Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
als deinen Beschützer gebe, musst du mir vertrauen. Wirst du es auch? Willst du es zumindest versuchen?«
»Ich werde es versuchen«, flüsterte sie. Khepri schien freundlich zu sein.
Ein Wirbelsturm unterschiedlichster Gefühle erfasste sie, als der junge Krieger hereinkam. In seinen fröhlichen blauen Augen lag ein gütiges Leuchten, als er sie betrachtete, und Badra bemühte sich, zu lächeln. Es fühlte sich an, als würde ihr Gesicht entzweibrechen, aber sie schaffte es.
Jabari entging ihr veränderter Ausdruck nicht, und er sah auf einmal sehr zufrieden aus. »Lass dich nicht von seiner jugendlichen Erscheinung täuschen. Khepri ist zwar erst neunzehn, ungestüm und skrupellos, aber ein tapferer und ein starker Kämpfer.«
»Das Ungestüme liegt bei uns in der Familie«, entgegnete Khepri mit einem frechen Grinsen, »ebenso wie das kämpferische Geschick.«
Nazim versetzte ihm einen freundschaftlichen Knuff. »Benimm dich, Junge, und behaupte nichts, was du nicht beweisen kannst!«
»Ah, der Wächter meines Bruders ist beleidigt, weil ich sage, dass Jabari ein besserer Krieger ist als er? Verzeih, aber ich sprach nur die Wahrheit aus«, konterte Khepri amüsiert.
»Das reicht!«, befahl Jabari scharf, wenn auch mit einem liebenswerten Lächeln. Die offensichtliche Verbundenheit zwischen den dreien wirkte beruhigend auf Badra.
Dann wurde der Scheich ernst. »Ich habe dich hergerufen, weil ich dich mit einer ganz besonderen Aufgabe betrauen will. Ich hatte Badra nicht in meinem Bett und werde sie auch nicht in mein Bett holen. Diese Information darf jedoch nicht nach draußen dringen. Für meinen Stamm gilt sie als meine Konkubine.«
»Du hast nicht? Wieso nicht? Sie ist wunderschön!«, platzte es aus Khepri heraus.
Jabari bedachte ihn mit einem strengen Blick, der ihm sagen sollte, dass ihn der Grund nichts anging. Der Krieger aber sah aus, als erwartete er trotzdem eine Antwort. Ängstlich suchte Badra Jabaris Augen.
»Sie ist zu jung und zart«, erklärte Jabari umsichtig. »Anders als mein Feind nehme ich Rücksicht auf die Frauen, mit denen ich mein Lager teile. Aber da der ganze Stamm denkt, ich hätte sie bereits genommen, ist es das Beste, wenn sie meine Konkubine bleibt.«
Er warf Badra einen kurzen Blick zu, und sie war ungemein erleichtert. Der Scheich hatte die Wahrheit gesagt, ohne ihr Geheimnis zu enthüllen. Ja, vielleicht konnte sie diesem Mann wirklich vertrauen.
Auch Khepri schien gleichermaßen überrascht wie erleichtert. »Natürlich«, sagte er feierlich. »Was soll ich tun?«
»Du wirst fortan für Badra verantwortlich sein. Es wird ganz allein deine Pflicht sein, sie zu bewachen und vor möglichem Schaden zu schützen. Für diese Aufgabe brauche ich einen Krieger, dem ich vertrauen kann, denn sie ist sehr hübsch, und viele Männer werden sie begehren. Du wirst dafür sorgen, dass kein Mann sie berührt.« Der Scheich machte eine kurze Pause und sah Khepri eindringlich an. »Kein Mann, auch du nicht. Ich erweise dir diese Ehre, weil ich weiß, dass du dich in deinen Krummsäbel stürzen würdest, um ihre Ehre und ihr Leben zu verteidigen. Hast du mich verstanden?«
Mit stolzgeschwellter Brust stand Khepri auf und legte eine Hand auf seinen Schwertgriff. »Ich habe verstanden, Herr«, erklärte er. »Ich werde Badras Ehre und Leben bis in den Tod verteidigen.«
»Gleich deinem Totem, der Kobra, wirst du ihre Feinde ebenso unerbittlich niederstrecken, wie du es bisher mit meinen getan hast«, sagte Jabari förmlich.
Ihre feierlich klingenden Worte sollten sie in Sicherheit wiegen, taten es aber nicht. Badra kannte Fareeq. Er würde sie holen kommen, und dann floss viel Blut – einschließlich ihres eigenen.
Die Nacht legte sich über das Lager der Khamsin, und der Wüstenwind seufzte leise über die Zeltwipfel hinweg. Badra war in ihrem Bett, und in ihrer Kammer brannte eine kleine Öllampe, die Asriyah ihr dortgelassen hatte. Leider vermochte das Licht die Schatten ihrer Ängste nicht zu vertreiben.
Sie wusste, dass er kam. Khepri hatte versichert, dass Fareeq keinen Anspruch mehr auf sie erheben würde, doch sie kannte Fareeqs Entschlossenheit und seine tiefe Abscheu davor, irgendetwas aufzugeben, das ihm gehörte. Wenn er sie nicht haben konnte, würde er sie töten. Verglichen mit den barbarischen Leiden, die sie unter ihm hatte erdulden müssen, war der Tod allerdings eine willkommene Erlösung. Der kalte Stahl einer tödlichen Klinge könnte ihr eher
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