Leidenschaft und Pfefferkuchen
Einstellung zu allen Frauen unwiederbringlich verändert.
„Ich habe ein paar Worte mit Janie Carson Austin gewechselt“, erwiderte Rafe. „Sie hat ihr ganzes Leben hier verbracht, und ich kann mich persönlich für sie verbürgen. Ich habe ihr nicht viel erzählt, weil mir von Anfang an klar war, dass du dichdamit beschäftigen musst, nicht ich. Wie du ganz richtig gesagt hast, du bist der Profi.“
„Aus diesem Grund hast du mich angeheuert.“ Mark griff nach einem Blatt Papier. „Ich werde alle überprüfen. Sogar Janie, was komisch für mich ist, weil wir zusammen zur Highschool gegangen sind. Trotzdem, die Leute ändern sich.“ Obwohl er ernsthaft bezweifelte, dass sie eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hatte.
„Tu, was du für nötig hältst. Ich schlage vor, dass du sie als Erstes entlastest, damit du sie als Anlaufstelle nutzen kannst. Bist du zufällig mit jemandem vom Personal befreundet?“
„Ich kenne einige der Angestellten.“ Eine ganz besonders, dachte er. Aber das behielt er lieber für sich.
Rafe gab ihm noch einige Instruktionen und verabschiedete sich dann.
Mark wünschte, dieser Fall hätte sich nicht aufgetan. Nicht, dass er an seiner Befähigung zweifelte, gute Arbeit in puncto Investigation zu leisten. Ihm graute nur davor, was er dabei über Darcy in Erfahrung bringen könnte. Dass sie in bescheidenen Verhältnissen lebte und viel arbeitete, beruhigte ihn nicht sonderlich. Schließlich habe ich Sylvia auch vertraut, und man sieht ja, wohin das geführt hat.
Er machte sich einige Notizen und wandte sich dann dem Computer zu. Er zögerte nur kurz, bevor er mit zwiespältigen Gefühlen einen Namen in die Suchmaschine eingab.
Darcy Montague.
Am Montag wartete Mark ab, bis Darcys Schicht beendet war, bevor er zum Hip Hop Café fuhr. Sein übliches Frühstück hatte er ausfallen lassen. Den vergangenen Nachmittag und die halbe Nacht hatte er am Computer zugebracht, um Janie von jeglichem Verdacht zu befreien. Deswegen war er nun hungrig, müde und so griesgrämig wie ein Brummbär.
Um kurz nach drei betrat er das Café. Nur zwei Gäste waren anwesend. Er fragte die Kellnerin im Dienst nach der Geschäftsführerin und wurde ins Büro geschickt. Er bahnte sich einen Weg durch den engen Korridor und klopfte an die offene Tür.
Janie blickte von ihrem Schreibtisch auf und lächelte. „Hallo, Fremder. Ich dachte, du sprichst zurzeit nicht mit mir.“
„Doch, ich spreche.“
„Mit den meisten von uns nicht. Seit du wieder zurück bist, verhältst du dich ganz schön reserviert.“
Er setzte sich auf den einzigen Stuhl im Büro, auf dem keine Gegenstände lagen. „Das tut mir leid. Ich habe den Kopf ziemlich voll.“
Sie wurde ernst. „Ich schätze, dass es einem sehr zu denken gibt, wenn man angeschossen wird.“
Er musterte ihr zartes Gesicht. Sie waren im selben Alter; er kannte sie fast sein ganzes Leben lang. In der achten Klasse hatte er sie für das hübscheste Mädchen auf der Welt gehalten, und er hatte zwei Jahre gebraucht, um seine Schwärmerei für sie zu überwinden. Nun, nach all der Zeit, war sie glücklich verheiratet, und er fühlte sich steinalt. „Es hat sich etwas ergeben.“
Sie nickte. „Der Sheriff war vor ein paar Tagen hier und hat mir einige Fragen gestellt. Ich hatte den Eindruck, dass es ein Problem gibt. Bist du hier, um darüber mit mir zu sprechen?“
„Eigentlich will ich mit dir über die Leute reden, die für dich arbeiten. Wir haben einen Tipp bekommen, dass jemand hier im Hip Hop Geld wäscht.“
Verblüfft riss sie die blauen Augen auf. „Das ist nicht dein Ernst!“
„Ich fürchte, doch.“
„In diesem Lokal wird doch gar nicht genug Geld umgesetzt. Ich meine, wir halten uns zwar ganz gut für ein Restaurant in einem Nest wie Whitehorn, aber hier geht es nicht zu wie in Chicago. Bei uns werden nicht tagtäglich Tausende umgesetzt.“
„Es gibt noch andere Möglichkeiten, um Geld zu waschen, als nur über die Registrierkasse. Obwohl es mich nicht überraschen würde, wenn der Sheriff jemanden schickt, der die Bücher prüft.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Weil du es ihm empfiehlst?“
„Das gehört zu meinem Job.“
Janie warf die Hände hoch. „Mark, ich weiß nichts von der ganzen Sache, aber ich bin bereit zu kooperieren. Je früher du anfängst zu ermitteln, desto eher findest du heraus, dass jemand dir und Rafe einen Streich gespielt hat.“
„Das hoffe ich. Ich möchte gern die Liste deiner Angestellten
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