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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus zierlichen Porzellantassen. Als Dorrie fast beiläufig erwähnte, daß sie Aislinn als Aushilfe für den Laden eingestellt hatte und sie ihr Shamus' Zimmer unter dem Dach als Teil der Bezahlung angeboten hatte, errötete Cornelia, verzog den Mund und lächelte Aislinn katzenfreundlich an.
    Als Cornelia dann ihre Tasse auf dem Beistelltisch abstellte, klapperte sie in der Untertasse. »Nun gut«, meinte sie mit schriller Stimme, die sie wahrscheinlich für melodisch hielt. »Da die Entscheidung nun einmal gefallen ist, füge ich mich natürlich.« Dann wandte sie sich an Dorrie. »Ich glaube, ich habe noch gar nicht erwähnt, daß Shamus heute Abend zum Essen kommt, Theodora.«
    Theodora ! Um ihr Lächeln zu verbergen, nippte Aislinn schnell an ihrem Tee, der mit fremdartigen Gewürzen versetzt war.
    Dorrie rutschte zur Sesselkante vor und beäugte ihre Schwester mit großen Augen. Sie erinnerte in diesem Moment an ein Vögelchen, das aus dem Nest gesprungen war und nun nicht wusste , ob das dünne Ästchen, auf dem es saß, nicht brechen würde. »Wenn du versuchst, ihn zu vergiften, Cornie , werde ich dafür sorgen, daß man dich dafür zur Rechenschaft zieht.«
    Die ältere Schwester verdrehte die Augen. Sie war ja immer noch eine schöne Frau, aber die Kälte, die sie ausstrahlte, machte diesen Effekt wieder zunichte. »Sei nicht albern, Dorrie! Natürlich werde ich nichts in dieser Art tun. Ich habe ein schönes Stück Schweinebraten gekauft, das jetzt schon im Backofen schmort. Wenn ich mich recht erinnere, ißt Shamus ein saftiges Rippenstück besonders gerne.«
    Do r rie und Aislinn wechselten einen raschen Blick.
    »Wie bist du darauf gekommen, Shamus zum Essen einzuladen?« Dorrie hätte es wirklich gerne gesehen, wenn Shay wieder einen festen Platz im Haus der Familie eingenommen hätte, einen Platz, der ihm nach dem Willen des Vaters zustand, aber natürlich war sie äußerst mißtrauisch, was die Motive ihrer Schwester betraf. Aislinn hätte Dorrie ja erklären können, daß die Einladung Teil eines Planes war, um den Marshall einzuwickeln, damit er Billy Kyle aus dem Gefängnis entließ, damit sich der Junge des Ranchers nicht vor einem Richter verantworten muss te, aber in Gegenwart von Cornelia würde Aislinn kein Wort darüber verlauten lassen. Diese Frau war heimtückisch und hinterhältig und würde jeden vernichten, der sich ihr in den Weg stellte.
    Cornelia sank ein wenig in sich zusammen, was vielleicht ein Anzeichen dafür sein mochte, daß sie doch noch so etwas wie ein Gewissen hatte, auch wenn es tief in ihrer schwarzen Seele vergraben sein muss te. »Shamus und ich sind schon viel zu lange über Kreuz«, sagte sie. »Ich werde ihn nie ... Ich kann ihn nie lieben, wie ich einen leiblichen Bruder lieben würde, aber es tut mir leid, daß ich ...« Sie verbesserte sich mit bebender Stimme »Es tut mir leid, daß ich ihm so wenig christliche Nächstenliebe entgegengebracht habe.«
    Dorrie stand auf und strich sich die Falten ihres Rockes glatt. Das grünliche Kleid, das sie trug, war ebenso unauffällig wie das braune Baumwollkleid, das sie Aislinn gegeben hatte. Doch Dorrie strahlte jetzt, und ihre Augen funkelten wie ein silbernes mexikanisches Hutband in der Sonne. »Ich werde den Tisch mit Mamas gutem Geschirr decken«, verkündete sie eifrig.
    Cornelia schien protestieren zu wollen, aber sie schluckte die scharfe Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, herunter - obwohl ihr das sichtlich schwerfiel. Statt dessen zwang sie sich zu einer weiteren Parodie eines Lächelns. »Natürlich«, antwortete sie mit falschem Zungenschlag, »und vielleicht wäre Aislinn so nett und würde aus dem Garten einen Strauß Blumen holen. Rosen fände ich sehr schön.«
    »Eine großartige Idee! « rief Dorrie begeistert. Aislinn sah eine Ecke des Briefumschlags aus Domes Kleidertasche hervorschauen. Vermutlich hatte sie den Brief am Morgen von Eugenie bekommen. Aislinn fragte sich, ob sich darin wohl ein Hinweis auf Leanders triumphale Rückkehr fand, denn da es eindeutig war, daß Shay in diesem Haus-zumindest was Cornelia betraf - so willkommen war, wie es ein wilder Langhom-Stier gewesen wäre, muss te es einen anderen Grund für Domes Überschwang geben.
    Aislinn ging in den Garten und schnitt dornige rote Rosen ab, deren Duft so betörend war, daß man davon trunken werden konnte. Als sie aufschaute, sah sie Liza Sué, die sie über den Gartenzaun hinweg beobachtete. Sie trug das schwarze Uniformkleid

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