Leidenschaft und Pfefferkuchen
Detective.“
Die beiden schüttelten sich die Hände.
„Es ist schön, dich kennenzulernen. Darcy hat mir viel von dir erzählt“, sagte Mark ungezwungen.
Dirk nickte. „Darcy sagt immer nette Sachen über mich. Ein Detective arbeitet bei der Polizei. Passt du auf Darcy auf?“
„Ich arbeite jetzt im Büro des Sheriffs und nicht bei der Polizei, aber das ist fast dasselbe. Machst du dir Sorgen um deine Schwester?“
„Ja. Sie ist jetzt ganz allein. Ich will nicht, dass sie in der Nacht Angst hat.“
„Ich verstehe“, sagte Mark einfühlsam. „Darcy weiß, dass sie mich jederzeit rufen kann, wenn sie Angst hat. Ich bin gleich nebenan und tue alles, was ich kann, um sie zu beschützen.“
„Dann ist es ja gut.“
Sie spürte einen Teil der Anspannung von sich abfallen. Sie hatte sich Sorgen wegen dieses Treffens gemacht, doch es schien alles gut zu gehen. Mark nahm die Belange des Jungen ernst, während Dirk sich anscheinend nicht dadurch bedroht fühlte, dass es einen Mann in ihrem Leben gab. Sie hakte sich bei beiden unter. „Also, was steht heute auf dem Programm?“
„Ich will ihm meine Fotos aus Chicago zeigen“, erwiderte Dirk. Er blickte über ihren Kopf hinweg zu Mark und erklärte ihm: „Da war ich mit meiner Schule. Das war zu Thanksgiving. Wir sind mit dem Zug gefahren und haben in einem Hotel gewohnt.“
„Das hat bestimmt Spaß gemacht.“
„Das stimmt. Ich hatte einen Fotoapparat dabei. Den hat Darcy mir geschenkt, und dann hat sie mir eine Speicherkarte dazugegeben. Ich mache gern Fotos.“
„Und du kannst das sehr gut“, lobte Darcy. „Und was machen wir danach?“
„Nach dem Mittagessen will ich mit ein paar Jungs Basketball spielen. Du sollst zugucken.“
„Unbedingt“, versprach sie. „Ich klatsche sogar Beifall, wenn du einen Korb wirfst.“
Dirk lächelte. „Möchtest du gern mit uns spielen?“, fragte er Mark.
„Sehr gern. Ganz zufällig ist Basketball genau mein Spiel.“
Das Leben ist verdammt unfair, dachte Darcy am Nachmittag, während Dirk und Mark über das Basketballfeld rannten. Die beiden bildeten ein tolles Zweierteam, spielten einander den Ball zu, warfen Körbe und klatschten sich dann ab. Sie sahen sich nicht ähnlich, aber sie ähnelten einander in ihrer körperlichen Anmut.
Mark hatte seine Sporttasche aus seinem Truck geholt und Trainingskleidung angezogen. Sie versuchte zu ignorieren, wie gut er darin aussah. Sie hatte sich völlig grundlos Sorgen um die Begegnung zwischen ihm und Dirk gemacht. Die beiden kamen miteinander aus wie alte Freunde. Das wiederum bereitete ihr aus einem ganz anderen Grund Unbehagen. Wie sollte sie Mark unter diesen Umständen noch widerstehen können?
„Darcy hat ’nen Freund“, verkündete eine belustigte Stimme im Singsang.
Sie drehte sich um und sah Andrew die Tribüne hinaufsteigen. „Diese Bemerkung werde ich nicht mit einer Antwort würdigen“, sagte sie mit gerümpfter Nase.
Er lachte und setzte sich neben sie. „Dirk hat mir erzählt, dass Sie einen Freund mitbringen. Den wollte ich mir mal mit eigenen Augen ansehen.“
„Und was halten Sie von ihm?“
Er richtete die Aufmerksamkeit aufs Spielfeld. „Abgesehen davon, dass er ein Bein bevorzugt, würde ich sagen, dass er ein recht guter Spieler ist.“
Darcy starrte ihn finster an. „Er hat sich letztes Wochenende bei einem Spiel verletzt. Aber Sie wissen ganz genau, dass ich nicht das gemeint habe. Sein Können auf dem Basketballfeld interessiert mich nicht.“
Er nickte. „Ich weiß. Ich habe ihn beim Mittagessen beobachtet. Er kann mit den Kids umgehen. Manche Leute fühlen sich am Anfang unwohl, überwinden das aber im Laufe der Zeit. Andere kommen überhaupt nicht klar. Sie sind unbeholfen und erfinden bald Ausreden, um fernzubleiben. Ihr Freund da drüben …“, er deutete mit dem Kopf zum Spielfeld, „… gehört zu den Guten. Es kümmert ihn eigentlich nicht, dass diese Kids anders sind.“
„Den Eindruck habe ich auch“, sagte Darcy tonlos.
„Das klingt, als ob Sie wünschten, dass es anders wäre.“
„Nein, nicht wirklich. Aber sagen wir mal, dass sein Einvernehmen mit Dirk die Dinge verkompliziert.“
Sie wollte Andrew gegenüber nicht eingestehen, dass diese Einmütigkeit sie verletzlicher gegenüber Mark machte, und das war das Letzte, was sie gebrauchen konnte. Sie war bereits in ihn verliebt und träumte von einem Happy End. Sie musste sich in Erinnerung rufen, dass er keinerlei Interesse an einer festen
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