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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Einblick in ihre wahren Gefühle. »Hast du jemals beobachtet, wie er den Marshallstern mit dem Ärmel seines Hemdes poliert? Das ist eine Gewohnheit von ihm, so wie andere Männer ständig ihre Manschetten vorziehen oder den Zeigefinger zwischen Kragen und Hals schieben. Shay ist Marshall mit Leib und Seele, und eine andere Arbeit würde ihn nie glücklich machen. Aber das Gesetz zu vertreten ist eine gefährliche Aufgabe, und ich würde jedesmal tausend Tode sterben, wenn er diesen gottverdammten Revolver umbindet und auf die Straße tritt, um Leuten wie Billy Kyle das Handwerk zu legen.«
    »Dann willst du also lieber einen Mann haben, der jedem Risiko aus dem Weg geht?«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. Ihr Vater war ein praktisch veranlagter, besonnener Mann gewesen, der nie ein unnötiges Risiko eingegangen wäre. Aber trotzdem war er . in der Blüte seines Lebens zusammen mit Aislinns Mutter umgekommen. Vielleicht gab es so etwas wie Sicherheit gar nicht, und möglicherweise konnte man die Menschen, die man liebte, auch nicht wirklich schützen. »Vielleicht wäre das Leben an der Seite so eines Mannes ziemlich langweilig«, räumte sie nachdenklich ein.
    Tristan lachte. »Wahrscheinlich. Er wäre zwar ständig um dich herum und würde dir helfen, die Kinder großzuziehen, aber von Zeit zu Zeit würdest du dir sicher wünschen, daß er auch mal das Haus verläßt.«
    »Gute Nacht, Bruder«, sagte Shay mit Nachdruck.
    Tristan grinste, verabschiedete sich von Aislinn, indem er mit den Fingerspitzen an seine Hutkrempe tippte, und verschwand dann in Richtung des Saloons.
    Aislinn hatte nur noch Auge n für Shay, und sie fragte sich, wann es angefangen hatte, so eine Lust und so ein Vergnügen zu verspüren, diesen Mann anz u sch auen. Er nahm ihren Arm, und sie zog ihn nicht zurück.
    »Warum hast du Tristan zu deinen Schwestern zum Essen geschickt und bist nicht selbst gekommen? Hattest du etwa Angst, dir würde Leber mit Zwiebeln serviert?«
    Shay lachte leise. Wahrscheinlich hatte Tristan ihr verraten, daß er dieses Gericht nicht ausstehen konnte - und was auf Tristan zutraf, traf fast immer auch auf ihn zu. »Mein Bruder hatte diese Idee«, antwortete Shay, »und ich selbst hatte im Gefängnis alle Hände voll zu tun. Hat er dich tä u sch en können?« Langsam gingen sie durch die warme Nacht zum Haus der McQuillan-Schweste rn zurück.
    »Nein«, erwiderte Aislinn. »Ich wusste sofort Bescheid, aber ich glaube nicht, daß Cornelia oder Dorrie einen Verdacht geschöpft haben.« Die Schwestern mussten doch wissen, daß Shay ein Zwilling war, denn die Mädchen waren fast schon erwachsen gewesen, als der Säugling von Shamus und Rebecca McQuillan adoptiert worden war. Aislinn fand es ziemlich merkwürdig, daß sie Shay nie erzählt hatten, daß er einen Zwillingsbruder hatte.
    Allzu schnell erreichten sie das Gartentor vor dem Haus, das im Nachtschatten lag, so daß die beiden ein wenig geschützt waren. Zärtlich nahm Shay Aislinns Kinn in die Hand und hob ihren Kopf. Sein zarter, liebevoller Kuss jagte ihr einen süßen Schauer über den Rücken, ihr Herz schlug schneller, und ihr wurde plötzlich ganz heiß. Als er sie wieder losließ, zitterte sie am ganzen Körper.
    Zu ihrem Erstaunen wirkte er ebenso nervös wie sie. Er nahm seinen Hut ab und strich sich mit der anderen Hand durch die dichten blonden Haare. »Wenn sich die Lage in der Stadt wieder etwas entspannt hat, dann... dann möchte ich gerne, daß wir beide uns etwas besser kennenle rn en.«
    Aislinn war von seiner Scheu tief berührt. »Das möchte ich auch gerne«, erwiderte sie leise.
    Er beugte sich vor und küsste sie ganz leicht auf die Stirn. Dann griff er um sie herum und öffnete das Gartentor. Die Luft war erfüllt vom Duft der Sommerblumen, die im Garten wuchsen. »Du gehst jetzt besser ins Haus, bevor ich etwas tue, was ich nicht tun sollte«, sagte er. »Gute Nacht, Aislinn.«
    Sie zögerte kurz, drehte sich um und ging auf das Haus zu. An der Tür blickte sie noch einmal über die Schulter und sah, daß Shay sich nicht von der Stelle gerührt hatte.
    Dorrie wartete mit einer Kerosinlampe in der Hand hinter der Eingangstür. Ihr Gesicht leuchtete mit der Lampe um die Wette.
    »Das war ein schöner Abend, findest du nicht auch? Cornie hat sich schon hingelegt. Die Ärmste hat mal wieder Kopfschmerzen, aber ich habe mich blendend amüsiert.«
    Aislinn lächelte und verriegelte die Tür, während Dorrie munter weiterplapperte. »Shay war

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