Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
doch nur kurz hier bist.“
„Ich habe geschäftliche Interessen in Sydney“, informierte er sie. „Diese Reise, so kurz sie auch sein mag, wird nicht mein letzter Besuch hier sein.“
Fast hätte Charlotte sich an ihrem Wasser verschluckt. „Geschäftliche Interessen? Ausgerechnet hier?“
Damon ließ den Brandy im Glas kreisen. „Neben meiner Investmentfirma in Athen und meiner Mitarbeit in der Eleni-Stiftung meiner Mutter in Oia habe ich auch noch in eine australische Firma investiert.“
„Was für eine Firma?“, wollte Charlotte wissen. „Ein Schifffahrtsunternehmen?“
Er lächelte angesichts ihrer ironischen Bemerkung. „Das wäre doch ein wenig klischeebelastet, oder?“
„Ich dachte, alle griechischen Millionäre seien irgendwie an der Schifffahrt interessiert.“
„Ich habe eine Jacht, wie du sicher noch weißt“, gab er zu. „Aber für meine Geschäfte wünsche ich mir festen Boden unter den Füßen. Ich habe eine kleine Insel in Queensland gekauft. Dort möchte ich eine Ferienanlage im griechischen Stil errichten.“
„Das hier ist Australien, nicht Griechenland“, entgegnete sie. „Es wird immer nur ein billiges Abbild des Originals sein.“
„Billig wird es ganz und gar nicht.“ Damon lächelte. „Es wird ein Hafen sein, in dem sich die ganz Reichen von ihrem Arbeitsalltag erholen können.“
Charlotte wandte den Blick von seinem schönen Gesicht ab. Wenn er lächelte, erinnerte sie sich zu schmerzhaft an die glücklichen Tage, die sie mit ihm verbracht hatte. Von seinem Lächeln wurden seine dunklen Augen auf magische Weise erhellt. Genau diese Augen hatte er seiner kleinen Tochter vererbt, die noch vor einer halben Stunde ihre Ärmchen um Charlottes Nacken geschlungen und ihr einen feuchten Kuss auf die Wange gedrückt hatte.
„Vielleicht zeige ich dir die Anlage, wenn sie fertig ist“, sagte er gönnerhaft und trank einen Schluck, den Blick unverwandt auf sie gerichtet.
Erschrocken riss sie die Augen auf. „Das meinst du nicht ernst. Ich meine, … unsere Abmachung dauert nur einen Monat, oder?“
„Ich habe nachgedacht. Wie wäre es, wenn wir uns immer träfen, wenn ich nach Australien komme?“
„Wie wäre es, wenn du zur Hölle gingst?“
Er lachte und leerte das Glas in einem Zug. „Dann würde ich dort eine andere Möglichkeit finden, dich zu überzeugen.“
Nachdem er sein Glas neben ihres gestellt hatte, ergriff er ihre Hand und zog sie mit sich. Charlotte hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Sein Griff war zärtlich, aber bestimmt. „Gehen wir.“
Panik stieg in Charlotte auf, während sie die Bar verließen. Sie könnte das nicht tun, würde sie ihn nicht schon scheinbar ewig kennen …
Nicht so.
Wie brachte ihre Schwester es fertig, mit einem Fremden ins Bett zu gehen? Charlotte hatte Damon immerhin einmal geliebt, und sie hatte sein Kind geboren.
Einen Moment zog sie in Erwägung, es ihm zu sagen. Dann aber rief sie sich in Erinnerung, was die Konsequenz wäre: Damon würde das Sorgerecht beantragen. Und er würde es wahrscheinlich sogar bekommen.
Der Aufzug hielt, und sie stiegen ein. „Ich bin nicht bereit hierfür“, stammelte Charlotte. „Das geht mir alles zu schnell.“
„Es geht gar nicht schnell genug“, widersprach Damon. „Ich konnte letzte Nacht vor Vorfreude kaum schlafen.“
Bei seinen Worten löste sich in Charlottes Körper eine Flutwelle der Lust. „Bitte, Damon …“, flehte sie, als sie zur Suite gingen. „Ich bin nicht … in Übung. Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt noch kann …“
Beinahe hätte Damon bei ihrem Versuch, ihn hinzuhalten, aufgelacht. „Ich bin sicher, du hast nichts verlernt. Damals warst du ja auch eine gelehrige Schülerin, das heißt, falls du wirklich noch eine Anfängerin warst.“
„Bitte …“ Ihre Augen waren tränenfeucht. „Bitte lass uns heute Abend nur reden. Lass uns einander wieder näherkommen …“
Damon presste die Lippen zusammen. In ihm regten sich Gefühle, die er sich Charlotte gegenüber nicht gestatten wollte. Sie war so schön, ihre Haut makellos und ihr schulterlanges Haar so unendlich weich … Ihre Augen glänzten so voller Le ben. Charlottes ganze Erscheinung war eine einzige Herausforderung, eine unwiderstehliche Versuchung. Sie hatte ihre kindliche Ausstrahlung verloren, dafür war sie erwachsen geworden, eine sinnliche Frau von sechsundzwanzig Jahren. Ihre Brüste waren voller, ihre weichen Kurven so verführerisch, dass seine Erregung
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