Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
und seine breiten Schultern sackten sichtlich ein. »Du und deine Beharrlichkeit … Was du wolltest, hast du schon immer mit aller Kraft verfolgt – ebenso unaufhaltsam wie der Khamsin-Wind, der durch die Wüste fegt …«
»Du Glückspilz!« Victor schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, mich würde eine Frau so sehr lieben!«
Die kleine Silberglocke über der Tür bimmelte. Badra und Victor drehten sich um. Vor Entsetzen war Badra unfähig, zu denken. Das durfte nicht sein!
»Omar?« Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
»Hallo, meine Liebe«, sagte er höflich und verneigte sich hämisch vor Kenneth. »Ah, der Duke of Caldwell, Kenneth Tristan. Ich glaube nicht, dass ich dich noch länger als ›Euer Gnaden‹ ansprechen muss.«
»Was zum Teufel machst du hier?«, fuhr Victor ihn barsch an. »Du hast versprochen, nicht hier aufzutauchen.«
Badras früherer Besitzer wandte sich zu Kenneths Cousin um. »Da habe ich gelogen.«
Ein markerschütterndes Krachen erfüllte den Raum, als er die Osiris-Statue hochhob und sie Victor an die Schläfe schleuderte. Dann legten seine Hände sich um Badras Hals und drückten mit bestialischer Kraft zu. Oh Gott! Seine dicken Daumen pressten sich in ihre Kehle und schnitten ihr die Luft ab.
»Keine Bewegung!«, warnte Omar Kenneth, als dieser vortrat. »Ein Schritt näher, und ich erwürge sie!«
Kapitel 26
Z aid?« Kenneth starrte seinen loyalen Sekretär an, dessen große fleischige Hände um Badras Hals geklammert waren. Stumme Angst leuchtete in ihren dunklen Augen. Sie hatte ihn Omar genannt.
Omar, der Sklavenhalter? Der Mann, der sie vor Jahren verkauft hatte und nun androhte, sie wieder besitzen zu wollen?
»Zaid Omar Fareeq Tristan «, zischte der Mann. »Wir sind tatsächlich verwandt. Dein Großvater war mein Vater.«
Kenneth beherrschte sich nur mit größter Mühe, während Badra ihn flehend ansah und die Daumen seines Sekretärs sich noch tiefer in ihren Hals gruben. Sie wurde bleich.
»Wovon zum Teufel redest du?«, fragte er streng.
»Vom verstorbenen Duke of Caldwell. Er weigerte sich, seinen unehelichen Sohn von seiner ägyptischen Mätresse anzuerkennen, die er regelmäßig im Pleasure Palace aufsuchte, wenn er den Winter in Ägypten verbrachte. Dein Großvater gab meiner Mutter Geld, damit sie den Mund hielt. Sie kaufte das Bordell davon. All die Jahre lebte ich unter Huren und durfte nie die englische Gesellschaft kennenlernen. Alles, was ich wollte, war, dass er mich anerkannte. Aber er versteckte mich wie ein dreckiges kleines Geheimnis, während er öffentlich Moral predigte.«
Jetzt erkannte Kenneth es. Er starrte Zaid an, und zum ersten Mal fielen ihm die kantigen Gesichtszüge auf, die denen seines Großvaters ähnelten – wenn auch nicht sehr.
»Mein Vater …«, begann Kenneth.
»Dein Vater, der teure ›einzige Sohn‹! So nobel und so verflucht englisch! Aber er spielte mir in die Hände, als er nach Ägypten kam, um nach Merets Halsketten zu suchen. Ich bot mich an, euch alle zu den Pyramiden von Gizeh zu begleiten, und schlug vor, dass er mit seiner Familie an der Küste entlang nach Dashur reist. Gleichzeitig bezahlte ich meinen Onkel, den Scheich, damit er eine bestimmte Karawane überfiel.«
» Du hast meine Familie getötet!«, folgerte Kenneth, dem übel wurde.
»Ich hatte keine andere Wahl! Solange dein Vater, der teure Erbe, lebte, würde Vater mich ignorieren. Nachdem dein Vater tot war, flehte ich den Herzog an, mich zu beschäftigen. Ich habe wie ein Tier geschuftet, um sein Vertrauen zu gewinnen. Er war kurz davor, mich öffentlich als seinen Sohn anzuerkennen, als du wieder auftauchtest. Zur Hölle mit dir!« Vor Wut wurde Zaids Gesicht zu einer Fratze.
Kenneth beobachtete Badra, rührte sich aber nicht. In der Tasche fühlte er nach der Jambiya , die er normalerweise dort versteckte. Da er leicht seitlich abgewandt von Zaid stand, bemerkte dieser es nicht. »Du hast Großvater vergiftet – und mich!«, mutmaßte er laut, weil er dafür sorgen musste, dass Zaid weitersprach. Es war fast geschafft. Geübt zog er die Klinge aus der Scheide.
»Ich griff dich in deinem Schlafzimmer, in deinem Haus an, nachdem Victor mir erzählt hatte, dass du Rashid hasst, weil er ein Khamsin geworden war. Aber der Anschlag schlug fehl. Ich wusste, dass du misstrauisch werden würdest, deshalb beschloss ich, dich im Pleasure Palace zu töten. Mir war klar, dass du Badra kaufen würdest, wenn sie dort als Sklavin
Weitere Kostenlose Bücher