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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Fahrstuhl, der sie in die vierte Etage bringen sollte. Der Baum, der ihnen zugeteilt worden war, stand in der Nähe des Spielzimmers.
    Als sie die Station betraten, stiegen Mark allzu vertraute Gerüche in die Nase. Nachdem auf ihn geschossen worden war, hatte er zu lange Zeit im Krankenhaus verbracht, von der Reha ganz zu schweigen. Aus jener Lebensphase waren ihm schlechtes Essen, schlaflose Nächte und starke Schmerzen im Gedächtnis geblieben. Das waren keine guten Erinnerungen.
    Als sie an den offen stehenden Türen der Krankenzimmer vorbeigingen, sah er kleine Kinder, die am Tropf hingen und still im Bett lagen, anstatt zu Hause zu lachen und zu lärmen und herumzutollen, wie es eigentlich hätte sein sollen.
    Trotz all der Jahre als harter Detective in New York City ging ihm der Anblick so vieler kranker Kinder sehr nahe. Verdammt ! Was bist du nur für ein Weichei geworden.
    Sie erreichten den noch nackten Weihnachtsbaum, der in der Ecke neben dem Eingang zum Spielzimmer stand. „Also, dann wollen wir mal sehen, was für Schmuck wir hier haben“, sagte Darcy.
    Der Baum war sehr groß, und sein kräftiger Tannenduft half ein wenig, den Geruch von Krankheit zu verkraften.
    „Wir sortieren sie nach Typ und Farbe und machen dann einen Plan.“
    Mark starrte sie entgeistert an , während sie sich zu den Schachteln mit dem Dekorationsmaterial hockte. „Wir brauchen einen Plan?“
    „Unbedingt! Wir können die Sachen doch nicht einfach irgendwohin hängen, wo es uns gerade gefällt.“
    „Warum nicht?“
    Sie machte sich nicht die Mühe zu antworten. Stattdessen verdrehte sie die Augen, wie um ihm mitzuteilen, dass sie ihn für unbeschreiblich dumm hielt.
    „Ich wusste gar nicht, dass du so ein Kontrollfreak bist.“
    „Das bin ich nicht. Na ja, vielleicht manchmal. Wenn ich die großen Dinge in meinem Leben nicht in den Griff kriege, neige ich dazu, die Kleinigkeiten bis ins letzte Detail zu regeln. Das Schmücken eines Weihnachtsbaums gehört dazu. Vielleicht liegt es daran, dass ich allein dafür verantwortlich bin, seit meine Eltern tot sind.“
    Sie leerte einige Schachteln aus. Mark hockte sich zu ihr; sie schob ihm Kartons mit hölzernem Schmuck zu und wies ihn an, alles nach Größe zu sortieren.
    Währenddessen untersuchte sie die vorhandenen Lichterketten und ging sogar so weit, sie nebenan im Spielzimmer auszulegen, um die genaue Länge jeder einzelnen abzumessen und die Gesamtlänge zu kalkulieren.
    Als sie zurückkehrte, verkündete sie: „Wahrscheinlich reichen die Ketten gerade eben, aber wir müssen genau darauf achten, dass auch jeder Zweig Lichter abbekommt.“
    „Machst du dir zu Hause auch so viel Mühe?“, fragte er verwundert.
    „Natürlich. Meinen Baum zu dekorieren dauert ein ganzes Wochenende.“
    Beinahe hätte er verkündet, dass er besagtes Wochenende lieber außerhalb der Stadt verbringen wollte, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er hatte das Gefühl, dass es ihm Spaß machen würde, ihr dabei Gesellschaft zu leisten. Vielleicht konnte sie ihm sogar einige seiner Dämonen austreiben.
    „Was macht ihr da?“
    Die sanfte Stimme ertönte von hinten. Mark drehte sich um und sah ein kleines Mädchen auf dem Korridor stehen. Es trug einen pinkfarbenen Bademantel und Hausschuhe mit Katzenköpfen. In einer Hand hielt es einen ramponierten Teddy, mit der anderen stützte es sich auf einen Infusionsständer in Kindergröße. Zwei Plastiktüten tropften in Schläuche, die unter dem rechten Ärmel verschwanden.
    „Wir schmücken den Baum“, erklärte Darcy lächelnd. „Ich wollte gerade den hier auf die Spitze setzen.“ Sie hielt einen Engel in Weiß und Gold hoch. „Was sagst du dazu?“
    Die Kleine trug einen Schal um den Kopf. Ihre Augenbrauen waren verschwunden, ebenso wie ihre Wimpern. Aber Mark vermutete, dass sie rothaarig war – den Sommersprossen auf ihrer kecken Nase nach zu urteilen.
    Sie neigte den Kopf und musterte den Engel. „Er ist hübsch.“
    Darcy nickte. „Das finde ich auch. Wir setzen ihn auf die Spitze, und dann kannst du allen erzählen, dass es deine Idee war.“
    Die Kleine lächelte schüchtern.
    „Wie heißt du denn?“
    „Brittany.“
    „Willst du mir helfen?“
    Sie zögerte und schüttelte dann den Kopf. „Ich kriege gerade eine Chemo, und davon wird mir immer schlecht. Aber ich komme morgen wieder und gucke mir den Baum an.“
    Tränen glitzerten in Darcys Augen. Sie nickte wortlos.
    Brittany winkte, drehte sich dann um und ging

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