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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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du derjenige, der Heimweh hat«, erwiderte sie.
    Sein erstauntes Gesicht ließ ihren Atem stocken. Es lag eine Traurigkeit in seinen blauen Augen, die sie beinahe schmerzte. Sie erkannte seine Sehnsucht nach der Wüste, der Sonne und den Rufen der Krieger, wenn sie ihre Pferde in die Schlacht trieben. Doch im nächsten Moment war dieser Ausdruck verschwunden wie ein kostbarer Regentropfen im heißen Sand.
    »Aber, meine liebe Badra«, sagte er lächelnd und mit nurmehr einem Hauch von einem ägyptischen Akzent, »wie könnte ich unter Heimweh leiden, wo ich mich hier doch gänzlich heimisch fühle?«
    Er erhob sein Kristallglas. Badra aber konnte nicht so schnell vergessen, was sie eben gesehen hatte, erinnerte es sie doch an alles, was sie verloren hatte: seine Freundschaft, seinen Schutz und seine Liebe.
    Sie war zu seiner Feindin geworden.
    Und das machte ihr Angst, denn im Grunde seines Herzens war Kenneth immer noch ein Khamsin-Krieger, der seine Kraft unter einer Politur urbanen Humors und höflichen Adligengebarens versteckte. Sollte er von ihrem Verbrechen erfahren … würde er dann den ungezähmten Gefühlen in seinem Innern freien Lauf lassen und sie gegen sie wenden?
    Ihr Herz pochte, und sie senkte den Blick, da sie an ihren heimlichen Traum dachte. Sie war seine Frau geworden und in dieser fremden neuen Welt an seiner Seite. Gemeinsam stellten sie sich allem, was sie erwartete, als ein Herz und eine Seele.
    Aber das war ein Traum, der flüchtig wie der Nebel blieb. Sie war eine ehemalige Sklavin, eine Konkubine und nun auch noch eine Frau, die seine Ausgrabungsfunde schmuggelte – Schätze, die eigentlich einem Stamm gehörten, der Kenneth für immer aus seiner Mitte verbannt hatte.

Kapitel 7
    W ie hatte er vergessen können, welche Wirkung Badra auf ihn ausübte?
    Es erforderte all seine Zurückhaltung und die Selbstbeherrschung, die er als Krieger gelernt hatte, um seine Gefühle zu kontrollieren. Ihr dezenter Jasminduft reizte seine Sinne. Der sanfte Schein des Kristallkronleuchters spiegelte sich in ihren dunklen Augen. Als die Damen aufstanden und sich zurückzogen, holte Kenneth tief Luft und beobachtete Badra mit der Beharrlichkeit, mit der die Kobra ihre Beute anvisiert.
    Gott, wie sehr er sie immer noch begehrte! Würde der Schmerz jemals nachlassen? Als er gesehen hatte, wie sie grazil in den Salon gekommen war, hatte er seine Gefühle hinter der starren Maske verborgen, die er sich bei seinen Khamsin-Brüdern angeeignet hatte. Dann aber rührte ihre offensichtliche Traurigkeit und Angst an sein Herz, und er konnte nicht anders, als ihr zu helfen, das Essen halbwegs unbeschadet zu überstehen.
    Die Frauen gingen jetzt in den Salon und nahmen Badra mit sich. Sie bestanden darauf, dass sie ihnen Geschichten aus Ägypten erzählte. Furchtsam sah Badra sich zu Kenneth um.
    Das Protokoll verlangte, dass er bei den Männern blieb. Kenneth schwenkte seinen Brandy im Glas, und ein furchtbarer Verdacht kam ihm. Die Damen würden alles über ihr Leben erfahren wollen, so neugierig wie sie Badra beäugten. Seine innere Stimme schrie ihn förmlich an, er solle sie retten. Bei Gott, einst hatte er geschworen, sie vor jedweder Gefahr zu schützen, und nun saß er hier und überließ sie den Fängen von Frauen, deren Zungen schärfer als ein Al-Hajid-Schwert waren … Aber es geht dich nichts mehr an! , erinnerte er sich.
    Lord Huntly paffte an einer Zigarre und wandte sich an Kenneth: »Einfach erstaunlich, Caldwell, wie Ihr Großvater Sie nach all den Jahren gefunden hat. Ein Wunder, möchte man sagen, wo Sie doch der einzige Überlebende und jetzt der Alleinerbe sind. Wären Sie nicht wiederaufgetaucht, hätte Ihr Cousin den Titel geerbt, stimmt’s?«
    Er lächelte matt. »Victor ist ein Cousin zweiten Grades, aber ja, ich schätze, Sie haben recht. Er hätte geerbt.«
    »Der alte Caldwell gab nie die Hoffnung auf, dass Sie noch am Leben sein könnten – entweder Sie oder Ihr Bruder.«
    Graham, der Bruder, an den er sich nur vage erinnerte. Sechs Jahre alt war Graham gewesen, als die Al-Hajid ihre Karawane überfallen hatten. Kenneths Brustkorb zog sich schmerzlich zusammen, als die Erinnerungsfetzen vor seinem geistigen Auge erschienen: Seine Eltern, die verzweifelt nach einem Versteck suchten, das groß genug war, um Graham zu verbergen; das blanke Entsetzen auf Grahams Gesicht, als er die Al-Hajid auf sie zugaloppieren sah; ihre Mutter, die Kenneth in den Korb hob und den Deckel schloss; die

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