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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Jabari mit ihr an?
    Er zählte jede Minute, seit der Scheich das neue Mädchen Badra in sein Zelt bringen ließ. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er war in der Nähe von Jabaris Unterkunft und passte einem Esel neues Zaumzeug an. Verärgert sah er, wie zwei Krieger sich anzüglich zugrinsten und dann zum Zelt des Scheichs sahen. Es folgten deftige Bemerkungen über Jabaris Manneskraft, von denen manche nicht unbedingt positiv ausfielen. Jabari musste sich beweisen, immer noch. Er war erst dreiundzwanzig Jahre alt und hatte gerade einmal zwei Monate die Führerschaft inne. Indem er Fareeqs Konkubinen in sein Bett holte, sicherte er sich den Respekt seiner Krieger.
    »Zwei Stunden! Unser Scheich ist ein starker Mann«, sagte einer.
    Khepri verzog das Gesicht, worauf ein anderer Krieger prompt lachte und zu dem ersten sagte: »Sieh mal, sein Bruder überlegt bereits, wie er ihn übertreffen könnte! Ja, ja, stets entschlossen, der Beste zu sein. Wie ich hörte, sperren Väter ihre Töchter weg, wenn Khepri ins Dorf kommt. Sie haben gesehen, dass seine Gespielinnen tagelang nicht aufrecht gehen konnten, nachdem er bei ihnen war. Vielleicht macht unser Scheich mit seiner neuen Konkubine dasselbe.«
    Khepri krampfte sich der Magen zusammen. Die kleine Konkubine namens Badra hatte vollkommen verängstigt gewirkt, und ihre dunklen Augen hatten buchstäblich um Hilfe gefleht. Mitgefühl und ein merkwürdiger Beschützerinstinkt regten sich in ihm. Auch er hatte vor Furcht gezittert, als er zu den Khamsin kam, noch benommen von den Todesschreien seiner Eltern.
    Um seine Anspannung ebenso zu überspielen wie mögliche Paarungsgeräusche aus dem Scheichzelt, begann er zu singen. Er versuchte, nicht daran zu denken, was Jabari mit Badra anstellte. Sie gehörte dem Scheich, und er war ein Narr, sie zu begehren. Dennoch konnte er nichts gegen die Eifersucht tun, die sich wie ein Kaktusstachel in sein Innerstes bohrte.
    Ihre Muskeln schmerzten, aber Badra wagte nicht, sich zu bewegen. Der Scheich studierte unterdessen einige Papiere. Lange würde Badra es nicht mehr aushalten, so zusammengekauert dazuhocken, aber nur so war sie sicher.
    Draußen erhob sich ein entsetzlicher Lärm. Es klang, als würde jemand … singen? Sie wusste nicht, wie, aber sie glaubte, zu erkennen, dass der Sänger derselbe Mann war, der sie hergebracht hatte. Es war Khepri, und sein Gesang hörte sich schlimmer an als das Schreien eines Esels. Wie zur Bestätigung stimmte in diesem Moment ein Esel in sein Lied ein. Badras Lippen zuckten.
    »Er klingt wie ein furzendes Kamel«, murmelte Jabari.
    Der Krieger sang noch lauter, und nun stieß der Esel einen sehr unziemlichen Laut aus. Badra bemühte sich, nicht zu lachen.
    »Dämliches Vieh! Ich bin der gefürchtetste Krieger in Ägypten! Hast du etwa keinen Respekt vor mir?«, brüllte Khepri hörbar verärgert.
    Nun entfuhr Badra ein Lachen, und Jabari sah zu ihr.
    »Er bringt dich also zum Lachen, ja?«
    Sie konnte nicht umhin, ihn scheu anzulächeln.
    »Badra, wenn du Khepri magst, kann ich ihn herholen. Ich würde es sehr genießen, dich noch einmal lächeln zu sehen. Gefiele dir das?«
    Sie überlegte und knabberte dabei an ihrer Unterlippe. Khepri schien freundlich und rücksichtsvoll. Bei ihm fühlte sie sich sicherer als bei dem Scheich. Ihre Gedanken überschlugen sich. Der Scheich war offensichtlich ein sehr stolzer Mann. Er würde sie nicht vor Khepri züchtigen. Schließlich nickte sie.
    »Wenn ich ihn hereinhole, musst du dich ankleiden und aus der Ecke kommen«, sagte er schmunzelnd.
    Badra starrte zögernd auf die Kleider, die der Scheich ihr mit ausgestreckten Händen hinhielt. War das eine List? Da er sie aufmunternd anblickte, nahm sie hastig ihren Kaftan und zog ihn sich über.
    Ihre Muskeln brannten wie Feuer, als sie aufstand, und ihre Knie fühlten sich an, als wollten sie jeden Moment nachgeben. Vorsichtig folgte sie Jabari in die Hauptkammer. Der Scheich ging zur Zelttür. »Khepri, komm sofort hierher! Deinen Krach hört man bis zum Sinai.«
    Dann drehte Jabari sich zu ihr um. Sein Lächeln machte seine sonst strengen Gesichtszüge erstaunlich weich. Vielleicht war er doch kein Untier, dachte Badra.
    Der Khamsin-Krieger kam finster dreinblickend ins Zelt.
    »Entschuldige dich bei meiner Konkubine für deine Grobheit!«, befahl Jabari ihm. »Dein Singen hat ihr feines Gehör beleidigt. Es ist übler, als deinem Esel beim Furzen zuzuhören!«
    Khepri schmollte, bis er bemerkte,

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