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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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trotzdem.«
    »Gratuliere!«, sagte Reign höflich und fragte nach einer kurzen Pause: »Sie wissen nicht zufällig, was es mit den Freunden des glorreichen Unsichtbaren auf sich hat?«
    Haversham lachte, nicht im mindestens irritiert von der Frage. Hatte er sie erwartet? »Meinen Sie die Gruppe, die an Geister und Kobolde glaubt? ja, von denen habe ich gehört. James redete immerzu von ihnen.« Sein Lachen schwand ein wenig zu schnell. »Verdächtigen Sie die Leute, mit seinem Verschwinden zu tun zu haben?«
    »Nun, ich stehe in dem Ruf, von Natur aus misstrauisch zu sein.«
    Der junge Mr. Haversham verstand die Antwort offenbar nicht.
    »Sie gehören der Gruppe demnach nicht an?«, wollte Olivia wissen.
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an solchen Kram - was selbstverständlich keine Beleidigung gegenüber James sein soll. «
    Selbstverständlich nicht. Der kleine Mistkerl log, dass sich die Balken bogen. Er glaubte sehr wohl daran, und nicht nur das: Er verehrte alles Paranormale. Sollte Reign jetzt aufstehen und dem jungen die Hand reichen, würde der Idiot wahrscheinlich vor ihm auf die Knie fallen und seine Stirn an Reigns Finger pressen.
    Reign fiel Besseres ein, wofür er selbige Finger benutzen konnte.
    »Fällt Ihnen etwas ein, das uns bei der Suche nach James helfen könnte?« Reign bemühte sich, ruhig und gelassen mit einem Anflug von Erschöpfung zu sprechen.
    Immerhin hatte er nicht vor, die ganze Nacht mit dem kleinen Blödmann zusammenzusitzen.
    Haversham überlegte einen Moment, dann strahlte er. »Er erzählte einmal etwas von einem Freund aus der Unsichtbarengruppe. Allbright heißt der Knabe. Vielleicht weiß er etwas.«
    Prompt wanderte ein so hoffnungsvolles Leuchten über Olivias Gesicht, dass Reign Haversham gegen die Wand schleudern wollte.
    »Danke, dass Sie zu uns gekommen sind, Mr. Haversham.« Reign stand auf.
    »Damit haben Sie James einen großen Freundschaftsdienst erwiesen.« Er log so mühelos, dass er es fast selbst glaubte.
    Sie schüttelten sich die Hände, und Reign begleitete ihn hinaus. Als er in den Salon zurückkam, stand Olivia am Fenster, das Gesicht gen Himmel gerichtet, genau wie in jener Nacht, in der sie zu ihm nach London gekommen war. Sie betete.
    »Hat er schon geantwortet?«, erkundigte Reign sich und rieb sein Kinn. Er sollte sich rasieren. Und vor allem musste er verdammt noch mal weg hier!
    Sie senkte den Kopf, sah ihn jedoch nicht an. Ohne auf seine Spitze einzugehen, entgegnete sie leise: »Du denkst, dass Haversham lügt, nicht wahr? In so gut wie allem.«
    Reign wollte sie nicht belügen. »Nicht in allem, aber größtenteils.«
    Olivia legte eine Hand an das Fensterglas. »Ich wünschte, James wäre mit Freunden auf und davon! Dann könnte ich wütend sein, statt mich schrecklich zu sorgen.«
    »Liv, wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass er nicht weggelaufen ist.«
    Nun wandte sie sich zu ihm, und ihre Augen blitzten gefährlich. »Aber du hast doch gesehen, was sie mit Pater Abberley gemacht haben! «
    Zugegeben, die Ermordung des Priesters war ein bisschen übertrieben gewesen, aber der alte Mann hatte für die Entführer keinen Wert gehabt. jetzt log Reign doch.
    »Das könnte ein Unfall gewesen sein.«

    Olivia schnaubte ungeduldig. Sie glaubte es ebenso wenig wie er. »Menschen schlagen anderen nicht versehentlich den Schädel ein, Reign.«
    Er könnte es. Auch sie könnte es, wenn sie nicht daran dachte, wie viel Kraft sie besaß.
    »Und ich kann es nicht leiden, wie du immer wieder andeutest, James könnte mit allem zu tun haben.« Ihre Wangen röteten sich, und sie sprach lauter. »Das würde er mich niemals durchstehen lassen! «
    Als Reign überlegte, wie viel Sorgen und Leid er seiner eigenen Mutter zugemutet hatte, wollte er widersprechen, doch er ließ es. Derlei Argumenten war Olivia ohnehin nicht zugänglich. Sie sah nur, was sie sehen wollte. Und im Augenblick wollte sie glauben, dass ihr teurer kleiner junge - zweifellos betrachtete sie James als ihren eigenen Sohn genau der gute Knabe war, als den sie ihn sich wünschte.
    »George Haversham weiß, dass ich ein Vampir bin, das war ihm deutlich anzusehen. Und wenn er über mich Bescheid weiß, dann wahrscheinlich auch über dich.« Das »wahrscheinlich« war überflüssig. »Entweder erzählte James es ihm oder jemand, dem gegenüber James es ausgeplaudert hat.«
    Olivia schüttelte energisch den Kopf. »Das würde James nicht machen! «
    Herrgott! Er wollte sie

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