Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
dem schwarzen Haar war sie schön wie die Wüstennacht, wenn Tausende Sterne am Himmel funkelten.
Sie hielt ihren feuerroten Rock in einer geballten Faust, das Kinn trotzig in die Höhe gereckt, und starrte auf die Männer hinab. Sie alle stierten die Frauen lüstern an und machten anzügliche Bemerkungen. Am liebsten hätte Kenneth sie auf der Stelle vom Podest geholt und wäre mit ihr geflohen. Sie zu schützen war ein fester Bestandteil seines Seins. Er musste sie retten!
Sie ließ sich anstelle ihrer Tochter als Konkubine verkaufen. Ihre Liebe erstaunte und beeindruckte ihn. Aber warum hatte sie die Artefakte gestohlen? Aus demselben Grund? Es gab noch einige offene Fragen, die sie ihm beantworten musste.
Es schmerzte ihn, sie so zu sehen. Er wusste, dass sie Angst hatte, und doch stand sie vollkommen regungslos da. Sie zitterte nicht einmal. Eine Mischung aus Liebe und Verlangen brachte Kenneths Blut zum Kochen, als der Auktionator sie herumdrehte und sie auf eine Weise entblößte, wie Kenneth es sich in den Jahren als ihr Wächter höchstens zu erträumen gewagt hatte.
Er wurde unbeschreiblich zornig, wollte den schleimigen Auktionator mit Fäusten traktieren und ihm zeigen, was es bedeutete, einen Khamsin-Krieger zu erzürnen. Stattdessen sah er Badra ins Gesicht und brachte alle Selbstdisziplin auf, die er als Krieger erlernt hatte, als er ihrem Schutz verpflichtet gewesen war und sein eigenes Verlangen hatte unterdrücken müssen. Während dieser Jahre hatte er sich tagein, tagaus gewünscht, mit Badra in den Sand zu sinken, um tief in die weiche Pforte ihres phantastischen Körpers hineinzustoßen und ihr Worte der Leidenschaft ins Ohr zu flüstern. Er hätte seine Seele verkauft, um in ihrer Nähe zu sein.
Mein, mein, mein, hallte es ihm durch den Kopf, während er sich wütend unter den Männern umblickte. Sie alle begafften Badra mit gierigen Augen, als wäre sie ein köstliches Gericht, das sie verschlingen wollten.
Er hingegen hatte sie nie, nicht ein einziges Mal in den fünf Jahren, die er sie bewacht hatte, als etwas betrachtet, das man benutzt und dann wegwirft. Diese Männer kannten sie nicht, wussten sie nicht zu schätzen. All die Liebe, die er jahrelang unterdrückt hatte, überflutete Kenneth innerlich wie der Ozean den trockenen Sand. Er sah Badra an und schickte ihr eine stumme Botschaft, von der er inständig hoffte, sie könnte sie irgendwie vernehmen.
Ich liebe dich. Ich werde nicht zulassen, dass dich ein anderer Mann zu seiner Lustbefriedigung benutzt und missbraucht, was ich fünf Jahre lang beschützte: deine Ehre und deine Tugend. Du bist keine Ware, die man kaufen und verkaufen kann. Du verdienst die Liebe eines Mannes, der dich als den Schatz verehrt, der du bist. Für mich bist du kostbarer als Gold. Ich würde alle Reichtümer aufgeben, die ich besitze, um dich für eine Nacht in den Armen halten zu können. Für eine Nacht deiner wahren Liebe gäbe ich den Rest meines Lebens.
Ihm wurde unerträglich heiß, als er ihren wohlgeformten Schenkel sah. Der Auktionator hatte ihr Kleid hochgehoben, um zu zeigen, was Badras Käufer im Bett erwartete, und dabei anzüglich ins Publikum gegrinst. Kenneth fluchte im Geiste, und automatisch wanderte seine Hand zu seiner Hüfte. Kein Krummsäbel. Er musste sich ausschließlich auf seinen Verstand und seine brennende Liebe verlassen.
Mit zusammengebissenen Zähnen blickte er sich unter den Männern um, die sich immer dichter an das Podest drängten. Da er ihre Angst spürte, bedeutete er Badra mit den Augen, was er ihr nicht sagen konnte.
Hab keine Angst! Ich werde nicht zulassen, dass sie dich bekommen.
Vor ihren Augen wurde ihre alptraumhafte Vergangenheit ein zweites Mal Wirklichkeit. Badra starrte in die gesichtslose Menge, fest entschlossen, sich weder die Furcht noch die Scham anmerken zu lassen, die es ihr einjagte, wie ein Schaf verkauft zu werden. Sie hatte das hier schon einmal durchgemacht, mit elf Jahren, zitternd und durcheinander, voller Angst vor den dunklen Augen der Männer, die sie gierig angeglotzt hatten. Damals hatte sie keine Ahnung gehabt, was die Männer von ihr wollten. Heute wusste sie es.
Die Zeit schleppte sich unerträglich langsam dahin. Badra biss sich auf die Unterlippe, als der Auktionator ihr Kleid bis zum Oberschenkel anhob.
»Seht her, meine lieben Freunde! Habt ihr je so etwas Köstliches gesehen? Die hier bringt euch ganz sicher ins Paradies, wenn ihr sie in euer Bett mitnehmt. Sie ist keine
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