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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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ausnahmsweise einmal nicht als Enttäuschung.
    »Guten Tag, meine Jungen«, begrüßte Dashbrooke sie herzlich und gesellte sich zu ihnen an den Tisch. »Wie geht es euch an diesem herrlichen Tage?«
    Die jungen Männer antworteten und boten ihm an, ihr Mahl mit ihm zu teilen - gute jungen, die sie waren.
    »Haben Sie meine Tante gesehen?«, fragte James, der eine dicke Scheibe Schinken mit der Gabel aufspießte.
    Dashbrooke betrachtete den jungen lächelnd. In puncto Haar- und Hautfarbe schlug James sehr nach seiner Tante. Er war groß, schlank und hatte eine hübsche Haltung, an der es Dashbrookes Sohn Reggie leider mangelte. Armer Reggie! Er kam ganz nach dem Großvater.
    »Ja, das habe ich«, antwortete Dashbrooke. »Sie kann es kaum erwarten, Sie wiederzusehen.«
    James lächelte, wenn auch ein wenig unsicher. »Sie wird mir schrecklich böse sein.«
    »Sagen Sie ihr, dass Sie keine Wahl hatten. Sie wird Ihnen vergeben.«
    »Wenn sie Reign zu Ihnen bringt, halten Sie aber doch Ihren Teil des Handels ein, nicht wahr?«
    Dashbrooke nickte. »Sie bekommen, worum Sie gebeten haben, mein guter James.
    Das ist wohl das Geringste nach allem, was Sie für uns taten.«
    James’ Grinsen wurde breiter.
    »Was ist mit mir?«, wollte Reggie wissen.
    Dashbrooke schenkte seinem Sohn ein Lächeln. »Du auch, mein Junge. «
    Er hatte nicht vor, Reggie zu eröffnen, dass er mehr Macht erben würde, als er sich vorstellen konnte, sobald alles vorbei war. Ebenso wenig war er geneigt, James zu informieren, dass er zwar seinen Teil des Handels einzuhalten gedachte, dieser aber zwangsläufig auf den Tod des jungen hinauslief.
    Nein, das würde er ganz gewiss nicht verraten!
    Kurz nach Mitternacht betraten Reign und Olivia William Dashbrookes Haus über den Balkon im zweiten Stockwerk.
    »Bist du sicher, dass Dashbrooke heute Abend aus ist?«
    Olivias Stimme jagte einen Schauer über Reigns Rücken, als er die Türen hinter ihnen schloss. Sie hatte eine tiefe Stimme, und wenn sie so leise sprach, war es, als würde man mit Samt gestreichelt. »ja.«
    Reign war noch nie ein begnadeter Einbrecher oder Dieb gewesen. Das war Saints Metier. Sein eigenes Talent schien eher darin zu bestehen, jede Situation intuitiv einschätzen zu können, ob alles war, wie es sein sollte, oder unterschwellig etwas ganz anderes vor sich ging.
    Und er wusste, dass Dashbrookes Haus bis auf die Bediensteten im Untergeschoss vollkommen leer war, wie er auch sicher war, dass Olivia mit sich rang, wobei es um ihn und James ging. Er sagte sich allerdings, dass ihm gleich war, zu welchem Ergebnis sie kam.
    Ein verdammter Idiot war er gewesen, dass er dachte, er könnte sie zurückgewinnen - ein noch größerer, dass er sie wollte.
    Und das tat er trotzdem.
    »Reign, das ist lächerlich. Wonach suchen wir?«
    »Irgendetwas, das wichtig aussieht.« Er blickte sie bewusst nicht an. Sie anzusehen tat weh, und er war es leid, immerzu verletzt zu werden. Dabei sollte er eigentlich widerstandsfähiger sein.
    Sie seufzte hörbar hinter ihm. »Das ist ausgesprochen hilfreich, danke.«
    Nun sah er sie doch an, wobei er sich gegen den Anblick ihres Gesichts in der Dunkelheit wappnete. »Wir beide wissen, dass Dashbrooke und James’ Freunde irgendwie in alles verwickelt sind oder uns zumindest einiges verschweigen. Wenn wir überhaupt Hinweise darauf finden können, was mit James passiert ist oder wo er ist, dann hier. «
    Kaum wurde ihr Gesichtsausdruck weicher, wurde es sein Herz ebenfalls. »Na gut.
    Womit willst du anfangen?«
    »Mit den Schlafzimmern. Dinge von persönlichem Wert werden meistens dort verwahrt.«
    Bei dem Zimmer, in dem sie waren, handelte es sich allem Anschein nach um ein Gästezimmer. Es war sauber, ordentlich und unbewohnt. Hier gab es gar nichts.
    Trotzdem wäre Reign unverzeihlich nachlässig, würde er sich nicht wenigstens oberflächlich umschauen. Also sah er in den Schrank und die Kommode sowie unter das Bett. Nichts, wie er bereits vermutet hatte.
    Im nächsten Zimmer, das ein Stück den Flur entlang zur Linken lag, war George Haversham untergebracht, wie das Monogramm in einer Unterhose verriet, die über einer Stuhllehne hing.
    »Widerlich!«, bemerkte Olivia, als sie hineingingen.
    Reign musste ihr zustimmen. Zweifellos war das Zimmer morgens vom Personal gesäubert worden, doch danach hatte Haversham seine Sachen überall verstreut.
    Neben dem Bett stand ein benutzter unbedeckter Nachttopf, der den Raum mit einem besonders ekligen Gestank

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