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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Ihre Hilfe wäre das alles nicht möglich. Okay, Elizabeth, gehen wir.« Jessie nahm den riesigen Blumenstrauß in die linke Hand und klopfte mit der rechten an die schwere Eichentür.
    »Was gibt's denn jetzt schon wieder, Grace?« ertönte Vincents ungehaltene Stimme von drinnen. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich die nächsten Stunden nicht gestört werden möchte.«
    Elizabeth hörte auf zu lächeln und wirkte auf einmal ausgesprochen unsicher. Fragend sah sie zu ihrer großen Schwester auf.
    »Mach dir keine Sorgen«, riet Jessie. »Du weißt doch - Hunde, die bellen, beißen nicht. Wie üblich hat er seinen Geburtstag vergessen. Wenn er erst mal gemerkt hat, daß wir es sind, kriegt er garantiert bessere Laune. Na los, komm schon.« Jessie öffnete die Tür und marschierte in das Büro ihres Vaters.
    Vincent Benedict hob den Kopf und blickte ausgesprochen finster. »Was zum Teufel ist denn los? Ich habe doch gesagt... Oh, ihr seid's. Was macht ihr denn hier?«
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Dad.« Jessie legte den riesigen Blumenstrauß direkt vor ihrem Vater auf den Schreibtisch. »Wir sind hier, um dich zum Essen abzuholen.«
    »Du lieber Himmel. Ist schon wieder ein Jahr um?« Vincent nahm seine Brille ab und blickte auf die bunten Luftballons und die Blumen. Seine Miene hellte sich etwas auf, und er sah seine Töchter an. »Solltest du nicht in der Schule sein, Elizabeth?«
    »Eigentlich schon«, gestand Elizabeth. »Aber Jessie hat mir eine Entschuldigung geschrieben, daß ich einen wichtigen Termin hätte. Die Lehrer glauben immer, was Jessie schreibt.«
    »Wenn es um Ausreden oder Entschuldigungen geht, bin ich kaum zu schlagen.« Jessie nahm Elizabeth die Ballonschnüre aus der Hand und band sie an einer Lampe fest. Über dem massiven Eichenschreibtisch schwebend, wirkten die farbenfrohen Luftballons ausgesprochen deplaziert. Sie paßten so ganz und gar nicht in die gediegene Atmosphäre des Chefbüros. »Sieht doch gut aus, findest du nicht? Elizabeth ist auf die Idee mit den Ballons gekommen.«
    »Ich hatte mir gedacht, daß dir bestimmt sonst niemand Luftballons schenken würde. Gefallen sie dir, Dad?« Ängstlich erwartete Elizabeth seinen Urteilsspruch.
    Jessie blickte ihren Vater ganz automatisch an. Schon vor Jahren hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht dafür zu sorgen, daß er Elizabeth nicht genauso verletzte, wie er es bei ihr getan hatte, als sie noch jünger war.
    Vincent tat so, als bemerke er ihren Blick nicht, bemühte sich aber sichtlich, die Luftballons wohlwollend zu betrachten. »Eine wirklich nette Idee. Und du hast absolut recht. Bestimmt käme niemand außer dir auf den Gedanken, mir Luftballons zum Geburtstag zu schenken. Oder Blumen.« Er berührte eine der
    Blüten. »Vielen Dank, Ladies. Und wie ist das nun mit dem Mittagessen?«
    »Pizza oder Hamburger. Du kannst es dir aussuchen.« Jessie setzte sich auf die Schreibtischkante. »Elizabeth und ich laden dich ein.«
    Vincent blickte mit gerunzelter Stirn in seinen Kalender. »Laßt mich mal nachsehen. Ich weiß nicht, ob ich soviel Zeit habe...«
    Elizabeth grinste. »Jessie hat mit Grace abgesprochen, daß du heute über Mittag keine anderen Termine hast, Dad.«
    »Stimmt das? Schon wieder eine Verschwörung, was?« Vincent blickte Jessie mit hochgezogenen Brauen an.
    »Wenn es anders nicht geht«, murmelte Jessie und fingerte an der Blüte einer Feuerlilie herum.
    »Ach, was soll's. Heute ist schließlich mein Geburtstag.« Vincent wandte sich an Elizabeth. »Pizza oder Hamburger? Die Entscheidung ist wirklich nicht einfach. Aber ich glaube, ich bin für Pizza.«
    Jessie entspannte sich. Die Schlacht war gewonnen. Und dieses Jahr war es sogar recht glimpflich abgegangen. Früher hatte es zuweilen wirklich schlimme Kämpfe gegeben. Vielleicht wurde ihr Vater mit den Jahren tatsächlich milder? Sie schaute ihre Schwester an. »Also Pizza. Du bist soeben Zeugin einer bedeutenden Entscheidung des Firmenchefs geworden. Dad ist ein echter Mann der Tat.«
    »Stimmt genau«, bemerkte Vincent, und Elizabeth kicherte.
    Jessie stieß sich vom Schreibtisch ab. »Also gehen wir, damit wir in der Pizzeria noch einen guten Tisch bekommen. Um die Mittagszeit geht es da immer furchtbar zu.«
    Bevor Vincent aufstehen konnte, öffnete sich die Tür. Automatisch drehten sich alle um und blickten auf den Mann, der ohne Anklopfen hereingekommen war.
    »Ist jemand gestorben?« fragte Hatch mit einem Blick auf den bunten

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