auf diese Weise ließe sich manches zwischen uns wieder richten. Ich habe geglaubt, indem ich dir mein Vertrauen anbiete, könnte ich auch deines wiedergewinnen.«
    Olivia schluckte, doch machte der Kloß in ihrem Hals es schwer, etwas gegen das Brennen zu tun. »Wie bitte?«
    »Ich möchte meine Frau zurück.« Sein Geständnis hörte sich fast zornig an.
    »Entweder du gibst sie mir wieder, oder du verschwindest verflucht noch mal für immer aus meinem Leben. Entscheide dich, bis wir James gefunden haben, aber ich lasse nicht zu, dass du mit mir spielst, Liv - du nicht und auch sonst niemand! «
    Mit diesen Worten drehte er sich um, ging hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Sprachlos blieb Olivia, wo sie war.
    Er wollte sie zurück? Nein, das war zu phantastisch, zu aberwitzig, um wahr zu sein!
    Er musste lügen. Zweifellos spielte er mit ihr, wollte sie durcheinanderbringen, wozu auch immer. Er vertraute ihr nicht. Ganz gleich, was er sagte, dass er ihr sein Vertrauen anbot: Sie kannte den Mann zu gut, und er traute ihr ungefähr so sehr wie einer Kutsche voller Kardinäle mit Weihwasser und Silberkreuzen.
    Allerdings gelang es ihm, sie gründlich zu verwirren, und sei es bloß für den Moment. Eine Sekunde lang wollte sie ihm vergeben. Sie wünschte, sie könnte die Vergangenheit loslassen und neu beginnen. Aber sie konnte nicht. Selbst wenn sie dem unsinnigen Impuls folgte, wenn sie tatsächlich neue Bande mit Reign knüpfte, würden diese in dem Augen blick zerreißen, in dem sie Reign auslieferte, um James zu befreien. Und sie würde ihn gegen James austauschen. Ihr blieb gar nichts anderes übrig.
    Es sei denn, sie vertraute ihm die Wahrheit an. Und was geschähe, wenn sie das tat? Würde er ihr weiterhin helfen wollen oder sich von ihr abwenden und James dem Schicksal überlassen, das ihn in den Händen seiner Entführer erwartete? Sie würden ihn töten, dessen war Olivia sich sicher. Wer einen alten Priester umbrachte, zögerte nicht, einen jungen Mann zu töten. Nein, das Risiko durfte sie nicht eingehen, egal, wie hartnäckig ihr Gewissen es von ihr verlangte. Reign mochte behaupten, dass er ihr sein Vertrauen anbot. Und er hatte ein paar nette Dinge gesagt und getan. Doch abgesehen davon hatte sie keinen echten Grund, ihm zu trauen.
    Bei Gott, was wie eine simple Aufgabe angemutet hatte, wie eine einfache Niedertracht, schien zusehends verworren und unsicher!
    Betrog sie Reign? Oder versuchte er, sie zu betrügen?

Kapitel 7
    Warum kann ich ihn nicht an den Füßen vom Balkon baumeln lassen, bis er uns erzählt, was mit James passiert ist?«, fragte Olivia ernst.
    Reign beobachtete Dashbrooke unauffällig, der gegenüber im großen Salon stand und in ein Gespräch mit einem anderen Mann vertieft war. Nun aber wandte er sich seiner Frau zu, die ebenfalls zu dem untersetzten Mann sah, wobei ein bedrohliches Lächeln ihre Lippen umspielte.
    Sie war auf eine tödliche Art liebreizend. Äußerlich wirkte sie wie eine normale Frau, das dicke braune Haar aufgesteckt und gelockt, die bezaubernde Figur von einem dekolletierten Kleid in weinroter Seide verhüllt. Ihr Busen wurde vom Miederweit nach oben gedrückt, ihre Taille war schmal geschnürt, und die kecke kleine Tournüre hinten an ihrem Kleid betonte ihren hübschen Po aufs Vortrefflichste. Innerlich hingegen war sie die Art Frau, die ohne weiteres töten konnte, wenn sie musste. So war sie schon als Sterbliche gewesen, und genau das hatte ihn an ihr bezaubert.
    Obgleich sie selten aussprach, wozu sie fähig war, wusste Reign es.
    »Sag mir, dass du das nicht ernst meinst.«
    »Natürlich nicht.« Als sie ihn ansah, bemerkte er das amüsierte Funkeln in ihren Augen. »Ich dachte nur, wir könnten eher wie ein glücklich verheiratetes Paar wirken, wenn wir miteinander sprechen. Oder beabsichtigst du, den ganzen Abend zu schweigen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe nichts zu sagen.«
    Während sie

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