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Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney

Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney

Titel: Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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schmerzte immer noch, dass er sie eines derartigen Vertrauensbruchs für fähig hielt. Sie hatte ihre Arbeit in der Galerie geliebt. Manche Kunstgegenstände waren so kostbar gewesen, dass es ihr beinahe unheimlich gewesen war, dass sie sie betreuen durfte. Die Sammlung antiker und moderner Arbeiten, die Damons Vater sein Leben lang zusammengetragen hatte, war ein wunderbarer Einblick in die minoische Kunst gewesen. Und da genau diese Epoche Charlottes Fachgebiet war, brachte sie die Arbeit auch persönlich sehr viel weiter. Allein der Gedanke, ein Stück aus dieser Sammlung herauszureißen und zu entwenden, kam einem Gewaltakt gleich, einer Entweihung. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie die Gegenstände in ihre Tasche, geschweige denn in ihr Zimmer gelangt waren, wie jemand so hinterhältig und gemein hatte sein können. Alle waren so lieb zu ihr gewesen, hatten sie so herzlich aufgenommen, besonders Damons Mutter.
    „Es ist mir gleichgültig, was du denkst, Damon. Ich habe das Vertrauen deiner Mutter nicht missbraucht. Ich hätte weder sie noch dich je betrogen. Ich war in Griechenland, um Material für mein Studium zu sammeln. Als ich dich in diesem Restaurant in Imerovigli kennenlernte, wusste ich nicht, wer du warst. Zuerst dachte ich, du wärst einer der Archäologen, die auf der Akrotiri-Ausgrabungsstätte arbeiteten. Du wusstest so viel über minoische Kunstwerke.“
    „Und genau deshalb hast du mich umgarnt, nicht wahr?“, fragte Damon. „Du hattest ein Ziel vor Augen, und dieses Ziel wolltest du erreichen, koste es, was es wolle. Systematisch hast du einzelne Gegenstände aus der Sammlung entwendet, um sie anschließend auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Du brauchtest dich nur bei meiner Familie einzuschmeicheln.“
    „Ich kann nicht glauben, dass du das ernst meinst.“ Charlotte schüttelte resigniert den Kopf. „Ich weiß, dass du mich für schuldig hältst. Allerdings habe ich mich nur in einer Hinsicht schuldig gemacht: Ich habe dir vertraut. Ich dachte, wir hätten eine solide Beziehung. Aber ich habe mich getäuscht.“
    Er warf ihr einen geringschätzigen Blick zu. „Du hast mich nicht geliebt, auch wenn du es mich mit deinen hervorragenden schauspielerischen Fähigkeiten hast glauben machen. Heute weiß ich, wie hinterlistig du mich getäuscht hast.“
    Charlottes Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Du hasst mich also wirklich, nicht wahr, Damon?“
    „Was hast du denn erwartet? Dass ich dich liebe?“
    „Nein …“ Sie schlug die Augen nieder. „Nein, natürlich nicht …, aber mich für etwas zu hassen, das ich gar nicht getan habe, ist einfach ungerecht.“
    „Vielleicht interessiert es dich, zu erfahren, dass ich vor vier Jahren wirklich nahe daran war, mich in dich zu verlieben. Näher daran, als ich es vorher oder seitdem bei irgendeiner Frau gewesen bin“, sagte er langsam. „Ich war sogar bereit, gegen die Familientradition zu handeln und eine Frau zu heiraten, die nicht unserer griechischen Gemeinde entstammt. Glücklicherweise hast du mir dein wahres Gesicht gerade noch rechtzeitig offenbart.“
    Natürlich hatte Charlotte gewusst, dass er nach dem Willen der Familie eine Griechin hätte heiraten sollen. Seine Mutter hatte es immer wieder vorsichtig angedeutet, obwohl sie auf der anderen Seite sehr froh um seine Gefühle für Charlotte gewesen war und diese sogar unterstützt hatte. Alexandrine hatte Charlotte erklärt, ein junger Mann müsse seine Freiheit genießen, bevor er sich in eine Zukunft voller Kompromisse fügen würde.
    Damons Schwester Eleni war nicht so begeistert von der Beziehung ihres geliebten Bruders zu der Australierin gewesen, war ihr jedoch immer höflich und freundlich begegnet. Charlotte war sich durchaus bewusst gewesen, dass Eleni vorher Damons volle Aufmerksamkeit für sich beansprucht hatte. Seit dem Tod ihres Vaters hatte Damon bei ihr sozusagen die Vaterrolle eingenommen. Es war offensichtlich, dass Damon seine kleine Schwester vergöttert und sie mit Aufmerksamkeiten überschüttet hatte, wann immer er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Als seine Beziehung mit Charlotte intensiver wurde, hatte Eleni sich mit einem Mal aus ihrer Vormachtstellung verdrängt gesehen. Dennoch hatte sich Eleni Charlotte gegenüber immer lieb und herzlich gegeben.
    Es war unfassbar, dass das junge Mädchen nun nicht mehr lebte. Erst durch die Ausstellung hatte Charlotte erfahren, dass Damon die Eleni-Stiftung in Erinnerung an seine Schwester gegründet

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