Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
begegneten seinen zu einem warmen traumgleichen Kuss.
Kenneth schrak zurück und ließ sie los. Mit ihrem Kuss provozierte sie ihn bis an den Rand der Wut. Zweifellos beabsichtigte sie, ihn um seine Selbstbeherrschung zu bringen. Er fühlte sich in einen Strudel übermächtigen Genusses gezogen, schloss die Augen und gab seinem Verlangen nach. Mit beiden Händen hielt er ihren Kopf, auf dass dieser Kuss niemals enden mochte. Das Blut kochte ihm in den Adern, als er sich ganz der köstlichen Liebkosung überließ.
Wie durch einen Nebel meldete sich plötzlich sein Verstand.
Badra küsste ihn nur, um ihn abzulenken. Ihre Lippen pressten sich seltsam passiv an seine. Er zog sie näher zu sich, vertiefte den Kuss und forderte sie auf, ihn ebenso zu erwidern.
Badra wimmerte stumm unter Kenneths erregendem, quälendem Kuss, der sie zu entflammen drohte. Eine irritierende Hitze baute sich in ihrem Innern auf und erfüllte sie mit etwas unglaublich Süßem. Nein, so soll es nicht sein! , mahnte sie zugleich eine leise Stimme. Nicht hier! Und doch sank sie in seine Arme. Er knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe, malte die Rundungen ihres Mundes mit der Zungenspitze nach, neckte und koste sie. Ganz der draufgängerische Krieger, eroberte er sie mit seiner Zunge und lockte sie, es ihm gleichzutun.
Gefangen an seinem harten Körper und außerstande, sich der Verlockungen zu erwehren, hauchte sie ihren Atem in seinen Mund, wo er sich mit seinem vermischte. Seine Liebkosungen waren von einer solch fordernden Intensität, dass ihr nichts anderes übrigblieb, als sich zu ergeben.
Widerstreitende Gefühle von Leidenschaft und Angst überkamen sie. Sie durfte ihn nicht zu weit gehen lassen, musste ihn andererseits aber hinreichend in Erregung versetzen, um ihn zu überzeugen, dass sie alles wert war, was er für sie tat. Sein Verlangen musste so entflammt sein, dass er bereit wäre, ihr ans Ende der Welt zu folgen.
Oder in ein Bordell in Kairo.
Badra zwang sich zu einem Tanz, der so alt wie die Menschheit war, nach Jahren erstmals wieder als Mitwirkende statt als Zuschauerin. Kenneth sollte glauben, dass sie den Preis wert war, denn sie wollte sich lieber von ihrem früheren Falkenwächter im Pleasure Palace ersteigern lassen als von einem anderen Mann, der sie grausam und rücksichtslos behandelte. Kenneth würde zumindest versuchen, freundlich zu ihr zu sein. Und sie mochte ihn.
Seine Erektion presste sich hart gegen ihren Bauch, als er seine großen warmen Hände unter das Hemd gleiten ließ und ihren Po streichelte. Ehe sie weiter hochwanderten und die Narben auf ihrem Rücken ertasteten, wich Badra zurück.
»Nein«, sagte sie, »noch nicht!«
Kenneth fluchte leise. Sein Verlangen war geradezu schmerzhaft, und sie machte es schon wieder wie beim letzten Mal. Badra, seine Liebe und sein Fluch. Er wollte sie haben. Er wollte sie vollkommen besitzen, sie nehmen, wie ein Mann eine Frau nahm, ihre warme Haut unter sich spüren. Doch sie bewegte sich wieder einmal außer Reichweite.
Zutiefst enttäuscht, beobachtete er, wie sie sich ihren blauen Kaftan überzog und so ihren nackten Körper gegen seine hungrigen Blicke abschirmte. Dann reckte sie das Kinn in die Höhe. »Keine Verhaftung, Kenneth! Kein Wort zu Jabari! Im Gegenzug werde ich deine Konkubine. Das ist der Preis, den ich dafür zahle, dass ich dir wegnahm, was dir gehört. Ich bitte dich nur um einen Gefallen: Geh ins Shepherd’s Hotel in Kairo und suche ein kleines Mädchen namens Jasmine. Kümmere dich um sie. Danach findest du mich im Pleasure Palace, jenem Bordell, in dem ich zum ersten Mal verkauft wurde. Sie werden mich zur Versteigerung anbieten. Wenn du mich willst, kauf mich.«
»Was?«, rief er schockiert und verwirrt aus.
Ein Schatten tiefer Traurigkeit legte sich über ihre dunklen Augen. »Manche Dinge sind stärker als das eigene Leben. Deine Mutter wusste das. Sie opferte ihr Leben, um dich in diesem Korb zu verstecken, als die Al-Hajid euch überfielen. Die Liebe einer Mutter ist stärker als der Nil und ausdauernder als die Sonne. Eine Mutter, die ihr Kind liebt, tut alles, um es zu retten.«
Ihre Traurigkeit wich einem Ausdruck von Sorge und Unsicherheit. »Wirst du mich verhaften, Khepri?«
Er schloss die Augen. »Niemals. Das könnte ich nie, Badra!« Als er sie wieder öffnete, war sie bereits hinaus in die Nacht entflohen.
Kapitel 16
B adra stand vor dem Sklavenaufseher des Pleasure Palace und sprach die Worte aus, vor denen ihre
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