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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Falls ich mich nicht sträubte … würde er mir helfen. Als ich mich weigerte, fragte er, was denn schon ein Mal mit ihm im Vergleich zu einem Leben mit meinem Peiniger wäre? Ich war so verzweifelt, dass ich zustimmte. Als es … als es vorbei war, warnte er mich, es niemandem zu erzählen, sonst würde er mir die Schuld geben. Dann lachte er und ritt davon. Er ließ mich dort, Badra, gefangen. Es gab kein Entkommen.«
    Rashids Stimme klang so rauh, dass Badra eine Gänsehaut bekam. »Das ist der Grund, weshalb ich nicht nach England wollte. Er ist hier, in London. Ich weiß es. Und ich ertrage es nicht, ihn zu sehen. Dieses Gesicht, das rote Haar verfolgt mich bis in meine Träume.«
    »Wie alt warst du damals?«, fragte sie leise.
    Sein langes dunkles Haar verhüllte ihn. »Alt genug, um zu wissen, was er getan hatte – was ich ihn tun ließ . Ich war acht.«
    Badra kämpfte mit der Übelkeit, als sie an den kleinen Jungen dachte, der derartigen Schrecken ausgesetzt gewesen war. Was immer sie selbst erlitten hatte, Rashid hatte mindestens doppelt so schlimm leiden müssen.
    »Gib dir keine Schuld! Ich habe Jahre damit verschwendet, das zu tun. Du musst lernen, mit den Erinnerungen zu leben. Mit der Zeit verblassen sie.« Obwohl sie ihm Mut machen wollte, klangen ihre Worte hohl.
    Es entging ihm nicht. »Tun sie das?«, fragte er in zweifelndem Ton. »Jahrelang habe ich mit dieser Qual gelebt. Ich kann keinen Engländer ansehen, ohne dass mir kalter Schweiß ausbricht. Ich … ich schäme mich so.«
    Erst jetzt sah er sie an. »Sag es mir, Badra, bitte! Sag mir, dass sie verblassen und ich wieder ein Mann sein kann!«
    Es brach ihr das Herz. Sie stellte sich die Angstschreie des Knaben vor, während Fareeqs rechte Hand seine widerwärtigen Neigungen an ihm befriedigte … und dann die Scham des Jungen, nachdem er dem Engländer erlaubt hatte, dasselbe zu tun.
    »Du bist ein Mann, Rashid! Ein tapferer, ehrbarer Krieger. Daran zweifelt niemand. Und dein Geheimnis wird bei mir sicher sein.«
    Er berührte ihre Hand und nickte. Allmählich schien er sich wieder gefasst zu haben, und sein üblicher beherrschter Ausdruck kehrte zurück. »So wie deines bei mir«, erklärte er feierlich.
    Sie drückte seine Hand. Für einen Moment saßen sie so zusammen, versunken in ihren Erinnerungen – und in ihrer Reue.

    Es war ein schrecklicher Fehler, bei Lord Smithfields Abendgesellschaft zu erscheinen. Das erkannte Badra jetzt. Sie wollte sich einschließen und trauern, weil sie im letzten Jahr zu feige gewesen war, Kenneths Antrag anzunehmen. Zugleich regten sich die widersprüchlichsten Gefühle in ihr, und letztlich siegte ihre Neugier. Sie musste die britische Gesellschaft erleben, die zu ihrer Welt geworden wäre, hätte sie Khepri geheiratet. Deshalb bat Badra eine Magd, ihr beim Ankleiden zu helfen, und ging hinunter zu der Dinnerparty.
    Unter ihrem eleganten smaragdgrünen Seidenkleid brach Badra kalter Schweiß aus, sobald sie die Menge sah. Ihr war, als müsste sie ersticken.
    Die eleganten Damen in ihren raschelnden Seidenkleidern und die Herren in ihren vornehmen schwarzen Anzügen betrachteten sie neugierig, als Lord Smithfield sie vorstellte. Die Männer sahen sie interessiert und teils lächelnd an, während die Frauen sie eher kühl und abschätzend musterten. Badra fühlte sich wie ein ausgestelltes Kunstobjekt, das von allen angestarrt und untersucht wird.
    Dann jedoch tauchte ein vertrautes Gesicht aus der Menge auf: der Duke of Caldwell. Schlagartig wurde Badras Mund sehr trocken.
    Eine Frau in einem limonengelben Kleid lehnte sich sehr nahe zu Kenneth. Offensichtlich war sie fasziniert von ihm. Badra fiel auf, dass mehrere andere Damen ihm ebenfalls ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkten. Seine Größe, sein phantastisches Aussehen und seine strahlend blauen Augen zogen die Damen an wie nasse Haut den Sand. Anscheinend vollkommen gelassen, plauderte er mit seinen Verehrerinnen.
    Dann hob Kenneth den Kopf. Sein Blick begegnete Badras und hielt ihn buchstäblich fest. Einen Moment lang war ihr, als würden seine Augen sie verbrennen und mit einer Hitze erfüllen, die ihre geliebte ägyptische Sonne noch übertraf. Im nächsten Augenblick aber wandte er sich wieder der Dame an seiner Seite zu. Sie sagte etwas, worauf er sein tiefes Lachen erklingen ließ.
    Badras Magen krampfte sich vor Angst zusammen. Sie drang in seine fremde überhebliche Welt ein – allein. Sollte sie sich in der Gesellschaft

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