Leider schon vergeben!
definitiv regeln, sobald sie ihre Barclaycard-Schulden beglichen hatte. Und die von der Visacard. Und sich um ihr überzogenes Konto gekümmert hatte …
Während Fern den Motor startete und eine Abba-Kassette ins Autoradio schob, schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihr Auto bis Oxfordshire durchhalten würde. Sie hatte wirklich keine Lust, zu trampen und sich von einem bulligen LKW -Fahrer bei Tamsin absetzen zu lassen, obwohl es nicht das erste Mal wäre.
Eineinhalb Stunden später parkte eine sehr erleichterte Fern vor dem hübschen Cottage ihrer Schwester in dem kleinen Dorf Upton Norton in Oxfordshire. Nachdem ihre Nichten sie stürmisch begrüßt und mit dem neuen Retriever-Welpen der Familie bekannt gemacht hatten, durfte Fern sich mit einem Glas eiskaltem Wein an den geschrubbten Kieferntisch sinken lassen, während Tamsin am Herd ihre kleinen Wunder vollbrachte und Chloe letzte Hand an einen Apfelkuchen legte. Lachend lehnten die beiden Ferns Hilfsangebote ab – über ihren Mangel an häuslichen Fähigkeiten wurde in der Familie schon lange gespöttelt. Tamsin bestand darauf, dass Fern sich nach der langen Fahrt erst einmal ausruhte.
«Ich finde es wirklich schön her. Es ist so friedlich», seufzte Fern und sah sich begeistert in der gemütlichen Küche um. Tamsins Cottage hätte direkt aus einer Schöner-wohnen-Zeitschrift stammen können. Glänzende Kupferpfannen hingen von den Eichenbalken der Decke, auf dem kirschroten AGA -Herd blubberte es in Töpfen fröhlich vor sich hin, und auf einem alten walisischen Schrank tickte eine Uhr.
«Nicht zur Fütterungszeit!» Tamsin lachte. «Hungrige Kinder und Ehemänner machen jede Menge Krach. Wart’s nur ab, Chloe. Du bist auch bald dran.»
Chloe, die mit ihrem ersten Baby im achten Monat schwanger war, tätschelte lächelnd ihren Bauch. «Jetzt ist es zu spät, um es mir noch anders zu überlegen, Tam! Ich werde einfach Dominic mit der Fütterung beauftragen.»
«Der gute alte Dominic. Ich wette, der macht das auch noch», meinte Tamsin. «Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass er noch nicht angeboten hat, dir die Geburt abzunehmen.»
«Wo ist denn unser Goldjunge?», wollte Fern wissen. In der Familie Moss war man sich einig, dass Chloe den perfekten Mann gefunden hatte. Der Steuerberater Dominic hatte perfekte Manieren, war attraktiv und wusste, wenn man Chloe Glauben schenken wollte, im Bett genau, was zu tun war, wobei Fern über Letzteres nicht so gern Bescheid wissen wollte.
«Er ist kurz mit James Weinnachschub holen», antwortete Chloe. «Ich wünschte, ich könnte auch ein Glas trinken.»
Es lag Fern auf der Zunge zu sagen, dass sie nur zu gern ein mickriges Glas Wein gegen einen liebenden Mann und ein Baby eintauschen würde, aber sie beherrschte sich noch rechtzeitig. Sie war nicht wirklich neidisch auf Chloe: Dominic mit seiner Liebe zum Detail und der Neigung, selbst in Jeans Bügelfalten zu bügeln, würde ihr dermaßen auf die Nerven gehen, dass sie nach kürzester Zeit explodieren würde. Fern war eher neidisch auf Chloes und Tamsins Leben im Allgemeinen, denn auf ihre Partner im Speziellen. Wenn sie nur nicht so achtlos ihre eigene bessere Hälfte hätte gehen lassen! Wie würde ihr Leben dann wohl aussehen? Vielleicht wäre sie jetzt mit Matt hier, mit einer Schar braunäugiger, wuschelköpfiger Kinder. Sie seufzte und nahm einen großen Schluck Wein, um das stechende Gefühl von Einsamkeit zu vergessen.
Tamsin schob den Braten in den Warmhalteofen und den Apfelkuchen zum Backen in die Röhre. Dann schenkte auch sie sich ein Glas Wein ein und gesellte sich zu ihren Schwestern an den Küchentisch. Draußen tobten die Mädchen mit dem Hund durch den Garten. Quietschen und Bellen tönte in der sonntäglichen Stille.
«So», meinte Tamsin, «damit wäre das Mittagessen organisiert.» Sie lächelte Fern auf mütterlich-liebevolle Art an. «Und, hast du inzwischen deine Weissagung erfolgreich entschlüsselt?»
Die drei Moss-Schwestern standen sich nah, was vermutlich daran lag, dass ihre Mutter sie nach dem Tod ihres Vaters durch halb Europa geschleppt hatte. Sie hatten immer gegenseitig auf sich aufpassen müssen, während Cybil mit ihrem aktuellen Beau herumzog. Sie erzählten sich alles und hatten daher während der letzten Wochen auch ausführlich über Angelas Weissagung diskutiert, um herauszufinden, wer genau Fern da durchs Netz geschlüpft war. Die romantische Chloe setzte auf Ferns erste Liebe Luke,
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