Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
Scheich stand offenen Mundes da.
»Allah!«, sagte er heiser. »Du bist wunderschön.«
Sie hasste es. Hasste sich. Badra bemühte sich, die Angst zu verbergen, welche der lüsterne Glanz in seinen dunklen Augen ihr einjagte. Er legte eine Hand auf ihre Brust.
Nein! Nicht schon wieder! Sie konnte nicht. Voller Furcht schrak sie zurück und wandte sich ab. Doch sie konnte nirgends hin. Sie war gefangen. Instinktiv lief sie in die Ecke des Zelts, wo sie sich mit dem Gesicht zur Wand auf dem Boden zusammenkauerte, die Arme schützend um sich geschlungen.
Wenn sie sich ganz klein zusammenkrümmte und keinen Laut von sich gab, tat er ihr vielleicht nichts. Heftiges Zittern ließ ihren Körper erbeben.
»Badra, was hast du? Was tust du da?«, fragte der Scheich verwundert.
Badra kroch noch weiter in die Ecke, verlegen und beschämt. Sie konnte nicht anders.
»Hab keine Angst vor mir!«, sagte er.
Ein Luftzug strich über ihre Haut, als er ihr Haar anhob. Dann spürte sie eine warme Hand auf ihrem Rücken, die sich über die tiefsten Narben legte. Badra fuhr zusammen und steckte sich die Faust in den Mund, um nicht laut aufzuschreien.
Kein Laut. Wenn sie schrie, würde er umso fester zuschlagen.
»Allah!«, murmelte der Scheich hörbar schockiert. »Dieser fette, feige Bastard – was hat er dir angetan?«
Badra wimmerte.
»Bitte, Badra, komm aus der Ecke! Ich werde dir nicht weh tun.«
Lügen. Nichts als Lügen. Selbstverständlich sagt Ihr, dass Ihr mir nicht weh tun werdet, und dann tut Ihr es doch. Bitte, fasst mich nicht an! Ich ertrage es nicht.
Jabaris Worte verschwammen zu einem sinnlosen Brummen in ihren Ohren. Sie schaute sich zaghaft um und sah, dass er ihr ihre Kleider hinhielt. Noch eine List. Er bot ihr Kleidung an, die er ihr dann herunterriss, um sie zu schlagen – und dabei zu lachen.
Schließlich stand der Scheich auf. Sie hörte, wie er ging. Wenige Minuten später kam er zurück, und Badra hörte Farahs Stimme.
»Sie sagt kein einziges Wort. Was hat der Bastard diesem armen Mädchen angetan?«, fragte Jabari.
»Badra spricht seit Monaten mit niemandem. Sie war die Lieblingskonkubine unseres Herrn. Er genoss es … sie auszupeitschen.«
Farah hockte sich neben sie, und Badra wagte es, kurz zu ihr zu sehen.
»Badra, hör auf damit, bevor der Scheich wütend wird!«, flehte ihre Freundin sie flüsternd an. »Er ist ein talentierter Liebhaber, viel begabter als unser bisheriger Herr. Und nicht nur das. Der Penis des Khamsin-Scheichs ist auch viel größer als der unseres alten Herrn. Wie die riesigen Obelisken von Ägypten ist er …«
»Danke«, fiel der Scheich ihr trocken ins Wort, »du kannst jetzt gehen. Ruf Nazim herein!«
Er folgte Farah hinaus in die Hauptkammer des Zelts. Badra hörte die Schritte eines Mannes und eine tiefe amüsierte Stimme.
»Brauchst du Hilfe, Herr? Rat? Ich hätte gedacht, in dieser Angelegenheit kämst du ohne Anleitung aus.«
»Lass die Scherze, Nazim! Badra hat sich in eine Ecke verkrochen und will nicht wieder herauskommen. Farah versuchte, sie zu beruhigen – indem sie ihr sagte, mein Glied sei größer als die Obelisken Ägyptens.«
»Ah, fürwahr beruhigend – und gelogen noch dazu!« Nazim kicherte.
»Das Mädchen ist vollkommen verängstigt. Fareeq peitschte sie aus. Komm und sieh, ob dein sagenumwobener Charme bei ihr wirkt.«
Badra hörte, wie sie in die Schlafkammer kamen. Sie kniff die Augen zu. Wenn Jabari sie wollte, würde er sie zwingen. Was immer sie sagten, nichts könnte sie aus der flüchtigen Sicherheit dieser Zeltecke locken.
»Sieh sich einer an, wie sie zittert, die arme Kleine! Ich sollte diesem Schuft Fareeq einen Dolch für das ins Herz treiben, was er angerichtet hat«, sagte Nazim leise.
Badra öffnete die Augen und sah, wie der Mann sich über sie beugte, hörte, wie er beschwichtigend auf sie einmurmelte. In seinen seltsamen whiskyfarbenen Augen erkannte sie Mitgefühl, aber sie wusste, dass es vorgetäuscht sein konnte. Er berührte ihren nackten Arm.
Mit einem Aufschrei verkroch sie sich noch weiter in die Ecke.
Nazim seufzte tief. »Sie hat zu große Angst, Jabari. Ich rate dir, sanft mit ihr zu sein. Lass ihr Zeit!«
Sie hörte, wie er ging und der Scheich sich neben sie hockte.
»Mir scheint, wir kommen hier nicht weiter, Badra«, sagte Jabari ruhig. »Aber ich bin ein geduldiger Mann, und ich werde warten, bis du wieder hervorkommst – ganz gleich, wie lange es dauert.«
Zwei Stunden. Was stellte
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