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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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Frauenärztin gegangen.
    So war die Diagnose: Die Blutungen, obwohl nur schwach, waren nicht normal, und Saras Ärztin war besorgt. Sara wurde sofort einem Ultraschalltest unterzogen, und alle Zweifel waren vergessen, als sie auf den Monitor sah. Mein Baby. Sein kleines Herz schlug, die winzigen Glieder waren auch schon auszumachen.
    Sara geriet ein wenig in Panik, und die freundliche blonde Krankenschwester, die die Ultraschalluntersuchung durchführte, hatte sie beruhigt.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe. Manche Frauen haben einige Wochen lang Blutungen, ohne dass der Grund dafür bekannt wäre. Aber für das Kind besteht keine Gefahr.“
    Ihre beschwichtigenden Worte hatten eine ganz andere Wirkung. Saras Augen füllten sich mit Tränen. Ihre Gefühle wirbelten durcheinander. Sie hatte Schuldgefühle, weil sie sich in diesem Moment keine Gedanken um das Baby gemacht hatte. Sie hatte Angst vor dem fremden kleinen Wesen, das sich schon so lange in ihrem Körper befand, ohne dass sie es geahnt hatte. Gleichzeitig empfand sie eine starke Liebe für ihr Baby.
    Völlig benommen fuhr sie ins Büro zurück, um einen Bericht für ein Meeting am folgenden Morgen vorzubereiten. Es war ihr nicht einmal der Gedanke gekommen, es nicht zu tun. Erst dann wurde ihr bewusst, was ihre Schwangerschaft eigentlich bedeutete. Und erst dann jagte sie ins Bad, von Übelkeit und der entsetzlichen Wahrheit übermannt, die alles in ihrem Leben verändern würde.
    Oder vielmehr schon verändert hatte.
    Sie konnte unmöglich weiter so hart arbeiten wie bis jetzt. Sie setzte nicht nur ihre Gesundheit aufs Spiel, sondern auch die ihres Kindes. Der Bericht für das morgige Meeting würde warten müssen. Sie würde sich entschuldigen und sagen, dass sie krank gewesen war. Aber im Moment konnte sie Kazim nicht in die Augen sehen.
    Sie war nicht sicher, ob sie das je wieder tun konnte.
    Die grausamen Dinge, die er ihr schon an ihrem ersten Tag unterstellt hatte, waren tatsächlich wahr geworden. Sie hatte ihn begehrt, und sie hatte ihn verführt. Sie hatte für ein paar Stunden Leidenschaft eine einmalige Karrierechance riskiert.
    Und jetzt erwartete sie ein Baby von Kazim.
    Sie zog ihr Kostüm aus, schlüpfte in die bequemen Sachen, die sie zum Radfahren trug, und legte dann ihr Kostüm mit viel weniger Sorgfalt als sonst zusammen, bevor sie es in ihrem Rucksack verstaute. Es würde ihr sowieso nicht mehr lange passen.
    Während sie vor dem Aufzug wartete, schlang sie die Ar me um sich und bemühte sich, die Tränen zu unterdrücken, bis sie das Bürogebäude verlassen hatte. Aber als der Aufzug ankam, war Kazim darin.
    Er stieg aus und blieb stehen. „Sara, Sie sehen nicht gut aus.“
    „Ja.“ Ihre Stimme war nur ein kraftloses Flüstern.
    „Vielleicht arbeiten Sie zu viel?“ Er hob eine Augenbraue.
    „Äh …“ Ihr wollte einfach keine intelligente Antwort einfallen, in der nicht die Worte „ich erwarte ein Kind von dir“ vorkamen.
    Er sah sie besorgt an. „Sie sind krank. Sie sollten nicht mit dem Rad nach Hause fahren. Ich bringe Sie gern in meinem Wagen hin.“
    „Nein!“, entgegnete sie heftig, weil sie sich erinnerte, was geschehen war, als sie das letzte Mal mit ihm im Wagen gefahren war. „Ich komme schon zurecht. Die Bewegung wird mir guttun. Könnte ich jetzt bitte …“ Sie lenkte ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Aufzug, der sie von ihm fortbringen würde und von einem Gespräch, für das sie im Augenblick einfach nicht die Kraft aufbrachte.
    Kazim trat höflich zur Seite. „Es gibt nichts, was nicht bis morgen warten könnte.“
    „Danke.“ Sie lief fast an ihm vorbei, und Kazim ließ die Tür des Aufzugs los, die er für sie aufgehalten hatte.
    Als die Tür sich endlich geschlossen hatte, sank Sara erleichtert gegen die Kabinenwand.
    Oh nein, ich bin nicht krank. Ich bin nur schwanger.
    „Du machst Witze“, sagte Erin nach einer sehr langen Pause. Ihre Schwester war der erste Mensch, den Sara anrief, denn als allein erziehende Mutter würde Erin sie sicher verstehen können.
    „Würde ich über so etwas Witze machen?“ Sara lief in ihrer kleinen Wohnung auf und ab und versuchte, nicht mit der Hüfte gegen den Küchentresen zu stoßen oder das Tele fon von der Wandhalterung zu reißen. Sie konnte aber nicht stillhalten. Sie war viel zu nervös.
    „Du bist schwanger? Aber von wem? Du bist doch erst vor kurzem nach Nevada gezogen und hast noch gar keinen Mann kennengelernt. Oder doch?“
    „Nein. Ich

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