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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Küche kamen und Aislinn das Teewasser aufstellte.
    »Was denn?« fragte Aislinn und dachte an Cornelias Beziehung zu Mr. Kyle, die sie Shay gegenüber immer noch nicht erwähnt hatte, weil sie ihn nicht hatte aufregen wollen, als er krank gewesen war.
    »Ich zeige es dir.« Dorrie ging zur Kellertreppe, wo sie eine Kerosinlampe nahm und entzündete.
    Aislinn warf einen raschen Blick über die Schulter, als fürchtete sie, Cornelia hinter sich zu sehen. Sie atmete auf, da sie niemanden entdecken konnte, aber ein ungutes Gefühl blieb, als sie hinter Dorrie in den Keller stieg, der mit einer Falltür verriegelt werden konnte.
    Die Treppenstufen knarrten bedenklich, und die Luft roch muffig. Dorrie führte Aislinn durch ein Labyrinth von Kisten, Kartons, alten Möbeln und Gerümpel aller Art zu einer hölzernen Truhe, die mit Spinnweben bedeckt war.
    Dorrie gab Aislinn die Lampe in die Hand und staubte den Deckel der Truhe notdürftig mit einem Tuch ab, das über einem zerbrochenen Korbsessel lag. Die Scharniere quietschten, als sie den Deckel öffnete. Aislinn lief ein kalter Schauer über den Rücken, und sie hatte für einen Moment das Gefühl, gleich in einen Sarg zu schauen.
    »Da ist es«, erklärte Dorrie und griff in die Truhe, um etwas herauszuholen, das Aislinn zunächst nicht erkennen konnte. Es handelte sich um eine Stahlkassette, wie Kaufleute oder Banker sie benutzten, tun darin Dokumente, Geld oder Wertgegenstände zu verwahren.
    Dorrie setzte die Eisenkassette schweratmend auf den Boden. Erstaunlicherweise war sie nicht mit einem Schloß gesichert. Wer immer diese Kiste hier im Keller versteckt hatte, hatte wohl geglaubt, daß so eine Vorsichtsmaßnahme nicht nötig sei.
    Dorrie klappte den Deckel der Kassette auf, die randvoll mit gebündelten Geldscheinen gefüllt war. Es mussten Tausende von Dollar sein. Aislinn stieß einen kleinen Schrei aus, preßte die freie Hand aufs Herz und hätte beinahe die Lampe fallen lassen.
    »Um Himmels willen, Dorrie, du solltest so viel Geld nicht im Keller aufheben!«
    Dorrie schaute auf. »Aber das ist nicht mein Geld, und es gehört auch nicht Cornelia.«
    »Aber wem dann ...?«
    Dorries Augen begannen zu glänzen, und Aislinn fragte sich, ob die Frau nicht doch den Verstand verloren hatte.
    »Billy Kyle hat diese Geldkisie aus der Kutsche genommen, die in die Schlucht gestürzt ist. Grace ist dabei gestorben. Sie war eine nette Frau. Shamus mochte sie gerne.«
    Aislinn war vollkommen erschüttert. »Und was hat Cornelia mit der Sache zu schaffen?«
    »Sie wusste , daß Shamus Grace liebte. Sie wollte sie ihm wegnehmen, damit er nicht länger in Prominence blieb.«
    »Gütiger Herr im Himmel!« murmelte Aislinn.
    »Unser Pa hat Shay alles vermacht - das Haus und den Laden - denn Pa wusste , daß Shay immer für mich und meine Schwester sorgen würde. Aber Shamus hatte nie ein Interesse daran und hat alles Cornelia überlassen. Bis er sich dann in Grace verliebt hat. Da dachte er daran, eine Familie zu gründen, und wollte in unserem Haus leben.«
    Aislinn setzte sich auf eine Kiste, denn ihre Beine trugen sie nicht länger. »Das war Mord, Dorrie! Nicht einfach Raub, was schon schlimm genug gewesen wäre. Wir reden von Mord an fünf Menschen. Warum um alles in der Welt hast du nie mit jemandem darüber gesprochen?«
    Tränen schimmerten in Dorries Augen. »Ich wollte es nicht wahrhaben. So wenig wie ich die Sache mit Leander wahrhaben wollte.«
    Dorrie begann zu weinen, und Aislinn kniete sich neben die ältere Frau auf den Kellerboden und nahm sie in die Arme. »Papa hätte Leander und mich unseren Weg gehen lassen sollen. Wenn er sich doch bloß nicht eingemischt hätte!«
    »Psst!« flüsterte Aislinn beruhigend und begann ebenfalls zu weinen. »Es wird alles gut werden.«
    »Was machst du da unten, Theodora?« Auf der obersten Treppenstufe stand Cornelia, deren Schatten übergroß wirkte.
    Aislinn sprang auf und riß Dorrie mit sich hoch. Gott helfe uns, dachte sie.
    »Ich habe Aislinn erzählt, was du getan hast«, rief Dorrie schluchzend. »Du hast dich an Billy Kyle herangemacht und ihn dazu gebracht, die Brücke in die Luft zu sprengen, als die Kutsche darüber fuhr. Du bist schuld, daß all die Menschen getötet wurden. Shay hat recht, daß er diesen Unmenschen samt seinem Vater, der keinen Deut besser ist, im Gefängnis behält. Und du gehörst auch hinter Gitter!«
    Cornelia sagte kein Wort. Sie nahm eine Kerosinlampe von der Wand, zündete den

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