Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)
das Klavier.“
„Du irrst, Serina“, knurrte er. „Uns verbindet zum Beispiel das hier.“ Und ehe sie sich versah, zog er sie an sich und presste seinen Mund auf ihren.
Nein! Sie wollte schreien, aber es ging nicht. Seine Zunge drängte sich bereits in ihren Mund. Alles, was sie herausbrachte, war ein Aufstöhnen, das nicht nach Protest, sondern nach Kapitulation klang.
Es war ein brutaler Kuss, fordernd und verlockend, unabdingbar und zwingend.
Serina wusste augenblicklich, dass jeder Versuch zu widerstehen vergebens war. Ihr Körper entwickelte stets ein Eigenleben, sobald es um Nicolas ging. Vom ersten Moment an, in dem er sie berührt hatte, hatte sie ihm gehört. Wann immer sie sich geliebt hatten, hatte er Gefühle in ihr geweckt – körperliche wie seelische –, die sie in den Bann gezogen und verzaubert hatten. Das Zusammensein mit ihm war schnell zu einer Obsession geworden, zu einer Sucht, die nur durch die Entfernung zwischen ihnen in ihren Schranken gehalten werden konnte. Und während er weg war, hatte sie seiner Rückkehr entgegengefiebert.
Deshalb machte sie sich jetzt gar nicht die Mühe, sich zu wehren. Sie schaute ihm nur in die Augen und sagte atemlos: „Also gut, Nicolas. Du hast gewonnen. Ein letztes Mal. Aber das ist dann wirklich das Ende“, fügte sie fest hinzu, bevor er seinen Sieg auskosten konnte.
„Bist du dir da wirklich so sicher, Serina?“, murmelte er, während sich seine Hände sanft und verführerisch um ihre Wangen schmiegten.
„Hundertprozentig“, log sie.
Serinas Entschlossenheit überraschte Nicolas. Das war nicht das Mädchen, an das er sich erinnerte. Früher wäre sie in seinen Armen dahingeschmolzen und hätte zu allem Ja und Amen gesagt.
Aber dann sah er die Serina vor sich, die an jenem Abend in der Oper zu ihm gekommen war. Sie war auch dahingeschmolzen, das wohl. Für eine gewisse Zeit zumindest. Doch nachdem sie bekommen hatte, was sie wollte, war sie erstaunlich schnell ernüchtert gewesen.
„Dann ist es also auch diesmal wieder nur Sex, Serina“, sagte er heiser, während seine Fingerspitzen ihre heißen weichen Wangen streichelten.
Dieses kurze Aufflackern in ihren großen braunen Augen … ein Anflug von Scham, vielleicht. Dennoch erwiderte sie seinen Blick ruhig und entschlossen.
„Zu mehr taugst du nicht, Nicolas.“
Au! Das tat weh … überraschenderweise. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, rang sich ein Lächeln ab. „Wenn du glaubst, dass Beleidigungen dich retten könnten, irrst du dich. Warte nur ab, Liebste. Du wirst schon sehen, was du davon hast.“
Ihre Augen blitzten. „Und du erst, Liebster!“
Seine Finger wanderten zärtlich über ihren Hals. „Ist das eine Kampfansage?“
„Es ist ein Versprechen.“
Seine Augen wurden schmal, während sich das Blut in seinen Adern erhitzte. „Ich schlage vor, du rufst jetzt deine Tochter an und sagst ihr, dass du nicht vor vier zurück sein wirst.“
„Und ich schlage vor, du hörst auf, mir Befehle zu erteilen, und fährst endlich weiter!“
Während Nicolas in ihr erhitztes, angriffslustiges Gesicht schaute, spürte er, dass ihn die erwachsene Serina noch mehr erregte als das Mädchen von einst.
Jetzt war sie eine erfahrene Frau, die genau wusste, was sie wollte. Was sie noch viel begehrenswerter machte.
Er lächelte wieder.
„Gute Idee.“ Dreißig Sekunden später brauste er über den Oxley Highway, seinem Ziel entgegen, wobei er das Tempolimit immer wieder aus den Augen verlor.
Serina lehnte sich im Beifahrersitz zurück und schaute benommen aus dem Seitenfenster auf die vorbeifliegende Landschaft.
Es war passiert. Nicht genug damit, dass sie sich bereit erklärt hatte, mit ihm zu schlafen, hatte sie ihn auch noch provoziert.
Nicolas aber war kein Mann, der sich ungestraft provozieren ließ. Als Teenager war er rebellisch gewesen. Und Serina war sicher, dass er auch heute noch in bestimmten Situationen ein Hitzkopf war.
Doch nun war es zu spät für einen Rückzieher. Es war schon zu spät gewesen, als er sich vorgebeugt und sie geküsst hatte. Jetzt konnte sie es nur noch hinter sich bringen, doch insgeheim wünschte sie sich dieses Erlebnis sogar, so sehr, dass sie innerlich zitterte.
Plötzlich war Serina froh, dass sie sich gestern Abend die Beine rasiert und die Fußnägel lackiert hatte. Außerdem trug sie zum Glück unter ihrem neuen Kleid hübsche Unterwäsche.
Obwohl sie nichts davon lange anbehalten würde. Nicolas war immer geschickt
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