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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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staubigen falschen Antiquitäten vom Tisch. Dann versah er die Dynamitstangen mit Zündern, befestigte die Zündschnur und stellte alles auf den Tisch.
    »Victor hat nie Geld gemacht«, sagte er, »höchstens mit dem Verkauf von Dynamit an Archäologen, die bis heute lieber Gräber sprengen, als mühsam zu graben.«
    Zaid wand die Zündschnur unten um eine halb heruntergebrannte Kerze. Diese stellte er an den Rand des Tisches, stützte sie mit ein paar schmutzigen Büchern ab und führte die Zündschnur von dort zu dem Dynamit am anderen Ende des Tisches. Dann holte er Streichhölzer aus seiner Westentasche und zündete die Kerze an.
    »Bis die Flamme die Zündschnur erreicht, bin ich längst weg. Und niemand wird Verdacht schöpfen, weil alle wissen, dass Victor hier Sprengstoff lagert.« Er lächelte die beiden hämisch an. »Genießt eure letzten gemeinsamen Momente!«

Kapitel 27
    D ie Ladentür fiel hinter Zaid ins Schloss. Kenneth war nicht besonders hoffnungsfroh, als er sah, wie das Wachs der Kerze auf den Boden tropfte. Er streckte die Arme, so gut er konnte, um die Knoten an seinen Fesseln zu erreichen. Der Schweiß seiner Handinnenflächen machte es zwar leichter, das Seil zu lockern, hinderte ihn jedoch daran, die Knoten zu lösen. Kenneth biss die Zähne zusammen und ertastete die Knoten mit den Fingerspitzen.
    »Würde ein Dolch helfen?«, fragte Badra.
    »Möglich, dazu müsste ich allerdings noch einen herbeizaubern.«
    »Du könntest ihn von meinem Bein herbeizaubern.«
    Er hielt inne. »Du hast einen Dolch an deinem Bein?«
    »Ja, an meinem Oberschenkel festgebunden – der, den du auf die Erde geschleudert hast, als ich deinen Antrag ablehnte. Ich … ich wollte ihn dir zurückgeben, als Symbol dafür, die Verbindung zur Vergangenheit zu kappen und neu anzufangen«, sagte sie leise.
    Tiefe Reue erfüllte ihn, doch er verdrängte sie. Dafür war später noch Zeit. »Badra, du wirst dich selbst losschneiden müssen.«
    »Wie? Meine Arme sind an meine Taille gefesselt.«
    »Du kannst es«, ermutigte er sie. »Heb deine Beine!«
    Er fühlte, wie sie sich hinter ihm bewegte, und versuchte, an den Dolch zu gelangen, während er ihr Mut zusprach. Dabei wichen seine Augen keine Sekunde von der Kerze. Das Wachs tropfte weiter auf den Fußboden, und die Flamme näherte sich bedrohlich der Zündschnur.
    »Ich hab ihn!«
    »Gut. Schneide das Seil durch, mit dem wir an die Säule gefesselt sind!«
    Er wagte weder zu atmen noch zu denken. Der Dolch war gewiss nicht frisch geschliffen, und damit das Seil durchzuschneiden dürfte ebenso mühsam werden wie mit einem Buttermesser. Er schloss die Augen und fühlte, wie ihm der Schweiß herunterrann. Als Nächstes hörte er einen leisen Aufschrei. Sie musste sich geschnitten haben. Aber sie machte unverdrossen weiter.
    »Es ist durch!«, rief sie.
    »Wir haben keine Zeit, erst alle Fesseln zu lösen. Stemm die Füße und Hände gegen die Säule und drück gegen meinen Rücken, um dich mit mir aufzurichten! Wir müssen zu der Kerze hinüberhinken und sie ausblasen, bevor sie die Schnur entzündet.«
    »Ich bin bereit.«
    Kenneth stellte die Füße flach auf den Boden und stemmte sich mit Badra zusammen hoch. Es war schwierig, aber schließlich standen sie. Kenneth sah weiter nur auf die Kerze.
    Nicht einmal mehr drei Zentimeter, die sie vom Tod trennten.
    »Hör zu, Badra: Ich muss da rüber, um die Kerze auszumachen. Du wirst rückwärtshüpfen müssen.«
    Er begann, Richtung Kerze zu hüpfen, Badra mit sich ziehend, die sich alle Mühe gab, sich seinen Bewegungen anzupassen. Es fehlte nur noch ein kleines Stück, er war fast da. Die hellorangefarbene Flamme flackerte am Rand der Zündschnur … näher und näher. Kenneth hüpfte noch schneller, angespornt vom Überlebenswillen und von seiner Liebe.
    Jetzt war er nahe genug. Er blähte die Wangen und pustete.
    Die Kerze ging aus.
    Die Schnur entzündete sich.
    Kenneth fluchte, als die Funken an der Schnur entlangrasten. Er musste sie irgendwie ausbekommen. Er spuckte auf die Schnur. Daneben. Noch einmal. Wieder daneben. Hilflos sah er mit an, wie die Funken sich dem Dynamit näherten.
    »Wir werden sterben«, flüsterte Badra.
    »Nein!«, erwiderte er entschieden. Ich habe zu viel, für das es sich zu leben lohnt.
    Die Ladentür flog auf, und Kenneth hob den Kopf. Da stand Rashid mit gezogenem Krummsäbel.
    »Schneid die Lunte durch!«, schrie Kenneth.
    Der Krieger sprang vor, sein Krummsäbel sauste durch die Luft

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