Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
vertraust mir nicht«, flüsterte er rauh. »Dein Körper sagt etwas anderes.«
    Sie öffnete den Mund, doch er legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Eines von beidem ist gelogen, Liv. Sprich kein Wort, ehe du dich entschieden hast, welches! «
    Mit diesen Worten ließ er sie stehen, drehte sich um und ging. Sie zögerte einen Moment, weil sie erst ihre Fassung wiederfinden musste. Bei Gott, er hatte eine unglaubliche Wirkung auf sie! Und das Schlimmste war, dass er es wusste.
    In dem Pub wehten ihr Zigarrenrauch und Bierdunst entgegen. Ein einzelner Fiedler hockte auf einem Stuhl, spielte und klopfte den Takt mit dem Fuß.
    Reign stand weit hinten in dem Raum, wo er sich mit einem kleinen muskulösen Mann hinter dem Tresen unterhielt. Es war ein anderer Barkeeper als beim letzten Mal. Als sie näher kam, hörte Olivia den Mann gerade noch sagen: »Vor einer Woche oder so war ein junge hier, der nach Ihnen gefragt hat. «
    »Ein Junge?« Olivia stellte sich neben Reign und konnte nicht umhin, ihm einen hoffnungsvollen Blick zuzuwerfen. Doch er sah sie gar nicht an. »War sein Name James Burnley?«
    Der Mann hinter der Bar musterte sie, wie jemand ein Gemälde oder einen Baum anschaute. »Sind Sie Olivia?«
    »Ja. Kennen wir uns?«, fragte sie erstaunt.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nee. Der Junge hat Sie auch erwähnt. Er meinte, er sollte hier alles kennenlernen, weil der Pub seinem >Onkel-, Reign gehört.« Er sah Reign gelangweilt an. »Er hat sich hier benommen wie der Hahn im Korb.«
    Reign wirkte verärgert. »Tun sie das nicht alle? Was erzählte er sonst noch, Mac?«
    Der Barkeeper lehnte sich auf seine dicken Unterarme und antwortete so leise, dass nur sie ihn hören konnten: »Er hat lautstark über Vampire geredet und seinen Freunden Sachen erzählt, die er besser für sich behalten sollte, hätte er ein bisschen Grips.«
    Olivia wollte ihn energisch zurechtweisen, ließ es aber bleiben. Ja, James sollte es besserwissen. Er hatte einen Großteil seines Lebens mit ihrem Geheimnis gelebt. Und sie glaubte, er würde sie hinreichend respektieren, um es zu wahren.
    Was James und Reign betraf, vertraute sie womöglich dem falschen Mann. Diesen Gedanken verdrängte sie genauso schnell wieder, wie er aufgetaucht war. James war ihr Neffe. Reign war … ihr Ehemann. Ach verdammt, das war wenig hilfreich! Lieber konzentrierte sie sich wieder auf den Mann vor ihr.
    »Na, und dann wurde er richtig streitlustig, als einer seiner Kumpel ihn fragte, wann er denn ein Vampir wird. Eine Weile haben sie ihn ganz schön getrietzt, von wegen sein Tantchen würde ihn wohl nicht verwandeln, solange er sein Gemüse nicht aufisst und sein Abendgebet nicht spricht. Lauter Albernheiten eben.« Er sah Olivia an.
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel, Madam, aber dem jungen hätten Sie öfter einmal den Hintern versohlen sollen.«
    Olivia kniff die Lippen zusammen. Was zum Teufel wusste dieser Mann davon, wie man als Frau allein ein Kind großzog? Sie hatte ihr Bestes gegeben, auch wenn sie ihm nie eine richtige Mutter sein, weder mit ihm im Sonnenschein herumtollen noch an den Strand fahren konnte.
    »Doch, ich nehme es übel«, widersprach sie leise.
    Reign legte eine Hand auf ihren Arm, und sie blickte zu ihm auf. Da war kein Anflug von Mitgefühl in seinen Augen, doch sie sah ihm an, dass er verstand, wie schwer es für sie gewesen war. Immerhin linderte das ihre Anspannung ein wenig.
    Mac hingegen betrachtete sie zwar mitfühlend, entschuldigte sich aber nicht. »Das war das erste und letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Seither waren allerdings ein paar von seinen Freunden hier.«
    »Haben Sie Schwierigkeiten gemacht?«, wollte Reign wissen.
    »Nee. Sie kamen rein, haben etwas getrunken und sind wieder abgezogen. Ich hatte das Gefühl, als wenn sie auf etwas warteten.« Er sah zu Reign. »Oder auf jemanden.«
    Reign achtete gar nicht mehr auf Olivia. »Das ist sehr interessant. Haben Sie zufällig gehört, ob einer von den jungen eine Gruppe erwähnte, die sich >Freunde des glorreichen Unsichtbaren< nennen?«
    Mac kicherte. »Und ob! Die vier haben ordentlich damit geprahlt und erzählt, sie seien die ältesten Mitglieder. Sie ließen mir sogar ein Pamphlet da, in dem ein Vortrag hier in Edinburgh angekündigt ist.«
    »Darf ich das mal sehen?«, fragte Reign.
    Mac drehte sich um und ging einen Stapel Papiere auf dem Regal hinter sich durch.
    Während er abgelenkt war, wandte Olivia sich an Reign: »George Haversham hat uns

Weitere Kostenlose Bücher