Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
Schwangerschaft und die zwei Wochen zu früh einsetzenden Wehen musste Badra schlucken. Ihr kleines Mädchen. Sie hatte das Kind in den Armen gehalten, fasziniert von dem winzigen kostbaren Lebewesen. Dann hatten sie ihr die Kleine weggenommen, und sie war eingeschlafen. Als sie aufwachte, sagte man ihr, Jasmine wäre zu klein und schwach gewesen und gestorben. Kaum hatte sie sich wieder erholt, begannen Fareeqs Vergewaltigungen und Auspeitschungen von neuem …
Badra umklammerte ängstlich das obere Ende ihrer Decke, als die gewebte Stofftür zu ihrer Kammer zur Seite gehoben wurde. Farah kam herein, verzückt lächelnd.
»Der Scheich hat mich mit auf sein Lager genommen! Er ist ein wundervoller Mann und hat mir Freuden bereitet, wie ich sie mir nie erträumt hätte. Er ist unverheiratet. Vielleicht nimmt er mich zur Frau.«
Badras Freundin besaß eine geschmeidige Grazie. Wie Fareeqs andere Frauen hatte sie es mit List geschafft, seiner Peitsche zu entgehen. Und sie lehrte Badra, wie sie Fareeqs Wutausbrüche eindämmte. Nun trat ein seltsamer Glanz in ihre dunklen Augen.
»Er will dich als Nächste. Und er ist sehr männlich.«
Badra fuhr zusammen. Sie dachte an die nächtlichen Besuche Fareeqs, die grobe Art, wie er sich in sie gedrängt hatte, bis sie schrie. Männer brachten keine Freuden, nur Schmerz.
Farah lächelte wieder. »Du musst gehen, Badra, sonst erzürnst du ihn. Willst du etwa zu Fareeq zurück?«
Furcht wand sich wie eine tückische Schlange um Badras Rückgrat. Wie könnte sie es ertragen, das Lager mit ihrem neuen Herrn zu teilen? Und doch hatte sie keine Wahl. Ihr Mund wurde unangenehm trocken.
Farah schwebte mit einem verträumten Gesichtsausdruck hinaus, und Asriyah kam herein. »Wie ich höre, ist dein Name Badra«, sagte die Tante des Scheichs. »Mir wurde aufgetragen, dich zu Jabaris Zelt zu bringen, sobald du bereit für ihn bist. Beeil dich!«
Badra wusch sich, zog sich an und ließ sich von der älteren Frau das Haar kämmen. »Du bist ziemlich hübsch«, bemerkte Asriyah. »Mein Neffe wird erfreut sein.«
Badra dachte mit Schrecken an das Entsetzliche, das ihr bevorstand.
Die Tante des Scheichs begleitete sie zum größten Zelt des Lagers. Badra zog ihre Sandalen aus, holte tief Luft und trat in die Hauptkammer des Zeltes. Auf dem dichten Teppich bewegte sie sich vollkommen lautlos. Die Zeltplanen waren teils hochgerollt, und ein sanfter Wind strömte herein. Jabari saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, neben ihm jener Krieger, den sie Nazim nannten. Die Männer aßen Datteln aus einer Schale, unterhielten sich und lachten. Badra betrachtete ihren neuen Herrn. Er war deutlich jünger, als sie zuerst gedacht hatte, nicht viel älter als zwanzig. Auch sah er recht gut aus, war groß, und langes dunkles Haar hing ihm aus dem blauen Turban. Badra betete, dass seine ebenholzschwarzen Augen wieder etwas von der Wärme und Freundlichkeit ahnen lassen mochten, die sie gestern darin erblickt hatte.
Jabari sah auf. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht und ließ ihn gnädig erscheinen.
»Nazim«, sagte er mit leicht heiserer Stimme, »lass uns allein!«
Der Krieger grinste, zwinkerte seinem Scheich zu und ging hinaus. Badra begann zu zittern. Mit einer Geste bedeutete Jabari ihr, sich zu ihm zu setzen, und bot ihr eine Dattel an. Sie nahm eine, während er redete. Seine Stimme war tief und beruhigend, auch wenn sie kaum etwas von dem wahrnahm, was er sagte. Schweiß rann ihr über den Rücken, und ihr Bauch krampfte sich zusammen, als er seine muskulösen Beine streckte und sich erhob. »Komm mit!«, sagte er und hielt ihr die Hand hin.
Der Scheich führte sie in eine der hinteren Kammern. Dort stand ein breites Bett an einer der Zeltwände. Sie wusste, was er wollte, und ihr Herz pochte wie verrückt.
»Zieh dich für mich aus!«, forderte er sie leise auf.
Ihre Handflächen wurden feucht, und Badra biss sich auf die Lippe, als ihr übel wurde. Aber wenn sie nicht gehorchte, könnte er sie auspeitschen, wie Fareeq es getan hatte. Die breiten Schultern des Scheichs ließen keinen Zweifel daran, dass er eine Peitsche weit kräftiger schwingen könnte als Fareeq. Sie war vollkommen hilflos.
Mit bebenden Fingern löste sie ihren blauen Kaftan, zog das Kamis darunter und die weiten Hosen aus. Nackt stand sie vor ihm, genau wie unzählige Male vor Fareeq, seit er sie im Pleasure Palace erstmals entdeckt hatte, jenem Bordell, an das ihre Eltern sie verkauft hatten. Der
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