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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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waren.
    Sorge und Wut erfüllten ihn. Die ganze Fahrt nach Kairo über hatte er das Gefühl, seine widerstreitenden Emotionen würden ihn einer Würgeschlange gleich ersticken. Er zog den Dolch, den Badra an der Ausgrabungsstelle fallen gelassen hatte, aus seiner Scheide und betrachtete ihn.
    Einst hatte er sich damit die Hand aufgeschlitzt und ihn ihr vor die Füße geschleudert. Jetzt war er zu einem Symbol ihrer Vergangenheit geworden – und ihrer Gegenwart.
    Badra tat nichts grundlos. Sie schätzte alles Vertraute und ein Leben in ruhigen geregelten Bahnen. Es gab nur wenige Dinge, die sie dazu bringen konnten, von ihrem gewohnten Weg abzuweichen. Wenn sie es jedoch tat, dann mit einer rücksichtslosen Entschiedenheit.
    In das Bordell zurückzugehen, in dem sie als Kind verkauft worden war, kam einem freiwilligen Sprung in eine Schlangengrube gleich. Das klang nach Selbstzerstörung. Kenneth war allerdings nicht entgangen, wie trotzig sie das Kinn hob, als sie es ihm eröffnete. Und das wiederum konnte nur eines bedeuten: Etwas ungemein Wichtiges stand für sie auf dem Spiel.
    Ihm war klar, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten stecken musste, nur wusste er nicht, in welchen. Aber das würde er herausfinden. Badra verschanzte sich hinter Mauern, dicker als die einer Pyramide, und diese musste er durchbrechen, wenn er erfahren wollte, was sie vor ihm verbarg.
    Sie stiegen in Kairo aus dem Zug und fuhren direkt zum Shepherd’s Hotel. Dort ging Kenneth voraus zum Empfang. Die verwunderten Blicke der Engländer ignorierte er, schritt an einer Gruppe plaudernder Gäste vorbei, die ihm Grüße zuriefen, und blieb erst wie angewurzelt stehen, als ein kleines Mädchen in einem langen roten Kleid mit aufgestickten gelben Blumen auf ihn zugerannt kam.
    Die Kleine war dünn und ihr langes mitternachtschwarzes Haar zerzaust. Mit flehendem Blick sah sie zu ihm auf. »Bitte, Sir, seid Ihr der Duke of Caldwell?«
    Ein vorüberkommender Portier entdeckte sie, und sogleich ergoss sich eine wüste Tirade arabischer Beschimpfungen auf das Kind. »Göre! Hab ich dir nicht gesagt, dass du verschwinden und aufhören sollst, die Gäste zu belästigen? Das fragst du seit gestern Abend schon jeden einzelnen Engländer hier!«
    Das kleine Mädchen reckte trotzig das Kinn, was Kenneth auffallend an Badra erinnerte, und klammerte sich fest an Kenneths Hosenbein. Er winkte den Portier weg und bückte sich zu dem Kind hinunter.
    »Bist du Jasmine?«, fragte er auf Arabisch.
    »Ja. Ich bin Badras Schwester. Sie sagt, sie erwartet Euch im Pleasure Palace.«
    Bestürzt sah Kenneth das Mädchen an, das bei aller offensichtlichen Traurigkeit doch mutig seinem Blick standhielt. Ein couragiertes Auftreten, obwohl die Kleine innerlich vor Angst zitterte, wie er annahm. Auch darin ähnelte sie Badra …
    »Woher kommst du, Kleine?«, fragte er freundlich.
    Furcht spiegelte sich in ihren riesigen braunen Augen. »Ich komme vom Pleasure Palace. Badra sagte, sie lassen mich frei, aber sie ist dageblieben. Warum?«
    Erst jetzt wurde ihm die Tragweite von Badras Worten bewusst. Als höbe sich ein Schleier von seinen Augen, verstand er plötzlich alles, und es schnürte ihm beinahe die Kehle zu. »Sie ist dageblieben, weil sie dich sehr, sehr lieb haben muss, Kleine. Genug, um sich für deine Freiheit zu opfern.«
    Der Khamsin-Scheich und die anderen standen um sie herum. »Badras Schwester?« Jabari runzelte die Stirn.
    »Nicht ihre Schwester«, erwiderte Kenneth auf Englisch, richtete sich auf und sah den Scheich an. »Ihre Tochter. Fareeqs Kind.«
    Er musste unweigerlich schmunzeln, als er ihre verdutzten Gesichter sah. Jasmine blickte verunsichert von einem zum anderen, weil sie nicht verstand, was der weiße Engländer sagte. Kenneth zog sie an seine Seite und legte ihr die Hand auf den Kopf. Als er fühlte, wie sie zitterte, sah er hinunter. Das arme Ding bebte vor Angst. Er holte eine kleine ovale Dose aus seiner Tasche, hob den Deckel ab und nahm das Schutzpapier innen ab. Dann bückte er sich zu Jasmine und hielt ihr die Dose hin.
    »Magst du Zitronenbonbons?«
    Vorsichtig nahm sie einen der Bonbons. »Was sind das?«
    »Probier mal!«, ermunterte er sie.
    Ihr Elfengesicht strahlte vor Freude, als sie den Bonbon in ihren Mund steckte. Kenneth lächelte.
    »Hab keine Angst, Jasmine«, sagte er leise. »Badra bat darum, dass ich mich um dich kümmere, und das werde ich auch. Sie vertraut mir.«
    Sie betrachtete ihn mit großen Augen, die zu

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