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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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einen gravierenden Fehler leisten, würde er sie nicht retten. Ihre Hände begannen zu schwitzen.
    Als der Diener verkündete, dass das Essen serviert war, und alle ins Esszimmer geführt wurden, bekam Badra blanke Panik. Am liebsten wollte sie auf dem Absatz kehrtmachen und weglaufen.
    Aber weder ihre Füße noch ihr Stolz erlaubten ihr, zu fliehen.
    Der riesige Tisch war mit handgewebter Spitze bedeckt, auf der blitzende Teller, funkelndes Kristall und leuchtendes Silber arrangiert waren. Der stets mürrisch dreinblickende Diener stand in der Nähe und wirkte ebenso steif wie seine Uniform aus dunkelblauem Samt mit Goldstickereien. Er strahlte eine kalte Förmlichkeit aus, die nicht recht zu der eher lässigen Atmosphäre passen wollte, wie sie sonst bei Lord Smithfield herrschte. Kein Wunder, dass Rashid es vorzog, oben auf seinem Zimmer zu bleiben.
    Badra wurde nervös, als ihr Tischnachbar, Viscount Oates, ihr galant den Stuhl vorzog. Ihre Beine schienen kurzzeitig wie festgefroren. Wie sollte sie das hier bewältigen? Sie war eine schlichte Beduinenfrau, die es gewohnt war, auf dicken Teppichen zu sitzen, flaches Brot anstelle von Besteck zu benutzen und schwere Kamelmilch aus groben Tassen zu trinken. Ein Diener schritt methodisch den Tisch ab und schenkte roten Wein in Gläser. Alkohol war Badra ebenso wenig gewohnt.
    Sie blickte über den Tisch zum Duke, der sich mit seiner hübschen Tischnachbarin unterhielt. Dann sah sie sich um. Welche Gabel sollte sie nehmen? Was, wenn sie etwas verschüttete? Von den vielen verschiedenen Kristallgläsern ganz zu schweigen.
    Die Frauen beäugten sie mit lebhaftem Interesse und schienen nur darauf zu warten, dass sie einen Fehler machte. Und wie wollte sie es verhindern? Ich kann das nicht!
    Badra sah zu Kenneth, wollte ihn mit Blicken zwingen, sie anzusehen und ihr Mut zu machen. Aber er wirkte geradezu entschlossen, sie zu ignorieren.
    Bitte, Kenneth, sieh mich an! Bitte! Ich habe Angst.
    Endlich drehte er sich zu ihr um. Verzweifelt hielt sie seinen Blick fest und berührte hilflos die funkelnden Utensilien neben ihrem Teller. Dann blickte sie ihn fragend an.
    »Sieh mir zu!«, bedeutete er ihr stumm.
    Die Diener begannen, den ersten Gang zu servieren. Badra betrachtete die weiße Flüssigkeit in der zarten Porzellanschale und die unterschiedlichen Löffel. Kenneth hob den größten Löffel hoch, tauchte ihn in die Suppe und führte ihn dann langsam zum Mund. Badra versuchte, es ihm nachzumachen, schmeckte die seltsame Mischung und stellte fest, dass sie überraschend cremig war. Sie aß ein bisschen mehr und lächelte höflich, während Lord Oates mit ihr über die großartigen Pferde seiner Familie plauderte.
    Ich werde nicht wie eine Wilde auftreten. Ich kann die richtigen Utensilien benutzen.
    Badra beobachtete Kenneth sorgfältig, als die Diener die Suppentassen abräumten und den nächsten Gang auftrugen. Er nahm ein schweres Silberding, spießte damit das weiße Oval mit den grünen Bröseln auf und steckte es sich in den Mund. Badra tat es ihm gleich und widerstand dem Wunsch, sich ein Stück weißes Brot aufzubrechen, um die Sauce aufzunehmen, ebenso wie dem Drang, den schweren Mahagonistuhl wegzuschieben und sich auf den Boden zu setzen.
    Ein rotgesichtiger Adliger in der Nähe sprach Kenneth über die Tafel hinweg an. »Na, Caldwell«, rief er, »kommen Sie dieses Jahr wieder auf mein Landgut, um mit mir auf die Jagd zu gehen? Wir könnten ein oder zwei Fasane schießen.«
    »Solange ich die Vögel treffe und nicht Ihre Bauern, gern, Huntly. Beim letzten Mal hätte ich ja leider beinahe einen Ihrer Pächter anstelle des Vogels erwischt«, scherzte Kenneth zum Amüsement aller Umsitzenden.
    Auf die bewundernden Blicke der Damen hin regte sich Eifersucht in Badra. Khepri war für immer fort, und Kenneth der Duke nahm geschmeidig dessen Platz ein – ein vornehmer, gebildeter Adliger, der sich nahtlos in diese fremde glitzernde Welt einfügte. Badra kam sich vor wie ein stumpfer Kieselstein inmitten von glitzernden Rubinen und Diamanten.
    Zu ihrer Überraschung höhnte Lord Oates neben ihr: »Nichts gegen Fasanenschießen, aber ich frage mich, warum Sie den meisten Bällen der letzten Saison fernblieben. Meiden Sie womöglich den Heiratsmarkt? Oder fürchten Sie sich vorm Walzertanzen? Brachte man Ihnen in Ägypten keine gesellschaftlichen Umgangsformen bei?«
    Kenneth kniff die Augen kaum merklich zusammen.
    »Ach ja, ich vergaß! In diesem faulen

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