Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
Absicht, dich zu umgarnen.“
Er wollte also nicht, dass sie sich wieder in ihn verliebte. Wider Willen machte sich Enttäuschung in Charlotte breit. „Gut. Dann machst du dir wenigstens keine falschen Hoffnungen und kannst auch nicht enttäuscht werden.“
„Genau das meine ich auch“, gab er gelassen zurück. „Liebe würde die ganze Sache nur unnötig komplizierter machen. Wir teilen die Verantwortung für ein Kind, und die Anziehungskraft, die wir im Moment füreinander empfinden, wird sicher mit der Zeit abkühlen.“
Bei diesen Worten runzelte Charlotte die Stirn. „Und was tritt dann an ihre Stelle?“
„Damit können wir uns dann immer noch auseinandersetzen“, entgegnete er leichthin.
„Sprichst du von Wochen, Monaten oder Jahren?“
Damons dunkle Augen waren unergründlich wie immer. „Ich schätze, es würde mir sehr schwerfallen, dich aus meinem Kopf zu verbannen.“
„Das hört sich an, als wäre ich so etwas wie eine lästige Krankheit für dich.“
Er lachte freudlos auf. „So ähnlich fühlt es sich auch manchmal an.“
„Du bist gelinde gesagt auch nicht gerade ein Segen für mich“, gab sie spöttisch zurück.
Mit einem abschätzigen Lächeln betrachtete er sie einen Moment lang schweigend. „Ich sehe später noch mal nach dir.“
Charlotte ließ den Kopf wieder ins Kissen sinken. „Mach dir keine Umstände.“
„Das sind keine Umstände. Abgesehen davon würde meine Mutter sich wundern, wenn ich mich nicht wie ein besorgter Ehemann verhielte. Sie freut sich so, dass wir wieder zusammen sind.“
Erneut hob Charlotte den Kopf. „Warum das denn? Hat sie plötzlich ihre Ansicht darüber, was vor vier Jahren passiert ist, geändert?“
„Es mag dich ja überraschen, aber meine Mutter konnte nie ganz glauben, dass du die Statuen gestohlen hast.“
Hoffnungsvoll forschte sie in seinem Gesicht, wandte aber enttäuscht den Blick ab. „Offensichtlich konnte sie dich nicht überzeugen. Schade eigentlich.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
Ein unangenehmes Schweigen senkte sich auf sie nieder, bis Damon schließlich seufzte. „Ja“, gab er endlich zu, und Charlotte wandte ihm wieder den Blick zu. „Ja, vielleicht ist es so.“
„Damon …“
Jetzt streckte er die Hand aus und legte ihr sanft den Finger auf die Lippen. „Lass uns nicht mehr streiten, Charlotte.“
Er grinste schief und ersetzte seinen Finger durch seine Lippen. Zärtlich küssten sie sich, bis er sich sanft von ihr löste.
Charlotte beobachtete enttäuscht, wie er zur Tür ging. Am liebsten hätte sie ihn zurückgerufen, doch die Worte blieben ihr im Halse stecken. Welchen Sinn hätte es, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte? Er wollte ihre Liebe nicht.
Als Charlotte in den frühen Morgenstunden die Augen aufschlug, lag Damon neben ihr. Er schlief tief und fest.
Sie betrachtete ihn ruhig und widerstand der Versuchung, seine mit einem leichten Bartschatten überzogenen Wangen zu berühren.
Er bewegte seine Beine und schmiegte sich an die ihren. Charlotte war sich der Berührung seiner behaarten Beine an ihren weichen Schenkeln nur allzu bewusst.
Seine Lippen bewegten sich, und dann hauchte er einen Namen. „Loula …“
Vor Entsetzen weiteten sich Charlottes Augen, und sie rückte verletzt von ihm ab. Unbeholfen kroch sie aus dem Bett.
In diesem Moment wachte Damon auf und seufzte verschlafen. „Charlotte?“
Mit einem eisigen Blick durchbohrte sie ihn. „Ja, ich bin es. Wie schön, dass du dich doch noch an meinen Namen erinnerst.“
Damon stützte sich auf dem Ellbogen auf und runzelte die Stirn. „Wovon zum Teufel sprichst du?“
In Abwehr verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Du hast nach deiner Geliebten gerufen.“
„Welche meinst du?“ Er rieb sich die Stirn.
Empört sank Charlotte die Kinnlade hinunter. „Es gibt also mehrere?“
„Was soll ich dazu sagen? Hast du ernsthaft erwartet, ich wäre vier Jahre lang enthaltsam gewesen?“
Angeekelt wandte sie sich ab. „Erspar mir die Einzelheiten deiner sexuellen Abenteuer.“
„Du bist eifersüchtig.“
Charlotte fuhr zu ihm herum, um ihm zu widersprechen. Doch mit einem Mal drehte sich alles um sie herum, und ihr wurde entsetzlich schwindelig.
Damon sprang aus dem Bett und hielt sie fest. „Komm, setz dich.“ Sanft führte er sie zum Bett und hielt sie, bis sie sich gesetzt hatte. „Nimm den Kopf zwischen die Knie.“
Charlotte tat es und schloss die Augen, um den Boden unter sich nicht sehen zu müssen,
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