Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
Freudentränen denn Angst in die Augen treiben.
Die nächtliche Kühle fuhr ihr bis in die Glieder. Sie spürte es, fühlte es in der Luft, so lähmend und bedrohlich wie eine dunkle Rauchwolke: Er würde kommen und sie holen.
Rufe hallten draußen, begleitet vom schweren Trommeln galoppierender Pferde. Badra schrak auf und zitterte furchtbar. Die Webtür ihrer Kammer flog auf, und Khepri stürmte herein, seinen Krummsäbel in der Hand. Er senkte das Schwert und winkte Badra zu sich. Sie sprang auf und eilte zu ihm. Ihr Nachthemd klebte an ihrem Körper.
»Die Al-Hajid sind da, um sich für unseren Überfall zu rächen. Jabari hat damit gerechnet, und ich soll an deiner Seite bleiben. Keine Angst, Kleines! Ich beschütze dich.«
Badra schwankte, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Fareeq ist mächtig. Eure Leute werden niedergemetzelt werden.«
Ein keckes Lächeln umspielte Khepris Mund, als er sein langes Krummschwert in die Höhe hielt. »Offensichtlich hast du noch nie Khamsin-Krieger im Kampf erlebt.«
Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als ein Dolch die Zeltwand aufschlitzte. Badra schrie. Zwei Al-Hajid-Krieger preschten mit erhobenen Schwertern herein, die Grausamkeit blitzte in ihren Augen.
Khepri warf sich das Schleierende seines Turbans übers Gesicht, drückte den Griff seines Säbels kurz auf sein Herz und seine Lippen und stieß ein langgedehntes Geheul aus. Badra wusste, dass es sich um den Schlachtruf der Khamsin handelte. Dann stellte er sich vor Badra, so dass sein Körper sie abschirmte, und schwenkte seinen Säbel. »Sagt dem dreckigen, widerlichen Wüstenhund Fareeq, dass Badra ihm nicht mehr gehört. Sie ist jetzt eine Khamsin. Ich bin Kobra, ihr Wächter, und werde sie bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, ehe ihr Schakale Hand an sie legt!«
»Soll uns recht sein«, höhnte der eine Krieger.
»Das werden wir ja sehen«, erwiderte Khepri ruhig und stürzte nach vorn.
Badra krümmte sich ängstlich, während er mit beiden Männern gleichzeitig kämpfte. Das schrille Klirren von Metall an Metall dröhnte in Badras Ohren. Draußen ertönten Schreie und Säbelrasseln von den anderen Kämpfern. Sie wich zurück und kniff die Augen zu.
Plötzlich war alles still. Ängstlich öffnete sie die Augen und erblickte Khepri, der sich hochzufrieden zu ihr umwandte. Seine Feinde lagen tot zu seinen Füßen. Dann spähte er aus dem Zelt.
»Die anderen fliehen, diese Feiglinge!« Er wischte die Klinge seines Säbels an den Gewändern der Toten ab, bevor er die Waffe wieder in die Scheide steckte.
Dann sah er Badra freundlich lächelnd an. »Du bist jetzt sicher, Badra. Niemand wird dir etwas tun.«
Sie betrachtete die toten Männer auf dem Teppich und fühlte sich kein bisschen beruhigt. Fareeq würde es nicht bei einem Versuch belassen. Er würde weitere Männer nach ihr schicken, die sie zurück in sein schwarzes Zelt der Schmerzen brachten. Für einen kurzen Augenblick hatte sie sich erlaubt, Hoffnung zu schöpfen, doch sie schwand gleich wieder.
Ihr blieb nur eine Wahl. Die Rettung hing am Gürtel des jungen Khamsin-Kriegers. Ein einziger Stich seines Dolchs genügte, um ihr Herz zu durchbohren. Sie sprang vor und zog den Dolch aus seiner Scheide. Khepri bewegte sich mit einer Wendigkeit, die seinem Kobra-Totem alle Ehre machte. Als er die Klinge mit der Hand umschloss, sie ihr entwand und angewidert beiseite schleuderte, schrie Badra auf.
Heiße Tränen traten ihr in die Augen, und ängstlich blickte sie auf die Waffe. »Bitte, lass mich sterben, bevor weitere Männer von Fareeq kommen! Lass mich den Frieden des Todes fühlen, denn nur die Klinge wird mich von Fareeq befreien!«
»Nein, Badra«, sagte Khepri leise, ohne den Blick von ihr abzuwenden. »Du irrst dich. Der Tod ist nie die richtige Wahl.«
»Für mich schon. Ich kann nicht mehr als Sklavin leben.«
»Du hast jetzt ein neues Leben, Badra«, sagte er und trat einen Schritt näher, »und einen Beschützer.« In seinen blauen Augen leuchtete eine ernste Entschlossenheit auf. »Als Mitglied der Falkenwache habe ich geschworen, dich mit meinem Leben zu beschützen. Einen solchen Schwur leistet man nicht leichthin, und deshalb werde ich ihn bis ans Ende meiner Tage ehren.«
Aber seine Worte bedeuteten ihr nichts. »Du hast mir meine letzte Chance auf Frieden genommen«, flüsterte sie.
Voller Mitgefühl sah er sie an. »Nein, Badra. Du bist frei, dein Schicksal selbst zu bestimmen. Fareeq hat keine Macht über dich. Glaub
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