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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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sollte.
    »Am besten fängst du in der Bibliothek an«, bemerkte Elizabeth ernsthaft. »Du kannst die Zeitungsregister daraufhin durchsehen, ob es irgendwelche Artikel über Dawn's Early Light oder diesen Dr. Bright gibt.«
    »Gute Idee«, murmelte Jessie, die gerade an einem Stück Pizza kaute. Sie schaute ihren Vater an. »Ich nehme nicht an, daß du schon mal von DEL gehört hast, oder?«
    »Teufel noch mal, nein«, wehrte Vincent ab. »Klingt mir verdammt nach einem Haufen Spinner. Halt dich da raus, Jessie. Du hast überhaupt keine Ahnung, worauf du dich da einläßt.«
    »Ich stelle doch nur ein paar Fragen und schaue, was dabei herauskommt.«
    »Ich dachte, du wärst die Assistentin einer Wahrsagerin«, warf Hatch kühl ein, »und nicht eine Art Privatdetektiv ohne Lizenz. Warum begnügst du dich nicht damit zu lernen, wie man aus dem Kaffeesatz liest und Kristallkugeln befragt? Nachforschungen über Sekten und Gurus anzustellen, ist nichts für dich. Laß die Finger davon. Sektenführer sind bestimmt nicht zimperlich im Umgang mit Leuten, die versuchen, sie als Betrüger zu entlarven.«
    Jessie tauschte vielsagende Blicke mit ihrer Schwester. »Hast du nicht auch den Eindruck, daß wir hier mit zwei unverbesserlichen Miesmachern zusammensitzen, Elizabeth?«
    Elizabeth grinste. »Du hast gesagt, ihr Hauptproblem bestünde darin, daß sie sich nicht amüsieren könnten.«
    »Und hatte ich nicht recht?« Ein Stück Pizza in der Hand deutete Jessie auf Hatch und ihren Vater. »Ihr zwei überlegt euch besser, was ihr sagt, oder Elizabeth und ich verschwinden und lassen euch die Rechnung zahlen.«
    »Wir reden später weiter«, sagte Hatch besänftigend, als er sah, daß Vincent die Lippen zusammenkniff.
    »Tut mir leid. Ich wollte euch nicht langweilen«, meinte Jessie gedehnt. »Wechseln wir also das Thema.«
    Vincent warf Hatch einen Blick zu. »Das ist das Verrückteste, was sie bisher gebracht hat.«
    »Ich finde, es klingt wirklich interessant«, kam Elizabeth ihrer Schwester zu Hilfe.
    Hatch betrachtete Elizabeth nachdenklich. Das Mädchen war etwas schüchtern, aber zweifellos originell. Hatch hegte keinerlei Zweifel, daß sie eines Tages seltene Krankheiten heilen oder auf der Suche nach exotischen Pflanzen entlegene Dschungelregionen durchschreiten würde. In der Zwischenzeit jedoch war klar ersichtlich, daß Jessie alles Erdenkliche tat, um die Beziehung zwischen dem jungen Mädchen und ihrem Vater zu fördern.
    Hatch hatte schon vor einigen Wochen herausgefunden, welch bedeutende Rolle Jessie in dem komplexen Familienverband der Benedicts spielte. Sie war diejenige, die zwischen Vincent und dem Rest der Familie vermittelte. Und ihm war klar geworden, daß ihre wahre Lebensaufgabe darin bestand, die Familie Benedict zusammenzuhalten. Alles andere - das Berufliche - würde für sie immer erst an zweiter Stelle kommen. Er fragte sich, warum das bisher noch keinem Familienmitglied aufgefallen war, nicht einmal ihrem eigenen Vater.
    »Vergiß bitte nicht, Elizabeth am Samstag um zehn Uhr abzuholen, damit ihr zusammen zu dem Wettbewerb >Jugend forscht< fahren könnt«, ermahnte Jessie ihren Vater.
    »Ich werde es nicht vergessen. Es steht ja schließlich in meinem Terminkalender.« Vincent warf seiner jüngeren Tochter einen vielsagenden Blick zu. »Und? Wirst du dieses Jahr wieder den ersten Preis gewinnen?«
    »Möglicherweise.« Elizabeth klang schüchtern, aber zuversichtlich. Dann aber runzelte sie die Stirn.
    »Es sei denn, sie geben ihn Eric Jerkface.«
    Hatch sah sie fragend an. »Wer ist Eric Jerkface?«
    »Der Liebling der Chemielehrerin. Er ist ein echter Klugscheißer und weiß, wie man sich bei den Lehrern einschmeichelt. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Selbstverständlich weiß Hatch, was du meinst.« Jessie strahlte Hatch über den Kopf ihrer Schwester hinweg an. »Diese Mentalität ist ihm aus eigener Erfahrung bestens vertraut, nicht wahr?«
    »Wenn du meinst.« Hatch warf Jessie einen vernichtenden Blick zu und wandte sich wieder an Elizabeth: »Was hat Jerkface denn für ein Projekt?«
    »Irgendwas mit außerirdischen Lebensformen.«
    Jessie geriet in Wut. »Niemand weiß, ob es überhaupt außerirdisches Leben gibt. Wie kann er darüber forschen?«
    »Erie Jerkface hat die Lehrerin dazu überredet«, erklärte Elizabeth.
    »Nun, jedenfalls ist so ein Projekt keine Konkurrenz für deine Arbeit«, stellte Jessie fest. »Ihre chemischen Analyseergebnisse der Giftmüllentsorgungsanlage werden

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