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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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fuhr dann fort: »Die Kutschen-Linie habe ich aus verschiedenen Gründen verkauft, aber das Geschäft wird erst dann abgeschlossen, wenn ich den Raub und die damit verbundenen Morde aufklären kann. Die neuen Besitzer wollen keine Linie kaufen, die niemand mehr versichert.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die Familien der Opfer wurden entschädigt, und mir selbst wurde von der Versicherung ein Teil des gestohlenen Geldes erstattet«, erklärte Tristan. »Aber die Gesellschaft erneuert die Police nicht mehr - weder für mich noch für jemand anderes solange ich keinen Beweis habe, daß der andere Fall geklärt ist und die Täter zur Rechenschaft gezogen wurden.«
    »Können sie das denn machen?« fragte Shay verwundert.
    Tristan nahm die Zügel auf und ritt mit seinem Pferd auf die Straße zu. »Sie tun es einfach. Es handelt sich hier um ein kleines Vermögen - und Versicherungen gefällt es nun mal nicht, wenn sie Geld verlieren.«
    Shay blieb keine andere Wahl; er muss te seinem Bruder folgen. »Wie viele Kutschen hattest du eigentlich?« wollte er wissen. Offensichtlich waren sie sich doch nicht so ähnlich, wie man auf den ersten Blick meinen konnte. Tristan hatte sich eine eigene Firma aufgebaut, während er selbst nie mehr als fünfunddreißig Dollar verdient hatte, dafür daß er den Stern der Regierung getragen hatte.
    »Sieben«, erwiderte Tristan so ruhig, als würde er über seine Zündhölzer sprechen. »Plus die eine, die Billy in die Luft gejagt hat.«
    Die Erinnerung an das Grauen, das er gesehen hatte, kehrte zurück, aber diesmal mit einem beunruhigenden Unterschied: Shay konnte sich nicht mehr an Grace' Gesicht erinnern. »Hast du das Geld geerbt?« fragte er, um sich abzulenken. »Ich meine, man braucht schon eine gewisse Summe, um so ein Geschäft aufzuziehen.«
    »Ich habe geschuftet, seit ich sechzehn bin«, erwiderte Tristan, der sein Pferd angehalten hatte, um auf seinen Bruder zu warten. »Ich habe mein Geld in verschiedene Geschäfte investiert und habe dabei mal Glück und mal Pech gehabt. Wer die günstigen Gelegenheiten erkennt, kommt schon ganz gut zurecht und kann sein Glück machen.«
    Shay polierte seinen Stern mit dem Ärmel. Er hatte den größten Teil seines Lohns gespart, aber viel war das nicht. Er dachte sogar daran, der Stadt einen Teil des Geldes zurückzuzahlen, denn eigentlich hatte er nach Grace' Tod keinen Cent mehr davon verdient. Er war doch im Grunde die ganze Zeit betrunken gewesen und hatte sich um nichts mehr gekümmert. Der Stadtrat hatte ihn wohl nur deshalb nicht gleich rausgeworfen, weil Shamus Senior ein hochgeachteter Bürger gewesen war. »Oder ein Mann nimmt die Flasche zu seinem Freund und wartet darauf, daß er stirbt und endlich alles vorbei ist.«
    »Manchmal dauert es eben eine Weile, bis man über einen Schicksalsschlag hinwegkommt«, erwiderte Tristan einfach und vollkommen vorurteilsfrei. Nach einer Weile sagte er: »Was machen eigentlich inzwischen deine Gefangenen? Ich meine, müßt du dich nicht um sie kümmern?«
    Shay nagte auf der Unterlippe. Er war es nicht gewohnt, irgend jemandem Rechenschaft abzulegen - auch nicht einem Bruder. »Ich habe einen Stellvertreter, der auf Billy und O'Sullivan aufpaßt«, antwortete er gepreßt.
    »Du hast einen Stellvertreter?« wiederholte Tristan ungläubig. »Die meisten Städte dieser Größe haben nicht einmal einen Marshall .«
    »Wenn du glaubst, daß Prominence so hinterwäldlerisch ist, dann frage ich mich, weshalb du mit dem Gedanken spielst, dich hier in der Gegend niederzulassen.«
    Tristan betrachtete die Landschaft und dachte eine Weile nach, bevor er eine Antwort gab. »Ich habe eben Familie hier«, meinte er schließlich in seiner ruhigen Art.
    Diese Bemerkung brachte Shay endgültig zum Schweigen, denn daran muss te er nun ziemlich knabbern. So hörte er auch nur noch mit einem Ohr zu, als Tristan plötzlich redselig wurde und Pläne zu schmieden begann, wie man den Kyles auf die Spur kommen könnte.
     
    Nach dem Gespräch, das Cornelia mit Mr. Kyle im Hinterzimmer des Ladens geführt hatte, hätte Aislinn eigentlich erwartet, daß Shays älteste Schwester die Neuigkeit von ihrem Bleiben im Haus relativ ruhig aufnehmen würde. Aber die Unterredung mit William Kyle muss te ein harter Schlag für Cornelia gewesen sein, denn es fiel ihr nun schwer, nicht völlig die Beherrschung zu verlieren. Aislinn saß mit den Schwestern McQuillan im vornehmen Empfangssalon des Hauses. Sie tranken köstlichen Tee

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