Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
auch die Menschen verletzen, die mir nahestehen , vermutete er. »Du führst einen der größten Stämme Ägyptens an. Natürlich hast du Feinde.«
Der Scheich schien misstrauisch. »In einem Bordell?«
»Männer sterben immerzu in Bordellen«, erwiderte Kenneth wenig überzeugend.
»In Ekstase, nicht im Kugelhagel.«
Badra trat hinter dem Paravant hervor. Sie hielt einen Krug und eine Schüssel in den Händen. »Gib mir deinen Dolch!«, bat sie den Scheich.
Jabari zog eine Braue hoch. »Warum? Willst du beenden, was die Eunuchen angefangen haben?« Auf ihren strengen Blick hin reichte er ihr den Dolch, den er unter seinem Umhang verbarg.
Badra verschwand im Schlafzimmer. Dann hörten Kenneth und Jabari, wie nebenan Stoff zerriss, und sahen sich an.
»Ah, ich glaube, deine Hotelrechnung erhöht sich gerade. Die wollen gewiss, dass du ihnen die edlen Laken ersetzt, die Badra gerade zerstört.«
Kenneth überlegte lächelnd. »Vielleicht kann sie sie ja wieder zusammennähen, wenn meine Wunde verheilt ist.«
Badra kam mit einer Armladung Baumwollstreifen zurück und gab Jabari seinen Dolch wieder. Dann legte sie die Stoffstreifen auf den Tisch und begann, Kenneth die Brust zu waschen. Ihre Berührung fühlte sich sanft wie die einer Wattewolke an. Nachdem sie die Wunde gesäubert hatte, verband sie sie mit den Baumwollstreifen.
Kenneth runzelte die Stirn. »Muss ich das ganze Bett mit mir herumschleppen?«
Sie wickelte noch mehr Streifen um seinen Oberkörper. »Ich mache dich zu einer Mumie«, erklärte sie schmunzelnd.
»Mach mich lieber zum Vater!«, entgegnete Kenneth leise.
Ihre Wangen röteten sich, was bezaubernd aussah. Kenneth versuchte, zu lächeln, doch es gelang ihm nicht, denn dafür meinte er es viel zu ernst. Er wollte Badra erblühen und ihren Bauch sich langsam runden sehen, mit seinem Kind darin. Ein entsetzliches Gefühl überkam ihn. Er hätte sie beinahe verloren, als sie den Dolch des Eunuchen abgewehrt hatte! Auf keinen Fall durfte er sie noch einmal in solche Gefahr bringen. Oder Jabari. Ein schrecklicher Schmerz schnürte ihm den Brustkorb zu, und dieser hatte nichts mit der Stichwunde zu tun.
»Ich muss nach Ramses sehen«, sagte Jabari und richtete sich auf. »Ich gehe davon aus, dass du Khepri allein versorgen kannst, Badra.«
»Ja, er wird schon wieder ganz gesund … mit meiner Pflege.« Liebevoll sah sie Kenneth an.
Freude und Trauer rangen mit der Unerbittlichkeit von Khamsin-Kriegern in ihm. Alles in ihm schrie buchstäblich nach ihr. Als Jabari gegangen war, konnte Kenneth sie kaum ansehen, so unsagbar groß war sein Verlangen nach ihr. Er stand auf und zog sich das blutverschmierte Hemd aus.
»Ich lass dich allein, damit du dich ausruhen kannst, Badra.«
»Bitte, Khepri, geh nicht! Ich habe deine Wunde nicht grundlos vor Jabari versorgt. Er sollte denken, dass du schwer verletzt und nicht in der Lage seist …«
Sie zog ihn mit sich ins Schlafzimmer. Dort nahm sie seine Hand und legte sie auf ihre Brust. »Liebe mich, hier, an diesem Ort, an dem ich frei bin! Ich möchte, dass du mich liebst wie ein Mann seine ihn liebende Frau, nicht wie ein Herr seine Konkubine.«
»Badra«, sagte er heiser, während sie seine Hand auf ihrer Brust kreisen ließ.
Er stöhnte vor Lust, riss sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. Ungeduldig entkleideten sie sich gegenseitig und fielen ineinander verschlungen auf das weiche Bett.
Badra spürte Kenneths geradezu verzweifeltes Verlangen, und es erschreckte sie. Ein furchtbarer Gedanke trübte ihr Entzücken. Er küsste sie, als wäre dies das letzte Mal, das sie zusammen waren, als müssten sie sich hinterher für immer trennen.
Sie verdrängte den Gedanken, öffnete den Mund unter seinem Kuss und schmiegte sich ganz dicht an ihn, als er eine Hand in ihren Nacken legte und sie in ihrem offenen Haar vergrub.
Seine Küsse brannten wie der heiße Sand der Sahara, als Kenneths nackter Körper ihren bedeckte, sie in die weiche Matratze drückte und lustvoll in sie eindrang. Sie wich nicht zurück, sondern reckte sich jedem seiner Stöße entgegen. Haut klatschte auf Haut, während sie sich als gleichgestellte, als freie Menschen vereinten. Es mochte gröber sein, als sie wünschte, aber es war gut. Badra fasste Kenneths Kopf, hob die Hüften und bedeckte seinen Hals und seine Schultern mit sinnlichen Küssen. Er stöhnte, als sie ihn ganz zart biss, dann fasste er ihren Po, hob ihre Beine und schlang sie um seinen
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