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Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Titel: Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Blick auf seine Armbanduhr. Zwölf Uhr mittags.
    High Noon.
    Er musste sich ein Grinsen verkneifen.
    Was mache ich da bloß, fragte sich Serina verzweifelt.
    Du verkaufst dem Teufel deine Seele, das machst du.
    Nein, nicht meine Seele. Nur meinen Körper. Meine Seele gehört immer noch mir.
    Aber das war ein schwacher Trost. Serina ballte die Hände in ihrem Schoß zu Fäusten, während Nicolas über die Rampe fuhr und das sperrige Fahrzeug in einer schummrig beleuchteten Ecke abstellte. Sobald der Motor erstarb, zitterte Serina vor Nervosität.
    „Du hast von mir nichts zu befürchten“, erklärte er mit überraschend sanfter Stimme und beugte sich zu ihr herüber, um nach ihren Fäusten zu greifen. „Ich will dir nichts Böses, Liebste.“ Er küsste jeden einzelnen weißen Fingerknöchel. „Ich möchte dich einfach nur verwöhnen. Aber nicht so wie vor dreizehn Jahren in dieser Garderobe. Das war viel zu hitzig und wütend. Du sollst es auskosten, so wie früher. Erinnerst du dich?“
    Wie könnte sie es je vergessen?
    Sie zitterte noch mehr.
    „Früher hast du mir jeden Wunsch erfüllt, buchstäblich jeden. Das möchte ich wenigstens noch ein Mal erleben, und dann lasse ich dich in Frieden.“
    Ihr entschlüpfte ein leises Stöhnen, als er sie behutsam zwang, eine Faust zu öffnen und einen Finger auszustrecken. Er griff danach und schob ihn sich tief in den Mund. Serina schloss die Augen, während Nicolas anfing zu saugen. Sie wurde von Erinnerungen überschwemmt, Erinnerungen daran, wie es zwischen ihnen gewesen war. Irgendwann waren alle Tabus gefallen. Sie hatten alles ausprobiert, was auszuprobieren war, und alles hatte Spaß gemacht. Sogar …
    An dieser Stelle gebot Serina ihren Erinnerungen abrupt Einhalt.
    „Was … hast du Kondome?“, stammelte sie.
    Langsam hob er den Kopf und gab ihren Finger frei.
    „Selbstverständlich.“
    Selbstverständlich. Nicolas war allzeit bereit. Nur zweimal hatte er nicht aufgepasst. Bei ihrem allerersten Mal. Und beim letzten Mal in der Garderobe, aber das war ihre Schuld gewesen.
    Er wandte den Kopf, als Leute das Parkhaus durchquerten und in ein Auto in der Nähe einstiegen.
    „Lass uns gehen“, sagte er fast unheimlich beherrscht.

6. KAPITEL
    Auf dem kurzen Weg zum Aufzug bekam Serina ganz weiche Knie. Sie war froh, dass niemand zustieg. In so einer Verfassung wollte sie nicht gesehen werden, obwohl man ihr wahrscheinlich gar nicht so viel anmerkte. Aber ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, die Brustwarzen waren aufgerichtet, und zwischen ihren Beinen breitete sich ein unkontrolliertes Pochen aus.
    Nicolas schien die Ruhe selbst. Seit er aus dem Wagen ausgestiegen war, hatte er sie nicht mehr berührt. Und auch keines Blickes gewürdigt, was allerdings den Verdacht nährte, dass er vielleicht doch nicht ganz so gelassen war, wie er vorgab.
    Er bewohnte das Apartment 73. Serina sah sofort, dass es kein gewöhnliches Ferienapartment war. Der Wohnraum war riesig, die Einrichtung exklusiv. Wände und Decken waren elfenbeinfarben, während Möbel, Fußboden und Accessoires in unterschiedlichsten Blautönen gehalten waren.
    „Ganz schöner Luxus“, murmelte sie und legte ihre Handtasche auf einem tiefen dunkelblauen Ledersessel ab, bevor sie an die Glasschiebetüren trat, die auf den Balkon führten.
    „Sie ist zu“, verkündete sie, als sich die Tür nicht öffnen ließ.
    Nicolas trat zu ihr, schob den Riegel hoch und wieder nach unten.
    „Oh“, sagte sie verlegen, weil sie nicht selbst darauf gekommen war.
    Jetzt umfasste er ihr Gesicht und suchte ihren Blick. „Wenn du glaubst, du kannst unsere wertvolle Zeit damit verplempern, dass du die Touristin spielst, irrst du dich, Serina. Dafür habe ich dich nicht hierher gebracht.“ Er ließ die Hände sinken und legte sie auf den Gürtel, der ihre Taille umschloss. „Deshalb sollten wir jetzt gleich zum Eigentlichen kommen. Also, so hübsch dieses Kleid auch ist, es muss leider weg.“
    Serina wollte widersprechen, aber dann fiel ihr ein, dass sie sich ihm bereits ausgeliefert hatte. Außerdem hatte sie jahrelang von einer Gelegenheit wie dieser geträumt.
    Ihr Liebesspiel früher war nie allein ein Akt reiner Begierde oder Lust gewesen. Es war immer auch Liebe gewesen. Niemals hatte sie sich von Nicolas benutzt gefühlt, nicht ein einziges Mal. Selbst wenn er den dominanten Part gespielt hatte, war er stets zärtlich und liebevoll gewesen. Und er hatte ihr immer wieder gesagt, wie sehr er sie liebte

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